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In glücklichen Umständen

In glücklichen Umständen

Titel: In glücklichen Umständen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Cooper
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Charlie legte mir die Pfote auf den Arm, um mich an einige Verfilzungen zu erinnern, die er bieten konnte, und versprach, sich keinen Zentimeter von der Stelle zu rühren und nicht zu schnappen, wenn es ziepte. Sniff hatte sich hinter dem Schaukelstuhl verkrochen, und Rosie bat dringend darum, nach draußen gelassen zu werden. Mir fiel plötzlich ein, daß George Eliot geschrieben hatte, nicht Thomas Hardy...
    Hetty lächelte gütig, als ob sie meinen Verdacht erraten hätte. «Er hat einen echten alten Bugatti, total überholt», sagte sie verbindlich. «Ich habe Ben versprochen, ihn irgendwann mal mitzunehmen, damit er ihn besichtigen kann.»
    Ich war heilfroh, daß Pa in diesem Augenblick anrief, denn sonst hätte ich vielleicht etwas gesagt, das Hetty bedauert haben würde. So lächelte sie nur aufreizend und warf dem Telefon eine Kußhand zu.
    «Ich krieg die Kiste nicht in Gang», sagte Pa wütend. Ich blickte zu Hetty. Sie hätte einen unfehlbaren Tip parat gehabt, aber sie kehrte gerade ihre Jackentaschen nach außen, um irgendein kosmetisches Hilfsmittel zu finden.
    «O Gott», sagte ich mitfühlend. «Ich könnte kommen und dich abholen, wenn du willst.» Mir graute vor den langen Meilen zum Bahnhof, und vor den gemeinsamen Bemühungen um den Anlasser graute mir fast noch mehr.
    «Nein, nein, ich komm schon zurecht, aber es wird bestimmt später, als ich gedacht habe. Ich habe eine tolle Werkstatt gefunden und warte, bis er fertig ist. Ich dachte nur, ich sag dir besser Bescheid. Wollte nicht, daß du dir Sorgen machst.»
    «Okay», sagte ich. Sorgen machen? Sie tun immer nur, was sie wollen, und dann bilden sie sich ein, man mache sich Sorgen um sie. Ich legte auf.
    «Ich muß jetzt los», sagte Hetty und stand auf. «Ich hab den ganzen Morgen mit Middens Säuen zu tun und muß vor dem Lunch noch ein paar Ziegen sterilisieren.»
    Ben kam in die Küche, als ihr Auto gerade die Zufahrt hinunterrollte. Gutes Timing, dachte ich hämisch. Gähnend fragte er: «War das Hetty?» Ich war froh, daß sie fort war. Er hatte einen Veloursbademantel an, eine weihnachtliche Extravaganz von seiner Mutter. Überall Anzeichen mütterlicher Schuldgefühle, von der goldenen Digitaluhr bis zu den Socken mit 50 Prozent Kaschmir. Sein Haar war eine Katastrophe, aber sein Lächeln hätte den Erfolg einer Zahnpastareklame gesichert.
    «Die ersten Kunden werden bald kommen», warnte ich ihn. «Wenn du gefrühstückt hast, sei ein Schatz und hol alles aus dem Keller, was du kannst. Vor allem die verdammten Zeitungen, die Pa wegen der Immobilienannoncen aufbewahrt hat. Ich werde dann ein bißchen reinemachen. Hätte ich Hetty doch bloß gefragt, wieviel ich verlangen kann und was ich den Kunden alles sagen soll. Wir haben nur über Güter in Italien gesprochen.»
    «Klingt nicht übel. Ist noch Bouillon da? Hast du schon mal Honig auf Erdnußbutter probiert? Hast du gewußt, daß Strauße sich erst paaren, wenn...»
    «Wenn Montag ist?» nahm ich ihm das Wort aus dem Mund. «Natürlich wußte ich das. Es ist eine allgemein bekannte Tatsache und erklärt auch, warum sie den Kopf in den Sand stecken. Ehrlich, Ben, fallen dir diese tierischen Schrullen nicht auch langsam selber auf den Wecker?»
    Ben seufzte und schüttelte den Kopf. Dann versetzte er dem Toaster einen einigermaßen unfairen Hieb, und dieser spie ihm zwei Scheiben Toast entgegen. Er zuckte mit den Schultern, löffelte ein halbes Glas Honig darauf, klappte sie zusammen und brachte es irgendwie fertig, seinen Mund darum zu schließen.

    Mrs. Boisover war eine eiförmige Dame in einem Mantel mit einem schmalen Gürtel, der darauf hinwies, wo früher einmal ihre Taille gewesen war, wie die Höchstladelinie um einen gestrandeten Tanker. Sie trug ein Kopftuch mit Bildern von Pudeln und hatte breite, in unförmige Schuhe gezwängte Füße. Pudel auf Kopftüchern signalisieren ein freundliches, wenn nicht schlichtes Gemüt, und ihre rosa Angorahandschuhe mit aufgestickten Gänseblümchen wären nie von einer Mata Hari übergestreift worden. Sie wankte unter der Last eines großen Hundes, der ebenso formlos war wie sie selbst, aber aus einsichtigem Grund.
    «Das ist Mrs. Boisover», stellte Hetty überflüssigerweise vor. «Und das ist Demelza.»
    «Hallo... Sie sieht prächtig aus.» Es konnte für beide gelten. Ich ging voran ins Büro, Hetty half Mrs. Boisover durch die Türen. Lulu kroch unter das Sofa, doch in dem Moment, in dem Mrs. Boisover mit ihm

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