In einer kalten Nacht: Roman (German Edition)
wird. Ich weiche seitlich in den Parkplatzausgang aus und höre ihre Schritte.
»Was immer Batten vorhat, findet sich hier.« Mulholland tippte auf die Datenbank. »Und wir werden rausgedrängt.«
»Warum überprüfen Sie nicht einfach den Hintergrund von Abbott und McGurk, wie man es Ihnen gesagt hat?«, meinte Lambie, der Donnas Mobiltelefongesellschaft in der Leitung hatte, um die ein und aus gegangenen Anrufe abzufragen.
»Abbott existiert nicht – weder der Name noch das Geburtsdatum –, und McGurk war sein ganzes Leben lang entweder in einem Heim oder hat sich herumgetrieben. Strathearn ist die erste dauerhafte Adresse, die ich bei beiden finden kann.«
Lambie schien darüber nachzudenken, während er zu dem kleinen Zimmer hinüberschaute, in dem Batten gearbeitet hatte. »Wissen Sie, wonach Batten gesucht hat, Windrad? Sie waren doch dabei, sagen Sie schon.«
»Ich bin doch nicht Ihr Spion«, erwiderte Wyngate. »Er hat mir die Arbeit anvertraut, die Dokumente für ihn zusammenzustellen, und das mache ich.« Gordon Wyngate sah auf die Liste des Psychologen und nickte, ganz in seinem Element als König der Dokumentenrecherche.
Lambie sagte: »Warum reden wir nicht einfach mit Batten? Er ist nur Berater und hat nichts zu sagen, aber sein Urteil könnte uns weiterhelfen.« Seine Stimme klang müde und resigniert. » DCI Quinn hat recht. Wir brauchen ihn, weil er uns sagen kann, welche dieser Fälle in Verbindung stehen und welche nicht. Darin ist er ein Experte.« Er sah zu den arrangierten Fotos an der Wand und stellte fest, dass Emily immer noch das Zentrum bildete.
»Ich würde Kim Thompsons Familie gegenüber nicht behaupten, dass er ein Experte ist«, erwiderte Mulholland bissig. »Außerdem ist Batten ein Teil der Verschwörung und wir nicht. Gehören Sie zur Verschwörung, Windrad?«
Wyngate ignorierte ihn und machte mit seiner Arbeit weiter.
»Wir müssen einfach wieder zum Anfang zurück und die Originalquellen vernehmen. Und dann finden wir die Verbindung durch gute altmodische Polizeiarbeit«, sagte Mulholland.
»Alternativ brauchen wir einfach das fehlende Glied«, sagte Lambie. »Irgendetwas muss da drinstecken, das einen Profiler so sehr beschäftigt. Ein Verbindungsglied, das wir übersehen. Arbeitsstellen? Religion? Hobbys? Sport? Irgendetwas muss da sein. Und es muss bereits vorliegen, oder es ist ein Hauch von einem Muster. Das ist es, was wir brauchen, um ihn zu identifizieren und ihn zu präsentieren. Hat uns der Fall Itsy noch etwas zu sagen?«
»Batten wird nicht viel Staub aufwirbeln; sein Selbstbewusstsein und sein Ruf sind am Ende.« Mulholland tippte mit dem Stift gegen seine Zahnveneers. »Ich glaube, seine Mitarbeit bedeutet für uns alle nichts Gutes; den Fall Itsy Simm wird er abtrennen und behaupten, es bestehe keine Verbindung. Also müssen wir bereit sein, um die Verbindung zu so vielen anderen darzulegen. Und deshalb müssen wir ihm immer einen Schritt voraus sein. Wir müssen mehr über diesen zweiten Mann erfahren, der die Verbindung darstellt. Emily ist unser bester Ansatz. Sie könnte sein Gesicht gesehen haben. Wir müssen ihr noch mal Fotos von Whyte zeigen. Vielleicht erinnert sie sich dann an den anderen.«
»Wir werden Emily Corbett nicht belästigen«, sagte Lambie entschlossen.
»Warum nicht?«
»Wir tun es eben nicht. Alles, was sie weiß, wissen wir bereits. Außerdem haben wir nicht die Befugnis.«
»Es gibt hier niemanden, der uns dran hindern könnte. Es ist schließlich eine legitime Ermittlungsrichtung. Stephen Whytes Tod gibt uns einen Anlass, mit ihr zu reden. Für die anderen Opfer haben wir keinen Grund. Quinn ist nicht da, also können wir losgehen, die Vernehmung durchführen und dann Batten morgen früh auf unsere Seite ziehen.«
»Auf gar keinen Fall.«
»Okay, aber wenn Batten fragt: ›Warum hat eigentlich die ganze Zeit niemand mit ihr gesprochen? Hatten Sie Angst vor ihrem Vater?‹, dann sollten wir diejenigen sein, die ihm die passende Antwort liefern.«
Lambie tippte weiter auf seine Tastatur. »Höchstwahrscheinlich verpasst er Ihnen einen Tritt in den Arsch, weil Sie ohne guten Grund das arme Mädchen wieder mit seinem ärgsten Albtraum konfrontiert haben. Und da bin ich mit ihm einer Meinung. Aus diesem Grund werden Sie die Kleine in Ruhe lassen«, sagte er ruhig, putzte sich die Nase und stopfte das Taschentuch zurück in die Tasche. Dann geriet er in Bewegung, als sich am anderen Ende der Leitung eine Stimme
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