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In Gedanken bei dir (German Edition)

In Gedanken bei dir (German Edition)

Titel: In Gedanken bei dir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Goldstein , Lara Myles
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dieses
... dieses Herzglühen.
    Sie
tastete nach dem Umschlag mit der Glückwunschkarte in der Tasche ihrer Jeans.
    Dieses
kleine Glück, diese Zuversicht, die sie jetzt empfand, hatte ihr heute Nacht
geholfen, nicht in Panik zu geraten, sondern angesichts der Katastrophe in der
Klinik ruhig zu bleiben. Total
cool, wie Alex sagte.
    Cassie
atmete tief durch.
    Ob
Nick ahnte, warum sie ihn um ein Treffen gebeten hatte? Falls er die SMS
überhaupt gelesen hatte ...
    Da,
das dumpfe Röhren!
    Sie
lauschte mit angehaltenem Atem.
    Ja,
das war sein Motorbike. Hatte er wieder keinen Parkplatz in der Nähe des
Liberty Dock gefunden?
    Nick
stellte den knatternden Motor aus und wuchtete die schwere Maschine auf den
Bootssteg zu Cassies Hausboot. Sie stellte sich vor, wie er den Helm abnahm und
nach Connor Ausschau hielt. Kein Getrappel auf den Holzplanken des Docks, kein
Kinderlachen, kein »Hallo, Nick! Wie geht’s Jolie?«.
    Drei,
vier, fünf pochende Herzschläge, dann hörte Cassie den Schlüssel im Schloss der
Haustür, und er kam herein.
    »Hi,
Nick.« Sexy sah er aus, sehr hip, sehr easy, als käme er gerade von einer
José-Carreras-Spendengala für leukämiekranke Kinder. Mit den Fingern hatte er
sein lockiges Haar, das er jetzt länger trug, aus der Stirn und hinter die
Ohren gestrichen.
    »Hi,
Cassie.« Im Vorbeigehen warf er seine schwarze Lederjacke auf das Sofa, fuhr
sich mit beiden Händen über das schlichte weiße Shirt und stopfte die Finger in
die Taschen seiner Designerjeans. Dabei zog er die Schultern hoch.
    Cassie
bekam ein Küsschen auf die Wange.
    Dabei
schlug ihr das Herz bis zum Hals. Adrenalin schoss ihr prickelnd durch die
Adern, und sie spürte, dass ihre Hände zitterten.
    Hatte
er die SMS gelesen?
    »Ist
was passiert?«, fragte er.
    »Nein,
nichts.« Wie sollte sie bloß dieses Gespräch beginnen? Okay, einfach so:
»Willst du ein Bier? Im Kühlschrank steht eine Flasche.«
    Er
öffnete die Tür und holte die Flasche heraus. Dann griff er nach einer zweiten.
»Du auch?«
    »Nein.«
Cassie schüttelte den Kopf. »Es gibt Wein zum Abendessen.«
    »Okay.«
Nick ließ die Kühlschranktür zufallen. Dann kramte er in der Schublade nach dem
Flaschenöffner. Ein Glas brauchte Nick nicht für sein Bier. Mit überkreuzten
Füßen lehnte er ziemlich lässig am Küchentresen und sah ihr beim Sushirollen
zu. Seine Lippen waren verkniffen, als er die Flasche ansetzte, um einen tiefen
Schluck zu nehmen.
    Er
hatte die SMS gelesen.
    Cassie
fühlte sich total erschöpft, wie nach einem Marathonlauf. Was sie gerade
durchmachte, war ein Ironman der Gefühle, ein anstrengender Triathlon aus
immerwährender Angst, nur unterbrochen von einem kurzen Aufatmen in den
seltenen Augenblicken unbändiger Freude, und einer Traurigkeit, die sie nicht
in Worte fassen konnte. Jetzt noch nicht. Aber gleich?
    »Was
ist mit dir?«, fragte Nick.
    Sie
neigte den Kopf. »Was soll sein?«
    »Du
bist so blass. Geht’s dir nicht gut?«
    »Doch,
alles bestens.« Am liebsten hätte sie ihren Gefühlen nachgegeben und wäre in
Tränen ausgebrochen. »Das süße Sushi ist für Jolie. Für uns habe ich Sashimi.
Lachs, Thunfisch, Jakobsmuscheln und Algenreis mit Wasabi. Willst du vielleicht
eine Avocado dazu?«
    Er
nickte und setzte erneut die Flasche an. Dabei ließ er sie nicht aus den Augen.
    Er
hatte die SMS gelesen, und er wartete darauf, dass sie ihm sagte, wieso sie mit
ihm reden wollte. Allein.
    Cassie
packte die süßen Rollen aus exotischen Früchten, umhüllt mit Schokoglasur,
Milchreis und Krokant in eine Vorratsbox, die sie nachher in die Klinik
mitnehmen konnte. Sie wusste nicht, ob Jolie das süße Sushi überhaupt genießen
konnte, denn seit gestern Nachmittag, als die Krise begann, behielt sie kaum
noch Nahrung bei sich. Aber Cassie wollte es trotzdem versuchen.
    Als
sie sich umdrehte, stand Nick hinter ihr. Sie atmete seinen Duft ein. Und
schloss die Augen. Ihr Herz wummerte, ihr Atem ging stoßweise, und das Blut
rauschte in ihren Ohren.
    »Cassie
...«, flüsterte er mit heiserer Stimme und stellte die Bierflasche weg.
    Unmerklich
schüttelte sie den Kopf.
    Ich
weiß nicht, was er glaubt, dass ich ihm damit sagen will, dachte sie. Dass ich
verzweifelt bin und seinen Trost brauche? Dass ich mich nach ihm sehne, nach
zärtlichen Berührungen und sanften Worten?
    »Komm
her.« Nick zog sie an sich und legte seine Arme um sie. Eine Hand wanderte
ihren Rücken hinauf zu ihrer Schulter, die andere blieb auf ihrem Po liegen.
Als sie

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