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In Ewigkeit verflucht

In Ewigkeit verflucht

Titel: In Ewigkeit verflucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kern des Problems getroffen?«
    »Ja, schon, nur...« Plötzlich verhärtete sich ihr Gesicht. »Wer immer Sie sind, hauen Sie wieder ab.« Ihre Augen bewegten sich, weil sie uns beide im Blick haben wollte. »Ihr seid Bullen, nicht wahr? Private Schnüffler, die man geschickt hat, um mich zurückzuholen. Aber da habt ihr euch geschnitten, das kann ich euch sagen. Ich und die anderen, wir gehen nicht mehr zurück. Wir haben hier unser Glück gefunden, und dabei wird es auch bleiben.«
    »Bei Elisa Satelli?«
    »Ja, bei ihr.«
    »Sie ist eure Königin, nicht wahr?«
    »Gut geraten, Mister. Sie ist unsere Königin. Und sie wird heute Nacht gekrönt. Und zwar durch uns. Dann sehen wir das Licht, denn wir allein sind die Auserwählten. Niemand wird uns aufhalten können. Es sei denn, er ist lebensmüde.«
    Bill blickte mich an. Ich kannte seine Frage und wusste auch nicht, was ich darauf antworten sollte.
    Dann hatte ich mich entschieden. Wir wollten ja nicht nur sie, sondern auch die anderen Verschwundenen.
    »Lass sie laufen.«
    Ich hatte leise gesprochen, trotzdem war ich von Jamie verstanden worden. »Es ist auch besser so, dass ihr euch dazu entschieden habt. Schließlich wollt ihr noch länger leben.«
    Das stimmte zwar, aber deshalb gaben wir nicht nach. Eigentlich hatte Jamie das Zimmer ja verlassen wollen, aber sie zog sich wieder darin zurück und hämmerte die Tür so schnell zu, dass uns kein Blick mehr in den Raum gelang.
    »War das richtig?«, fragte Bill.
    »Ich denke schon. Vergiss nicht, dass es uns nicht nur um Jamie geht. Da sind auch noch andere, und ganz oben steht unsere Freundin Elisa Satelli.«
    »Vergiss Reto Kirchner nicht.«
    »Keine Sorge.«
    Der Weg war wieder frei. Wir hätten ihn locker gehen können, kein Problem. Nur dachte ich anders darüber, denn bei mir hatte sich mal wieder mein berühmtes Bauchgefühl gemeldet. Ich glaubte nicht daran, dass alles glatt ablaufen würde. Die andere Seite befand sich mitten in der Vorbereitung, und sie dabei zu stören konnte gefährlich werden.
    Vor der Tür stoppten wir.
    »Klopfen, reingehen?«, fragte Bill.
    »Letzteres.« Ich sagte es voller Optimismus, weil ich damit rechnete, dass die Zimmertür unverschlossen war.
    Ein kurzer Druck der Klinke, dann war die Tür offen.
    Bill betrat als Erster das Hotelzimmer und blieb so abrupt stehen, dass ich gegen ihn prallte.
    »John, das gibt es nicht«, flüsterte er...
    ***
    Reto Kirchner quälte sich. Er hatte es geschafft, sich zu erheben. Sein Gang war schleppend, als wären auf seinem Rücken schwere Steine festgebunden worden. Er kämpfte sich voran, denn sein Ziel war das Bad, wo es den Spiegel gab.
    Dabei schaute er auf seine linke Hand. Dort veränderte sich die Farbe der Haut. Sie graute und dunkelte noch stärker ein, schob sich auch zusammen und verlor ihre Flüssigkeit, sodass sie allmählich so trocken wurde wie Papier.
    Nicht nur an seiner linken Hand. An der rechten passierte das Gleiche, und er musste erkennen, dass sich die Haut immer mehr auflöste und auch vor seinen Armen nicht stoppte.
    Er schrie nicht, er jammerte. Es waren wirklich jämmerliche Laute, die da aus seinem Mund drangen. Wer ihn hörte, der wusste sofort, dass der Mensch litt, und doch dachte er nicht daran, aufzugeben, denn er kämpfte sich vor.
    Ein normales Gehen war das nicht. Jeder Schritt wurde zur Qual. Mit den Füßen schleifte er über den Boden hinweg. Die Tür des Badezimmers war sein Ziel. Sie stand offen, er schaute in den Raum hinein und musste immer öfter die heißen Stöße hinnehmen, die von seinen Füßen her in den Kopf hineinschossen.
    Er machte trotzdem weiter. Er gab nicht auf. Reto wollte sehen, was mit ihm passiert war, weil er eben durch das Licht erwischt worden war. Er hatte schon zu viel durchgemacht, als dass er jetzt schlappmachen würde.
    Schwankend übertrat er die Schwelle zum Bad. Es besaß kein Fenster. Das Licht brauchte er nicht einzuschalten. Aus dem Zimmer fiel genügend Helligkeit in den Raum.
    Den Weg zum Spiegel hatte Reto schnell zurückgelegt. Es sah aus, als wollte er sich davor verbeugen, dabei brauchte er nur das Waschbecken für seine Hände als Stütze.
    Dann schaute er sich an!
    Es war unfassbar und zugleich furchtbar. Trotzdem blieb ihm der Schrei im Hals stecken, sodass er nur würgen konnte. Das Grauen war keine Theorie mehr, es hatte ihn eingeholt und gezeichnet. Und die Spiegelfläche zeigte ihm, dass sein gesamter Körper in Mitleidenschaft gezogen worden war. Im

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