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In dieser Straße wohnt die Angst

In dieser Straße wohnt die Angst

Titel: In dieser Straße wohnt die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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belegt wurden. Entsprechende Schilder wiesen auf die Häuser hin. Überhaupt schien man in Sheerness fast nur vom Tourismus zu leben, und die Stadt pries sich selbst als einen Ort der Erholung, Entspannung und der guten Seeluft.
    Durch die ausgezeichnete Beschilderung fand der Chinese den Weg zum Krankenhaus sehr schnell. Er mußte von einer Hauptstraße abbiegen und gelangte in ein parkähnliches Gelände, das von Einbahnstraßen durchzogen wurde.
    Eine führte zum Krankenhaus.
    Sie verbreiterte sich vor einem Tor, das weit offenstand. Es war kein großer Bau und hatte bestimmt schon mehr als 50 Jahre auf dem Buckel. Da die Sonne schien, hielten sich zahlreiche Genesende im Park auf, spazierten oder saßen auf den weiß gestrichenen Bänken. Die Menschen warfen Suko auf seiner Harley böse Blicke nach, denn die fahrende Maschine störte die Ruhe der Kranken.
    Darum konnte sich der Chinese allerdings nicht kümmern. Er fuhr in zwei Kurven und stellte seine Maschine dicht neben dem erneuerten Eingangsportal ab. Durch eine große Glasfront fiel die Helligkeit, die sich allerdings in den düsteren Krankenhausfluren wieder verlor. An der Anmeldung präsentierte Suko sofort seinen Ausweis. Sir James hatte den zuständigen Arzt, Dr. Swaffham, angerufen und Sukos Besuch avisiert.
    »Ich bin bei dem Doktor angemeldet«, erklärte Suko, bevor die Haubenlerche noch nach einer Ausrede suchen konnte.
    »Einen Moment, bitte.« Die Frau drückte ein paar Knöpfe, sprach auch einige Worte in einen Telefonhörer und nickte zweimal. Als sie sich umwandte, lächelte sie schmal. »Sie möchten bitte warten, Dr. Swaffham wird gleich hier sein.«
    »Danke.« Suko nahm in einem der Sessel Platz, die in der Eingangshalle standen.
    Der sonst so ruhige Chinese vibrierte innerlich. Hoffentlich ließ ihn der Arzt nicht zu lange warten. In der Eingangshalle herrschte ein ständiges Kommen und Gehen. Es war Besuchszeit, und die alten Fahrstühle kamen kaum zur Ruhe.
    Auch in den Treppenhäusern hallten die Schritte der Menschen von den kahlen Wänden wider. Das Personal war ebenfalls auf den Beinen. Oft liefen Schwestern durch die Halle, manche sogar im Laufschritt. Zu dieser Stunde herrschte wirklich keine Ruhe.
    Vier Minuten mußte der Inspektor warten, bevor er einen hochgewachsenen Mann im Arztkittel und grauem Haar sah, der einen der Fahrstühle verließ.
    Der Mann schaute sich suchend um. Suko wußte sofort, daß dies sein Gesprächspartner war. Er stand auf und ging auf den Arzt zu.
    »Sind Sie Dr. Swaffham?« fragte Suko.
    »Ja, in der Tat, dann müssen Sie…«
    »Ich bin Inspektor Suko.«
    Dr. Swaffham lächelte kurz. »Ich zeige mich ehrlich gesagt überrascht. Sie hätte ich mir anders vorgestellt.«
    Auch Suko lächelte. »Da sind Sie nicht der einzige, dem es so ergeht«, erwiderte er. Suko schaute sich um. »Können wir uns hier ungestört unterhalten. Bei dem Trubel versteht man kaum sein eigenes Wort.«
    »Natürlich.« Der Arzt nickte. »Kommen Sie.« Er führte Suko auf eine schmale Tür zu, nicht weit von der Anmeldekabine entfernt. Sie betraten einen Raum, der auch als Gerätekammer diente und Aufbewahrungsstätte für Putzutensilien. Durch ein kleines Fenster fiel genügend Licht.
    Auf einer schmalen Bank nahmen sie Platz. Dr. Swaffham strich durch sein Gesicht. »Wissen Sie, ich bin jetzt sehr lange Arzt, habe viel erlebt, aber so etwas wie am heutigen Tag ist mir noch nie vorgekommen.«
    »Das kann ich verstehen, aber bitte erzählen Sie von vorn.«
    »Es gibt kaum etwas zu sagen. Der Bentley wurde am Straßenrand gefunden. Die Türen standen offen, und im Innern des Wagens lagen zwei Männer. Sie wurden mir als leblos bezeichnet, und man alarmierte sofort die Rettungszentrale. Wir schickten einen Wagen, luden die Männer ein und schafften sie auf die Intensivstation. Nach einer kurzen, aber gründlichen Untersuchung konnten wir ebenfalls keine äußere Verletzungen feststellen, allerdings wunderten wir uns, daß Atmung und Herzschlag kaum noch reagierten. Wir führten dann eine künstliche Beatmung durch, sorgten auch für die Stabilität des Kreislaufes, aber es half nichts. Die beiden starben uns unter den Händen weg. Sie reagierten auf nichts mehr. Das war schon seltsam und außergewöhnlich genug. Bis wir dann nach Feststellung des Todes das unheimliche Phänomen erlebten…« Der Arzt machte eine Pause, er holte tief Luft und blickte den Chinesen dabei an. »Ich weiß nicht, ob Sie mir glauben werden,

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