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In der Schwebe

In der Schwebe

Titel: In der Schwebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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rosigem Gesicht, dichtem Haar, einem jungenhaften Grinsen und einem angenehmen, Wally-Schirra-ähnlichen Aussehen. »Willkommen, Mr. Baedecker, ich bin Charlie Hollister. Das ist Dale Knutsen.«
     
    Baedecker nickte und begrüßte die beiden Männer.
    »Ich hoffe, wir haben Ihr Frühstück nicht gestört«, sagte Hollister. »Mir ist Ihr Name auf der Passagierliste aufgefallen, und ich habe mich gefragt, ob sie vielleicht sehen wollen, wie unser neues Baby hier im Vergleich mit Ihrer Apollo-Hardware abschneidet.«
    »Mein Gott«, sagte Baedecker. »Ich kann nicht fassen, daß Sie sich an meinen Namen erinnert haben.«
    Hollister lächelte wieder. Weder Pilot noch Copilot schienen mit der Steuerung des Flugzeugs etwas zu tun zu haben.
    »Hier«, sagte Knutsen und öffnete seinen Gurt. »Sie können meinen Sitz haben. Ich muß einen Augenblick in die Kombüse.«
    Baedecker dankte ihm und nahm auf dem vliesgesäumten rechten Sitz Platz. Abgesehen von dem Joch anstelle der Handkontrolle, hätte das Cockpit ein naher Verwandter von dem des Shuttle sein können. Videodisplays verkündeten leuchtend Instrumentenanzeigen, Datenkolonnen und farbige Karten auf drei Bildschirmen vor ihm. Eine Computertastatur nahm den Platz zwischen Hollister und ihm ein. Baedecker sah zum blauen Himmel, dem fernen Horizont und der Wolkenschicht tief unten hinaus. Dann betrachtete er wieder den Piloten. »Ich bin überrascht, daß Ihnen mein Name etwas sagte«, meinte er. »Wir sind uns doch nie begegnet, oder?«
    »Nein, Sir«, sagte Hollister. »Aber ich kenne alle Namen der verschiedenen Missionen und kann mich erinnern, daß ich Sie im Fernsehen gesehen habe. Ich wollte in meinem Leben eigentlich nur eines, nämlich selbst Astronaut werden, aber, nun ja ...«
    Baedecker streckte die Hand aus. »Lassen wir das Sir«, sagte er. »Dabei komme ich mir wie ein alter Mann vor. Mein Name ist Richard.«
    »Hallo, Richard«, sagte Hollister, als sie sich über den Computer hinweg die Hände schüttelten.
    Baedecker betrachtete die leuchtenden Daten auf den Bildschirmen, und das bewegliche Joch. »Das Flugzeug scheint ganz gut alleine zu fliegen«, sagte er. »Läßt es Sie auch manchmal etwas tun?«
    »Nicht viel«, sagte Hollister mit einem leutseligen Lachen. »Eine Schönheit, nicht? Neuester Stand der Technik. Ich könnte sie auf dem O'Hare am Boden programmieren und brauchte bis zur Landung in Seattle keinen Finger krumm zu machen. Nur eines kann sie nicht selbst: das Fahrgestell ausfahren.«
    »Sie fliegen aber nicht wirklich vollautomatisch, oder?« fragte Baedecker.
    Hollister schüttelte den Kopf. »Wir treten dafür ein, daß wir die Kontrolle behalten wollen, und die Gewerkschaft unterstützt uns. Die Fluggesellschaft widerspricht dem und sagt, sie hätten die Sieben-sechs-siebener angeschafft, damit das Flugmanager-Computersystem Treibstoff spart, was wir jedesmal zunichte machen, wenn wir auf manuell gehen. Leider haben sie recht.«
    »Macht es Spaß zu fliegen?« fragte Baedecker.
    »Ist eine gute Maschine«, sagte Hollister. Er drückte einen Knopf, worauf sich die Anzeige veränderte. »So sicher, als säße man auf Großmutters Veranda. Aber Spaß ... nee.« Er zeigte Baedecker Teile des automatischen Flugkontrollsystems, des Maschinenanzeigeund Besatzungsalarmsystems und die computergenerierten farbigen Radardisplays, die ihre Position relativ zu VHFOmni-Range-Sendern, Wegpunkten und Leitstrahlen von Landesystemen anzeigten. Dieselbe Karte zeigte die Position von Wetterfronten, notierte die Windgeschwindigkeit und ließ sie jederzeit wissen, in welche Richtung sie flogen. »Würde mir verraten, mit wem meine Frau schläft, wenn ich schön höflich fragen würde«, sagte Hollister. »Wie nimmt sich das im Vergleich mit der Ausrüstung aus, die Sie zum Mond gebracht hat?«
    »Eindrucksvoll«, sagte Baedecker und verriet Hollister nicht, daß er für einen Luftfahrtkonzern gearbeitet hatte, der militärische Flugzeuge produzierte, welche selbst diesem System um Lichtjahre voraus waren. »Um Ihre Frage zu beantworten, wir hatten eine Menge grobe Skalen und Schalterinstrumente, und der Bordcomputer, dem wir unsere Ärsche anvertrauten, damit er sie sicher zu Oberfläche bringt, hatte eine Kapazität von nur dreiundneunzigtausend Worten ...«
    »Gütiger Himmel«, sagte Hollister und schüttelte den Kopf.
    »Genau«, sagte Baedecker. »Ihr System hier hätte unseren alten PGNS um Längen schlagen können. Und unserer war größtenteils

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