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In einer anderen Welt (German Edition)

In einer anderen Welt (German Edition)

Titel: In einer anderen Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Walton
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denn ich verstehe es noch immer nicht.
    Als ich schließlich zu den anderen hinausging, sagte Leah, ich solle aufpassen, Owen habe vorwitzige Hände. Hätte ich ihn wegschubsen sollen? Hatte er erwartet, dass ich mich ihm widersetze, anstatt mich auf ihn einzulassen? Das ist krank ! Die ganze Sache ist krank, und ich möchte nichts mehr damit zu tun haben.
    Ich will die unendlich vielen Bars aus Triton . Oder auch nur die drei echten Bars. Damit käme ich klar. Aber was gestern vorgefallen ist, will mir einfach nicht einleuchten. Wenigstens muss ich ihn nie wiedersehen, wahrscheinlich jedenfalls.

Freitag, 4. Januar 1980
    Heute Vormittag bin ich nach Cardiff reingefahren, um meine Büchergutscheine einzulösen. Lears ist einfach toll. Es ist riesig – zwei Stockwerke, mit einer ganzen Wand voll SF und einigen amerikanischen Importen. Ich habe mir eine weitere Ausgabe von Destinies gekauft und Rotverschiebung und Einstein, Orpheus und andere und Vier Quartette und Charisma von Michael Coney (der Der Sommer geht geschrieben hat) und, Wunder über Wunder, ein neues Buch in der Amber -Serie von Roger Zelazny! Als ich das entdeckte, habe ich einen schrillen Schrei ausgestoßen. Im Zeichen des Einhorns! Das gelbe Titelbild ist grässlich, aber ich werde Sphere ewig dankbar dafür sein, dass sie es veröffentlicht haben, und Lears dafür, dass sie es führen!
    Im Zeichen des Einhorns ist mir lieber als sämtliche Jungen in den Valleys.
    Heute Nachmittag haben wir einen Ausflug in die Beacons unternommen, um zu sehen, ob die Wasserfälle gefroren sind. Sind sie nicht, dafür ist es bei Weitem nicht kalt genug, auch wenn sie in manchen Wintern ein paar Tage gefrieren. Auf dem Parkplatz stand auch kein Eiswagen, und Tantchen Teg hat das in einem Tonfall bedauert, als hätte sie das Gegenteil erwartet. Ich liebe die Berge. Mir gefällt der Horizont, den sie bilden, selbst im Winter. Als wir wieder runtergefahren sind, erst in Richtung Merthyr und dann über den Bergsattel nach Aberdare – eine Strecke, die Tantchen Teg einmal gelaufen ist, als sie noch in der Schule war –, hatte ich das Gefühl, mich in eine riesige Steppdecke zu kuscheln.
    Mein neuer Gehstock ist immer noch da. Opa ist der Einzige, dem er aufgefallen ist, als wir ihn heute Abend auf dem Rückweg besuchten. Er hat gesagt, er sei aus Haselnussholz. Ich sagte, ich hätte ihn von meinem Weihnachtsgeld auf dem Markt gekauft. Er sagte, er sei ein schönes Stück, und ich sollte mir eine Gummihülse besorgen, um die Spitze zu schützen, die gäbe es auch auf dem Markt. Heute wirkte er viel munterer. Tantchen Teg versucht wirklich alles, um ihn da rauszuholen.

Samstag, 5. Januar 1980
    Im Zug habe ich Im Zeichen des Einhorns gelesen, in einem Rutsch, damit ich es bei Daniel lassen kann, wenn ich in die Schule zurückgehe. An diesen Büchern gefällt mir vor allem Corwins Stimme, die so persönlich ist, und wie er die Ereignisse herunterspielt und sich darüber lustig macht und im nächsten Moment wieder äußerst ernst klingt. Auch die Trümpfe und die Schatten finde ich toll, und die Höllenritte durch die Schatten. (Ich glaube, ich werde zu »Kentucky Fried Chicken« künftig immer »Kentucky Fried Lizzard Partes« sagen.) Allerdings finde ich, dass er die Idee der Schatten nicht ausgereizt hat. Wenn man hindurchlaufen und selbst Schatten finden kann, dann gibt es viele Dinge, die man damit machen könnte.
    In Leominster war ich damit durch, und danach habe ich noch einmal Vier Quartette gelesen und mich an den Wörtern geradezu berauscht. Daraus könnte ich seitenweise abschreiben. Manchmal versteht man nur schwer, was es bedeutet, aber das ist Teil des Vergnügens, dass man die Bilder zu etwas Stimmigem zusammenfügt. Darin verbirgt sich eine Geschichte, genau wie in »Young Lochinvar«, aber sie kommt nur selten an die Oberfläche. Ich bin so froh, dass ich jetzt ein eigenes Exemplar besitze. Ich werde sie wieder und wieder lesen. Ich werde sie wieder und wieder lesen, und zwar im Zug, mein ganzes Leben lang, und jedes Mal werde ich mich an heute erinnern und einen Zusammenhang herstellen. (Ist das Magie? Ja, in gewisser Hinsicht, aber vor allem geht es darum, dass ich mein Buch lese.)
    Shropshire ist immer noch furchtbar flach, keine Berge weit und breit. Im winterlichen Nieselregen sieht es jämmerlich aus. Der Himmel ist so niedrig, dass man den Eindruck hat, man könnte die Hand danach ausstrecken. Ich kann mir vorstellen, wie es ist, gleichzeitig an

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