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In Gottes Namen

Titel: In Gottes Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ellis
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Stuhl zurück. »Gut«, sagt sie. »Ich bin direkt gegenüber, auf der anderen Straßenseite.«
     
    McDermott tritt hinaus in die frische Luft. Das zweite Mal in den letzten sechs Stunden. Die Nachbarn und die Presse drängen sich um das Absperrband. Ein Beamter, der die Anwohner befragt, spricht ihn an.
    »Dieser Kerl ist ein verdammtes Phantom, Mike. Die Nachbarn meinen, er hätte sein Haus kaum verlassen. Höchstens mal mitten in der Nacht. Er hat sich jeden Abend Pizza bestellt oder chinesisches Essen, und wenn er das Zeug entgegennahm, war das die einzige Gelegenheit, wo man ihn zu Gesicht bekam. Er hat sogar jemand bezahlt, der ihm den Rasen mähte. Die Nachbarn sagen, sie hätten ihren Kindern verboten, sich seinem Grundstück zu nähern. Sieht so aus, als hätte er allen hier gehörige Angst eingejagt.«
    »Red weiter mit ihnen«, sagt McDermott. Er wendet sich an Powers, einen der Detectives. »Hol mir Professor Albany aufs Revier«, sagt er. »Ist mir egal, was er gerade macht. Und schnapp dir den Stellvertretenden Bezirksstaatsanwalt wegen des Durchsuchungsbefehls. Wir nehmen uns sein Haus noch heute Morgen vor.«
    »Verstanden, Mike.«
    Er packt ihn am Arm. »Und das Gleiche gilt für Harland Bentley.«
    McDermott zieht sein Handy heraus, um Detective Sloan zurückzurufen, der es vor ein paar Minuten bei ihm probiert hat.
    »Eine Sekunde, Mike.« Am anderen Ende erteilt Sloan jemandem Anweisungen. »Okay. Das haben wir bisher vorliegen. Das Opfer ist eine gewisse Brenda Stoller. Hat einen Collegeabschluss und arbeitete gelegentlich als Model. Sie wurde im Fond ihres Geländewagens gefunden, auf dem Parkplatz vor dem E-Z-Days-Baumarkt. Ihre Kehle war aufgeschlitzt.«
    »Und?«
    »Und, ja, ein Typ war gestern in dem Laden und hat nach einer Trim-Meter-Kettensäge gefragt. Wir haben die Überwachungsvideos und eine Identifikation des Verkäufers. Es ist unser Mann. Warum diese Frau, Mike? Sie geht da rein, will ein paar Glühbirnen kaufen, und dann passiert das?«
    »Keine Ahnung. Sie muss ihm irgendwie in die Quere gekommen sein.« Er überlegt einen Moment. »Beschreib sie mir, Jimmy.«
    »Jung, hübsch, scharfe Klamotten.«
    »Beschreib mir ihr Outfit.«
    »Oh, knappes pinkfarbenes Hemdchen, knallenge schwarze Hosen, hochhackige Schuhe. Gute Figur. Ich meine, sie war ziemlich attraktiv.«
    »Hätte man sie für eine Prostituierte halten können?«
    »Eine Prostituierte? Na ja, verdammt – irgendwie schon. Nettes, sexy Outfit, aber wiederum nicht so – okay, doch, ich schätze schon. Warum fragst du?«
    »Ich bin mir nicht sicher.« Er wischt sich den Schweiß von der Stirn. Der Keller hat sich in eine Sauna verwandelt, seit alle dort unten arbeiten. »Irgendwas hat dieser Kerl mit Prostituierten. Schau einfach mal nach, ob was über die Frau vorliegt. Habt ihr schon was auf den Überwachungsvideos vom Parkplatz entdeckt?«
    »Bisher nicht, aber wir arbeiten dran.«
    »Ich will wissen, welchen Wagen er fuhr, Jimmy. Sein eigener steht nämlich in der Garage. Er benutzt einen Mietwagen. Besorg mir die Kennzeichen. Er ist uns entwischt.«
    »Verstanden.«
    McDermott seufzt. Sie waren so verdammt knapp davor gewesen, den Kerl zu schnappen. »Erzähl mir von dem anderen.«
    »Das männliche Opfer ist ein gewisser Ray Barnacke, der Besitzer von Varten’s Werkzeuge und Baumaterialien. Sein Genick war gebrochen. Und du hattest recht, Vartens war einer der Läden, die Trim-Meter-Kettensägen verkauften. Einer der Angestellten sagt, eine fehlt.«
    »Mist.« McDermott schüttelt den Kopf. »Er sollte uns doch anrufen.«
    »Es gibt auch keine Videos. Der Laden hat keine Kameras.«
    »Großartig. Und sein Genick war gebrochen? Das ist alles?«
    »Richtig. Keine Spuren von Folter. Bisher spricht nichts dafür, dass andere Waffen aus dem Song verwendet wurden. Aber ganz offensichtlich hat er jetzt die Säge.«
    »Jesus im Himmel. Hör zu, Jimmy – sie sollen beim linken Fuß des Opfers genau überprüfen, ob zwischen dem vierten und dem kleinen Zeh ein kleiner Einschnitt ist.«
    »Hä?«
    »Sag’s ihnen einfach, Jim.«
    »Okay. Linker Fuß. Habt ihr schon was über die Motive von dem Kerl rausgefunden? Irgendwas, das uns weiterbringt?«
    McDermott blinzelt ins Sonnenlicht. »Ich frage mich langsam, ob es überhaupt ein Motiv gibt. Das würde nämlich bedeuten, dass wir dem Kerl irgendeine Form von rationalem Denken zuschreiben.«
    »Okay. Ich melde mich, sobald ich was Neues habe. Wie geht’s bei dir jetzt

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