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In glücklichen Umständen

In glücklichen Umständen

Titel: In glücklichen Umständen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Cooper
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hat gesagt, ein Junge aus seiner Klasse hat alle ihre LPs, und er würde ihm ein Autogramm von Flimsy Flummox geben, wenn Adam ihm eins von ihr besorgen kann. Kommt sie her?» Ich war froh, daß die Tage von Desperate Dan und den Devils oder Gruesome Gordon und den Henkern vom anderen Extrem abgelöst wurden.
    Nicht ganz. «Sie macht doch gerade eine Tournee mit den Custard Cadavers, ja?»
    Ich steckte einen vernichtenden Blick ein. «Mit wem denn sonst?» brummte sie, als hätte ich erklärt, daß Äpfel auf Bäumen wachsen.
    «Ich war eigentlich nicht sehr beeindruckt. Das heißt, ich meine, ich hab sie natürlich noch nie im Konzert erlebt, und hier hat sie kaum ein Wort rausgebracht. Was hast du zu ihr gesagt?»
    Emily machte ein Gesicht wie jemand, der sich jede Silbe gemerkt hat. «Sie sagte: Ich wußte, daß sie Phyllis meinte, weil du es mir gesagt hattest - aber diese Stimme! Genau wie es im Daily Mirror gestanden hat - Sensationell. Sie trägt Kreationen aus Sackleinen, von Yuki, und sprayt sich das Haar mit Asche, darum hat sie so was Überirdisches. Sie verbrennt all ihre Liebesbriefe, Fanpost, Abrechnungen und Verträge, und in dem Artikel stand, daß es sie ein Vermögen für Anwälte kostet, aber es gibt keine andere Asche, die dieselbe Wirkung auf ihre Psyche hat.»
    «Das überrascht mich nicht.»
    «Sie hat gefragt, ob Phillidore Stossen ihre Jungen bekommen hat, genauso hat sie es gesagt. Ich habe geantwortet: Ich habe nichts von den beiden toten gesagt, weil ich sie nicht deprimieren wollte. Es wäre nicht fair, weil sie heute abend im Lido von Littlewick auftritt.»
    «Ist sie jetzt dort?»
    «Und sie hat gesagt: , und sie würde sich bald wieder melden. Ich habe gemerkt, daß sie sehr bewegt war, obgleich sie versucht hat, es nicht zu zeigen. Sie hat es nicht mal geschafft, noch etwas zu sagen. Vielleicht wird sie einen traurigen Song darüber schreiben.»
    «Sie ist zweifellos jemand, der wenig Worte macht», murmelte ich kläglich. «Hoffentlich findet sie eins, das sich auf Stossen reimt.»
    «Aber die, die sie macht, haben es in sich», tadelte Emily, den letzten Satz überhörend. «Absolut. , steht auf den Plakaten am Frivolity in Felixstowe.»
    «Emotional null», sagte ich entrüstet. «Sie hat Phyllis nicht mal eine Karte geschrieben.» Dann fügte ich hinzu: «Und Pa?»
    «Scheint ihm fabelhaft zu gehen. Er hat gesagt, wir würden das, was er gekriegt hat, einfach toll finden. Wir müßten alle bald kommen und es uns ansehen.»
    Ich sagte müde: «Trinken wir erst mal Tee.» Ich hatte es satt, daß alle anderen sich so wichtig vorkamen - und ich hatte immer noch nichts von Hetty gehört.
    Pearl trank eine große Schale mit unserem starken Indischen und ging nach draußen, um es zu überdenken. Alle waren ausgesprochen nett zu Edyth. Sie folgten ihr aufmerksam, und Edyth, die sonst recht gleichmütig war, flirtete ein bißchen. Was für eine Erleichterung, zuzusehen, wie sich freundliche Beziehungen entwickelten, wo die Welt ringsum auf Feindseligkeit programmiert war. Lulu wäre sehr eifersüchtig geworden, aber sie war noch in ihrem Harem hinter meinem Schreibtisch im Büro, wo sie würdevoll ihren potentiellen Zustand pflegte.
    Pa rief später noch einmal an. Diesmal war es kein R-Gespräch. Also vermutete ich, daß es ihm darauf ankam, es kurz zu machen.
    «Alles in Ordnung?» fragte er. Das bedeutete: «Bist du einigermaßen aufnahmefähig und nicht zu mißtrauisch oder sauer?» Dann: «Ich hatte gehofft, heute abend zurückzukommen, aber ich muß noch eine Menge erledigen. Ich bin noch mal dagewesen, und es gibt ein paar Probleme, die wir ausbügeln müssen. Ein paar Worte mit dem zuständigen Mann von der Baubehörde und dergleichen.»
    «Ich dachte, die Baugenehmigung liegt vor?»
    «Tut sie, tut sie...»
    «Was tut sie?»
    «Vorliegen, was denn sonst. Vorläufiger Baubescheid für eine Drei-Zimmer-Notunterkunft. Baracke, verstehst du?»
    «Und?»
    «Es wäre schön, wenn man die Zwinger so umbauen könnte, daß sie sich für menschliche Bedürfnisse eignen.»
    «Wie stehen die Chancen?»
    Er zögerte. Wir wußten beide, daß bald die Aufforderung zum Nachwerfen piepsen würde. «Sag schon», drängte ich.
    «Schlecht. Feste Bauten werden nur genehmigt, wenn sie für Hunde bestimmt sind.»
    Ich traute meinen Ohren nicht.
    «Und wo

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