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In einer kalten Nacht: Roman (German Edition)

In einer kalten Nacht: Roman (German Edition)

Titel: In einer kalten Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caro Ramsay
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und hat sogar Geschmack und Respekt.«
    »Marita wird ihn zum Teufel schicken. Um Himmels willen, Vik…«
    »Für Sie immer noch DS Mulholland.«
    Costello knirschte mit den Zähnen. »Also, DS Mulholland, suchen Sie doch ein bisschen nach meinem Rucksack, während Sie die Pressearbeit erledigen und unseren Tatort aufräumen, ja?« Sie ließ ihr Handy zuklappen.
    Die Tür ging auf. Costello sah hoch und erwartete Quinn oder Anderson, doch diesen Mann kannte sie nicht. Aber sie hätte ihn niemals vergessen, wenn sie ihm schon einmal begegnet wäre – über einen Meter achtzig groß, längeres schwarzes, nach hinten gekämmtes Haar, Dreitagebart, der eines Designers würdig war, und eine gepolsterte Tasche über der Schulter. Und in der Hand hielt er einen Becher Tee.
    »Hallo?«, sagte er und lächelte fast nervös, während er in der Tür stehen blieb.
    »Der Nachtempfang ist dort hinten, der Haupteingang ist geschlossen, glaube ich«, sagte sie und starrte auf den Dampf, der von dem Tee aufstieg. Ihr Magen begann zu knurren.
    Er machte keine Anstalten, wieder zu gehen, sondern schob die Tür eher ein wenig weiter auf. »Ich suche eine DS Costello … Das sind nicht zufällig Sie?« Er klang nach Südostengland und sehr höflich.
    »Ich glaube, Sie wissen, dass ich es bin.« Misstrauisch beäugte sie ihn. »Wer hat Sie geschickt? Und ist der Tee für mich?« Instinktiv schob sie den Beutel mit Itsys Kleidung dichter an ihre Füße wie eine übervorsichtige Stadtstreicherin im letzten Bus nach Hause.
    »Man hat mir gesagt, mit Tee schließt man schneller Freundschaft mit den Eingeborenen.« Er kam herein und streckte ihr die Hand entgegen. »Ich bin Harry, Harry Castiglia«, stellte er sich vor. »Ich war heute schon die ganze Nacht unterwegs. Gut, endlich sitzen zu können. Ich dachte, Sie können eine kleine Stärkung brauchen. Und ich bin sowieso am Automaten vorbeigekommen.«
    »Und?« Sie schüttelte seine Hand, stand aber nicht auf, dann nahm sie den Becher entgegen und nippte daran. Perfekt, schwarz ohne Zucker, einfach perfekt. Sie sagte nichts.
    »Ich bin der Fotograf.«
    »Das habe ich schon begriffen, aber das ist weder die richtige Zeit noch der richtige Ort. Es hat einen schlimmen Vorfall gegeben, und die Familie war noch nicht …«
    Er hörte gar nicht zu. Stattdessen ließ er ihren Rucksack von seiner Schulter rutschen. »Der gehört Ihnen, oder?«
    »Oh, danke. Ich dachte, ich hätte ihn im Barochan Moss vergessen, aber Mulholland hat gesagt …«
    » DS Designerkaschmir? Bei dem könnte man glatt schwul werden. Fast.« Er hatte seine eigene Tasche aufgemacht und holte eine Kamera heraus. »Er hat dem ACC den Tipp mit diesem Fall gegeben. Ich glaube, er hat gedacht, ich würde ihm nachlaufen und sein hübsches Gesicht fotografieren und eine Story über ihn machen. Aber man hat ihn inzwischen richtig ins Bild gesetzt, wenn Sie den Scherz verzeihen.«
    »Sie sind aber ziemlich auf Zack, dort so schnell hinzugelangen. Gehören Sie zu diesen Rettungswagenjägern?«
    Falls Castiglia beleidigt war, ließ er es sich nicht anmerken. »Unser Auftrag lautet, die Arbeit der Strathclyde-Polizei zu dokumentieren und sie im neuen Licht des neuen Jahrzehnts darzustellen. Vorgeblich geht es um die Kunstausstellung im Sommer, aber eigentlich wünschen sie sich einen riesigen PR -Erfolg – Strathclyde löst einen großen Fall. Wie auch immer, bislang hatten wir nur Drogentote, Alkoholtote und ein paar Selbstmorde. Am Abend war ich noch in Govan, und es war das Gleiche. Aber dieser Fall hat große menschliche Anziehungskraft und wird eine gute Mordkommission bei der Arbeit zeigen. Polizeiarbeit, die ihr Geld wert ist.«
    Costello sah auf die Uhr und demonstrierte so ihre Ungläubigkeit.
    »Ich wette, ich wurde schon vor Ihnen angerufen wegen der pittoresken Umgebung allein. Vergessen Sie nicht, man muss wie ein PR -Experte denken, nicht wie ein Cop.« Er sah durch den Sucher der Kamera.
    »Warum Sie?«
    »Ich wurde hier oben geboren, vielleicht denken die da oben, ich würde die Eingeborenen verstehen. Aufgewachsen bin ich in London, und dort lebe ich auch. In meinem Job gibt es keinen besseren Ort.«
    Die Kamera richtete sich auf sie. Sie streckte die Hand aus und legte sie ihm auf den Arm. »Haben Sie nicht gehört? Sie können hier nicht anfangen zu fotografieren.«
    »Ja, ich habe es mitbekommen. Aber keine Sorge. Ich kenne La Marita. Wie auch immer, mein Auftrag ist es, Sie zu fotografieren, wie Sie den Fall

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