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In einer kalten Nacht: Roman (German Edition)

In einer kalten Nacht: Roman (German Edition)

Titel: In einer kalten Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caro Ramsay
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Borders und einer aus Tayside. Ich warte noch auf den Rest. Emily ist auf diesem Stapel, weil wir wissen, dass ihr Vergewaltiger in der Leichenhalle liegt und nicht mehr wegläuft.«
    » Wissen wir das wirklich?«, fragte Anderson.
    »Ja, wir wissen es, weil er tot ist. Außerdem wissen wir, wer Corinne Hastings vergewaltigt hat, die Bibliothekarin mit den Eichhörnchenbüchern. Wir wissen, dass es Pfeffer war, denn der ist ebenfalls tot.«
    »Und warum macht es sie zu Vergewaltigern, weil sie tot sind?«
    »Weil sie offensichtlich noch leben würden, wenn sie es nicht wären«, meinte Batten auf diese provozierende Art, die er an sich hatte. Er setzte sich auf den anderen Stuhl vor dem Videogerät, hielt die Fernbedienung in der einen und das Notizbuch in der anderen Hand. »Also, Sie sind vollkommen davon überzeugt, die Person zu haben, die für Emily Corbetts Vergewaltigung verantwortlich ist. Beachten Sie, dass ich das Wort ›verantwortlich‹ verwende.«
    »Im Gegensatz zu dem Kerl, der die Vergewaltigung tatsächlich durchgeführt hat?« Anderson seufzte tief. »Okay, ich kapiere. In jedem Fall haben wir nur den Komplizen, aber wir wollen den Mann mit der Intelligenz. Mr. Forensik-Blicker.«
    »Gut mitgedacht. Aber mein Ass im Ärmel ist ein Vergewaltiger, der lebt, aber nicht redet. Ich wurde nach Schottland gerufen, um mit Adrian Wood zu sprechen. Ein interessanter Fall. Er sitzt in Saughton seine fünfzehn Jahre Minimum einer lebenslangen Haftstrafe ab, weil er eine kluge Möbeldesign-Studentin namens Iris Everitt vergewaltigt hat. Sie wurde Opfer eines brutalen Überfalls, als sie an einem warmen Sommerabend von der Uni nach Hause ging. Die Polizei in Lothian & Borders verhaftete Adrian Wood und hat ihn vor Gericht gestellt, doch er hat nichts zu seiner Verteidigung vorgebracht. Nicht ein einziges Wort. Jetzt gibt es einen früheren ungelösten Überfall, den sie untersuchen, ein nettes Mittelklassemädchen aus Edinburgh namens Abigail McGee. Die Kleine hat einige Freunde nach einer schicken Hochzeit auf der Burg nach Hause gefahren, dann wollte sie zur Farm ihrer Eltern. Dort ist sie nie angekommen. Beide Überfälle ähnelten im Modus Operandi sehr stark dem Muster, das Sie bereits erkannt haben: eine Stoßwunde im Mund, die Augen verbunden und so weiter. Beide Frauen haben ausgesagt, sie wurden von zwei Tätern überfallen. Es gibt nur einen leichten Unterschied: Abigail wurde durch den ersten Schlag bewusstlos, aber dabei blieb ein verschmierter Rest Silikonfett an ihrer Schläfe zurück.«
    »Und Sie glauben, Wood sei …?«
    »Ich glaube, Sie würden gern zuschauen, wenn ich mit ihm rede.« Batten war wieder zum Stapel gegangen, blätterte Papiere durch und benahm sich wie die Karikatur eines Professors.
    Anderson dachte, vielleicht hatte er einfach zu lange nicht mehr für die Polizei gearbeitet.
    »Wir müssen vor allem erfahren, warum Mr. Wood geschwiegen hat. Angst? Liebe? Verantwortungsgefühl? Was bringt jemanden dazu, ein Geheimnis mit ins Grab zu nehmen, Colin?« Es war eine rhetorische Frage. Batten wühlte jetzt in seiner Tasche.
    »Ich weiß nicht.«
    »Jeder hat seinen wunden Punkt. Sie zum Beispiel würden den Mund halten, wenn jemand Ihre Kinder bedrohen würde.«
    Anderson rutschte unbehaglich auf dem Stuhl herum. »Quinn hat etwas darüber gesagt, ein Profil der Opfer zu erstellen.« Er blickte hinüber zu der Reihe der Frauen an der Wand.
    Batten sah auf, als sei er Andersons Gedankengang nicht gefolgt. »Alles zu seiner Zeit, ja. Aber zuerst brauchen wir ein Profil dieser Opfer: Whyte, Pfeffer und Wood. Ich warte auf ihre Akten, aber nach dem, was ich über Wood weiß, würde ich schließen, dass Whyte und Pfeffer beide Anfang zwanzig waren, große, dünne Männer mit einem unglücklichen und leicht kriminellen Hintergrund. Und auf jeden Fall sind sie ohne Vater aufgewachsen. Außerdem haben sie sich vermutlich für Versager gehalten …«
    »Das stimmt so weit bei Whyte, und über Pfeffer weiß ich nichts. Er ist tot.«
    »Nehmen Sie es mir nicht übel, wenn ich Ihnen einige scheinbar sinnlose Fragen stelle. Wie weit geht man bis zur Clarence Avenue? Von hier?«
    »Man braucht nur um das Revier und eine kleine Gasse entlangzugehen.«
    »Und wie weit ist Strathearn entfernt?«
    »Mit dem Wagen fünf Minuten.«
    Plötzlich war Batten begeistert. »Und finden Sie die Liste richtig, die Lambie zusammengestellt hat? Interessanter Kerl, dieser Lambie; er hat die Spur lange Zeit ohne

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