In der Südsee
lustwandeln sehen.
Wir hatten auch einen weißen Besucher von der Küste, der in einem dichtbesetzten Walfischboot mit einheimischer Besatzung kam und abfuhr. Er hatte in den Sonntagszeitungen von Jachten gelesen und den lebhaften Wunsch, eine zu sehen. Sie nannten ihn Kapitän Chase, er war ein alter Walfischfänger, vierschrötig und weißbärtig, mit stark indischem Akzent, jahrelang im Lande, ein wackerer Haudegen und einer jener Kunstschützen, deren Scheibenschießen den Tapferen von Haamau Schrecken einjagte. Kapitän Chase wohnte weiter östlich an einer Bucht namens Hanamate, mit einem Mr. M'Callum, oder sie hatten vielmehr einst zusammen gewohnt, lebten jetzt aber freundschaftlich getrennt. Den Kapitän findet man nahe dem einen Ende der Bucht in einem halbzerfallenen Haus, nur von einem Chinesen betreut. An der gegenüberliegenden Ecke liegt eine andere Behausung auf einer hohen Paepae. Die Brandung steht dort außergewöhnlich hoch, Seen von sieben und acht Fuß Höhe brechen sich unterhalb der Mauern des Hauses, das ständig von ihrem Gedröhn erfüllt ist und sich nur für einsame oder wenigstensschweigsame Bewohner eignet. Hier genießt Mr. M'Callum mit einem Shakespeare und einem Burns die Gesellschaft der Brecher. Sein Name und sein Burns sind Zeugen seines schottischen Blutes, aber er ist ein geborener Amerikaner, irgendwoher aus dem fernen Osten. Er war früher Schiffszimmermann und als Vorarbeiter von hundert Indern lange tätig beim Abwracken von Schiffen in der Nähe von Kap Flattery. Viele Weiße, die man verstreut auf den Südseeinseln findet, gehören zu den künstlerisch veranlagten Elementen ihrer Klasse, sie genießen nicht nur die Poesie jenes neuen Lebens, sondern kamen in der Absicht her, sie zu genießen. Ich war an Bord mit einem Mann, der nicht mehr jung war und sich auf die Reise begeben hatte aus Liebe zu Samoa. Einige Briefe in Zeitungen hatten ihn auf die Pilgerfahrt gelockt. Mr. M'Callum war solch ein Fall. Er hatte von der Südsee gelesen, gern von ihr gelesen und ihr Bild in sein Herz geschlossen, bis er nicht mehr widerstehen konnte und hinausfahren mußte wie ein zweiter Rudel zu dieser nie geschauten Heimat. Er lebte nun schon jahrelang in Hiva-oa und wird seine Gebeine dort voll befriedigt zur letzten Ruhe betten lassen, ohne Sehnsucht, die Stätten seiner Jugend wiederzusehen, nur vielleicht einmal noch, bevor er stirbt, die rauhe Winterlandschaft von Kap Flattery. Aber er ist ein tätiger Mann mit allerlei Plänen, er kaufte Land von den Eingeborenen, pflanzte fünftausend Kokospalmen, denkt daran, eine öde Insel zu mieten, und hat einen Schoner im Schuppen, den er selbst auf Kiel gelegt und gebaut hat und sogar fertigzustellen hofft. Mr. M'Callum und ich sind uns nie begegnet, aber wir haben wie tapfere Troubadourein Versen korrespondiert. Ich hoffe, er betrachtet es nicht als Verletzung des Urheberrechts, wenn ich hier ein Produkt seiner Muse anführe. Er und Bischof Dordillon sind die beiden europäischen Barden der Marquesas.
Sail, ho! Ahoy! Casco ,
First among the pleasure fleet
That came around to greet
These isles from San Francisco.
And first, too; only one
Among the literary men
That this way has ever been –
Welcome, then, to Stevenson.
Please not offended be
At this little notice
Of the Casco , Captain Otis,
With the novelist's family.
Avoir une voyage magnifical
Is our wish sincer,
That you'll have from here
Allant sur la Grande Pacifical.
Aber unser Hauptbesucher war ein gewisser Mapiao, ein großer Tahuku, was Priester zu bedeuten scheint, Zauberer, Tätowierer, Ausüber jeglicher Kunst oder, in einem Wort, eine esoterische Persönlichkeit – und berühmt wegen seiner Beredsamkeit bei öffentlichen Versammlungen und seiner witzigen Unterhaltung im privaten Kreise. Sein erstes Auftreten war typisch für den Mann. Laut rufend kam er zum östlichen Landungsplatz herunter, wo die Brandung sehr hoch stand, verachtete alle unsere Winke, um die Bucht herumzugehen, überwand alle Schwierigkeiten, wurde unter einiger Gefahr für unsere Jolle an Bord gebracht und setzte sich in einer Ecke des Cockpit nieder zu seiner Arbeit.Er war, als erfahrener Mann in dieser Art Kunst, berufen worden, meine Greisenbärte zu einem Kranz zu flechten. Sein eigener Bart, den er der größeren Sicherheit halber in einem Seemannsknoten trug, war nicht nur die Zierde seines Alters, sondern ein bedeutendes Besitztum. Hundert Dollar war der Schätzungswert, und da Bruder Michel
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