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In eisigen Kerkern (German Edition)

In eisigen Kerkern (German Edition)

Titel: In eisigen Kerkern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Köhler
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leblosen Körper zu der Tür. Einer der Stiefel hing an einem der schwarzen Läufer, die überall im Flur verlegt waren, und drehte ihn quer. Keine Zeit, das zu richten.
    Die Tür lag unter dem Treppenaufgang zum ersten Stock und hatte einen Drehknauf. Nelli öffnete sie, fand einen Lichtschalter, sah ihre Vermutung bestätigt: Eine schwarz lackierte Treppe führte nach unten. Die weiße Raufaserwand war, auffallend bunt in diesem Haus, geschmückt mit Banknoten verschiedenster Währungen, jeweils im Wert 100.
    „Wie sollen wir sie da runterkriegen?“, fragte Monika, und Nelli verstand das Problem. Die Füße nachschleifen konnte Treppab zum Lawinenauslöser werden.
    „Irgendwie, keine Zeit zum Überlegen.“
    „Die sind schon an der Tür.“
    „Los, rein mit ihr!“
    Sie zerrten den schlaffen Körper aus dem Flur - ein Gewaltakt, da die Treppe gleich nach der Schwelle begann, um die Ecke führte und ungewöhnlich steil war.
    „Füße nach unten, anders geht es nicht.“
    „Du musst die Füße tragen.“
    Sie griffen hastig um. Nelli packte die Herolder unter den Armen. Sie schleppten sie ein paar Stufen hinunter, legten sie auf der Treppe ab, Stufenkanten im Rücken, und Nelli schaffte es im letzten Moment, die Tür zu schließen und das Licht zu löschen. Sie sah dabei noch, wie die Haustür aufging, und hörte zwei Männerstimmen angeregt diskutieren. Offenbar war es ganz normal, dass die nicht klingelten, sondern einfach ins Haus kamen.
    „Sie wacht auf“, hörte sie Monika mit panischer Stimme flüstern.
    Es war stockfinster in diesem Treppengang. Nelli hörte ein erschreckend lautes Stöhnen und gluckerndes Räuspern.
    „Wir müssen weiter runter mit ihr, los!“
    „Aber ich sehe nichts.“
    „Ich auch nicht. Einfach vorwärts tasten.“
    Es rumpelte, als Monika mit dem Ellenbogen gegen die Wand stieß beim Versuch, die Herolder weiter nach unten zu zerren.
    „So geht das nicht“, flüsterte Nelli. „Taste dich erst ganz hinunter. Vielleicht findest du einen Lichtschalter für unten.“
    Es war schwarz wie in einer Dunkelkammer. Über sich hörte Nelli die Männer sprechen, vor sich die Herolder grunzen und unter sich Monika nach einem Lichtschalter tasten.
    Sie spürte, dass sie schwitzte. Ihr wurde klar, dass alles sich geändert hatte. Dies war kein Ausflug mehr, den man abbrechen konnte als sei nichts gewesen. Dies war auch keine verfahrene Situation, sondern ein drastischer Einschnitt in beider Leben, ein Wendepunkt vom Kaliber ihrer Begegnung mit Andi.
    „Hab ihn“, meldete Monika viel zu laut, und im selben Moment ging gedämpftes Licht am unteren Ende der Treppe an. Monika stieg ihr von dort entgegen, packte die Fesseln der Hausbesitzerin und zog an ihr. Nelli beeilte sich, sie unter den Armen zu greifen. Sie spürte kalte Schwitzflecken am Pulloverstoff und ekelte sich. Was war diese Frau ihr zuwider, jeglicher Kontakt, ihre Stimme, ihr Aussehen, aber dass eine bloße Berührung sie derart abstoßen könnte, hätte sie nicht für möglich gehalten.
    „Hier sind alle möglichen Räume“, keuchte Monika.
    „Irgendwo rein.“
    „Am besten vielleicht ganz hinten.“
    „Mach schon!“
    Sie schleiften die Herolder mehr durch den Kellergang als dass sie den durchhängenden Körper trugen. Aus dem Mund der Betäubten drangen blubbernde Töne. Nelli konnte sich nicht vorstellen, dass sie nichts mitkriegte. Vielleicht stellte sie sich nur bewusstlos, ließ sich tragen, machte sich ihren Spaß mit ihnen. Oder hatte Angst. Immerhin, für sie musste das wirken wie ein Überfall.
    Monika stieß mit einem Tritt rückwärts die angelehnte Tür des hintersten Kellerraumes auf. Es krachte, als der innere Türgriff gegen irgendwas Metallenes stieß.
    „Pass doch auf!“
    Monika machte Licht in dem Raum, sah sich rasch um.
    „Das ist nichts. Hier gibt es keinerlei Verstecke, bloß lauter Regale und technisches Zeugs.“
    „Egal, rein da.“
    Sie hörte die Männerstimmen oben ganz nah an der Tür.
    „Licht aus!“
    Sie schleppten die Herolder in den Raum und legten sie auf dem grünlichen Teppichboden ab. Nelli löschte das Licht im Gang. Im letzten Moment, bevor sie die Tür des Raumes von innen schloss, hörte sie die Tür oben am Ende der Treppe aufgehen.
    „Weißt du, was seltsam ist“, flüsterte Monika, kaum dass Nelli die Tür so leise wie möglich zugedrückt hatte.
    „Pscht.“
    Vom Fußboden drangen brabbelnde Geräusche einer nach wie vor halberwachenden Fiona Herolder.
    „Die

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