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In dieser Straße wohnt die Angst

In dieser Straße wohnt die Angst

Titel: In dieser Straße wohnt die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich hinter mir, gelangte in die erste Etage und stand damit schon unter dem Dach.
    Drei kleine Zimmer bekam ich zur Auswahl. Ich duckte mich, um das erste betreten zu können und sah die schräge Decke, hier bereits von dem Hausdach gebildet.
    Als ich den Kopf zurücklegte, erkannte ich die Löcher im Dach und darüber den düsteren violetten Himmel mit der unheimlichen, fahlen und seltsamen Sonne.
    Ansonsten war das Zimmer leer. Schwer bogen sich die Bohlen unter meinen Füßen, als ich den kleinen Raum verließ und in das nächste Zimmer ging.
    Es war noch kleiner.
    Ein Holzbett stand dort. Sein Kopfende befand sich im Schatten des Dachwinkels. Das Bett war belegt. Als Unterlage diente ein Strohsack, dessen Inhalt penetrant roch, und auf diesem Sack lag eine Gestalt. Ein Skelett!
    Für die Dauer zweier Atemzüge blieb ich stehen und starrte auf den Knöchernen. War es das gleiche Skelett, das so plötzlich erschienen war und Wilkins getötet hatte?
    Mit gezogener Beretta näherte ich mich dem Lager, beugte mich vor, faßte nach den Knochenhänden und mußte mit ansehen, wie sie sich zwischen meinen Fingern zu Staub auflösten. Als ich mit der Handkante auf das Gerippe schlug, brach es auseinander.
    Der dritte Raum war ebenfalls leer. Wenn ich richtig überlegte, mußte sein Fenster zur Straße hin liegen. Ich trat dicht an die kleine viereckige Öffnung heran und steckte meinen Kopf nach draußen. Zuerst schaute ich nach links. Da allerdings gab es nichts zu sehen, von dort waren wir gekommen. Die andere Seite war wesentlich interessanter.
    Meine Augen wurden groß vor Staunen, der Herzschlag beschleunigte sich, denn was ich da zu sehen bekam, hätte ich in meinen kühnsten Träumen nicht erwartet.
    Die Straße der Angst - vorhin noch leer und verlassen gewesen - war dicht bevölkert…
    ***
    Blut, wohin der Chinese schaute!
    Auf dem Kopfkissen, dem Laken, dem Oberbett, überall sah er die dicken, roten und auseinandergelaufenen Flecken, deren Spritzer ein schauriges Muster auf dem Weiß des Lakens hinterlassen hatten. Aber nicht nur Suko hatte das Blut gesehen, auch der Wirt, der hinter ihm stand. Suko schaffte es nicht mehr, ihn zurückzuhalten, er spürte ihn neben sich und hörte den röchelnden Laut.
    Hastig drehte sich Suko um.
    Der Wirt wankte zurück. Er hatte seine Hände gegen die Lippen gepreßt, wahrscheinlich stand er dicht davor, sich zu übergeben. Die Augen waren weit aufgerissen und verdreht, und er schluckte so schnell und hastig, daß sich sein Adamsapfel aufgeregt bewegte.
    »Jetzt drehen Sie um Himmels willen nicht durch«, sagte der Chinese mit möglichst ruhiger Stimme. »Alles kann sich noch aufklären. Bleiben Sie klar.«
    Der Wirt nickte.
    »Okay, dann gehen Sie jetzt nach unten und trinken Sie einen Schnaps. Um die Sache hier kümmere ich mich. Haben Sie verstanden?«
    Der Mann nickte, machte hastig kehrt, und Suko hörte ihn die Treppe hinabpoltern.
    Dann betrat er wieder den Raum. Er ging vorsichtig und auf Zehenspitzen. Das Blut war noch nicht eingetrocknet, es sah alles sehr frisch aus, und Suko spürte mit jeder Faser seines Körpers, daß er nicht allein war.
    Etwas Unheimliches schien innerhalb des Zimmers zu lauern. Allerdings konnte er noch nicht sagen, was es war.
    Blitzschnell zog er seine Beretta, und ebenso schnell drehte er sich um. Da sah er den Mann!
    Er lehnte im toten Winkel der Tür und wurde von einem Schrank so gehalten, daß er nicht umkippen konnte. Der Kopf war zurückgedrängt worden, mit seinem hinteren Teil drückte er gegen den Schrank, so daß Suko sehr deutlich den Hals und die Kehle erkennen konnte. Beides schwamm in Blut!
    Lebte der Mann noch?
    Im ersten Augenblick wollte Suko nicht daran glauben, dann sah er, wie die Hände zuckten, und der Chinese sprang vor, denn er bemerkte, daß der Mann das Übergewicht bekam und allmählich nach vorn kippte, da er von dem Schrank nicht mehr gehalten werden konnte. Suko fing den Verletzten auf.
    Er bettete ihn auf beide Arme und hielt seinen Kopf so, daß dieser nicht über die linken Arm hinweg nach hinten kippen konnte. Er hatte Roger Wilkins zuvor noch nie gesehen, doch kein anderer konnte da in seinen Armen liegen, davon war Suko überzeugt.
    Er verließ mit dem Mann das Zimmer, durchquerte den Gang, schritt die Treppe hinunter und sah eine offenstehende Tür, die in den Schankraum führte, wo sich der Wirt aufhielt.
    Suko trug den Verletzten über die Schwelle. Der Wirt war nicht da, so daß er den Mann auf einen

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