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In Gottes Namen

Titel: In Gottes Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ellis
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Mithilfe gebeten, und ich werde den Fall lösen. Geben Sie mir maximal ein oder zwei Tage.
    Stoletti seufzt. »Ich verzieh mich, Mike. Hier gibt’s nichts mehr für uns zu tun. Ich hab mir heute schon genug Scheiße anhören müssen.«
    Ich verspreche Ihnen, ich werde alles regeln.
    »Bleibst du bis zu Bentleys Vernehmung? Er wird in etwa einer Stunde eintreffen.«
    Er zuckt mit den Achseln.
    Aber eines steht fest – niemand anderes als Terry Burgos hat diese Mädchen getötet.
    Stoletti stellt sich neben ihn und deutet auf das wütende, verstörte Gesicht Rileys. »Verdammt, ich kann schon verstehen, wenn der Kerl mal Dampf ablassen will. Das war für ihn auch nicht gerade ein Glanztag heute. Aber damit macht er sich doch komplett lächerlich.« Sie klopft McDermott abschließend auf den Arm und verschwindet.
    »Vielleicht«, murmelt McDermott. Vielleicht macht er sich lächerlich.
    Vielleicht spielt er aber auch einfach bloß mit.

Freitag
    24. Juni 2005

48. Kapitel
    Ich sitze auf dem obersten Treppenabsatz meines Hauses, den Kopf gegen das Geländer gelehnt, und starre auf das Bedienfeld der Alarmanlage. Der Alarm ist nicht aktiviert. Es besteht auch keine Verbindung zum nahe gelegenen Polizeirevier. Aber selbst in ausgeschaltetem Zustand kann ich fünf potentielle Einbruchszonen im Haus überwachen und habe dazu noch die Bewegungssensoren im Eingangsbereich und entlang der obersten Treppenstufen. Sollte jemand versuchen, an einer dieser Stellen einzudringen, blinkt die entsprechende Nummer am Bedienfeld auf. Zwar wird dann weiter nichts geschehen – kein schriller Alarm, kein Anruf bei der Polizei -, aber zumindest weiß ich Bescheid.
    Zone eins ist der Vordereingang. Zwei die Glasschiebetür. Drei die Kellertür. Vier und fünf die Fenster im Erdgeschoss.
    Mir fallen die Augen zu. Mein Magen revoltiert, mein Schädel dröhnt, mein ganzer Körper ist jenseits der Erschöpfungsgrenze. Gleich darauf öffnen sich meine Augen wieder, so scheint es mir zumindest, und ich versuche, rasch die Orientierung zurückzugewinnen.
    Ich starre auf die Lämpchen am Bedienfeld, doch sie sind immer noch dunkel.
     
    Nachts um fünf nach eins trifft Harland Bentley mit seinem Anwalt ein. Er war für Punkt ein Uhr bestellt, also ist er zu spät, und McDermott überlegt, ob er das ansprechen soll. Das Ganze könnte zwar auf eine gewisse Abweichung ihrer Uhren zurückzuführen sein, aber McDermott vermutet, dass Bentley sich bewusst verspätet hat. Er trägt einen blauen maßgeschneiderten Anzug, der weit mehr als das Monatsgehalt eines Cops kostet, und auch das scheint ihm eine kalkulierte Geste zu sein.
    McDermott wird bis auf weiteres nur noch als Zuschauer dabei sein. Nachdem man ihn aus dem Büro des Lieutenants geschickt hat, haben der Commander, der Gouverneur und der State Police Superintendent Edgar Trotter den überraschend unsinnigen Beschluss gefasst, dass Letzterer die Vernehmung von Harland Bentley durchführen wird, unterstützt von einem seiner Leute.
    McDermott betritt den zentralen Observationsraum mit erhobenem Kinn – er wird vor diesen Idioten nicht den Schwanz einkneifen, er hat sich nichts zuschulden kommen lassen – und postiert sich schweigend neben dem Commander. Im Vernehmungsraum Eins zupft Harland Bentley sein Jackett zurecht und flüstert seinem Anwalt etwas zu. McDermott kennt den Anwalt von irgendwoher. Ein großer, gut aussehender Schwarzer in einem eleganten dreiteiligen Nadelstreifenanzug. Die beiden wirken wie aus dem Ei gepellt, überraschend frisch und gut frisiert für eine eilig einberufene Vernehmung mitten in der Nacht. Sie überlassen nichts dem Zufall. Auf ihren Auftritt sind sie gut vorbereitet.
    Sie blicken auf, als Edgar Trotter den Raum betritt, flankiert von seinem Lieutenant. Rasch erheben sie sich aus ihren Stühlen.
    »Harland«, sagt Trotter. Er nickt Bentleys Anwalt zu. »Mason.«
    Mason. Richtig, so lautet sein Name. Mason Tremont, der Mann, der bis vor kurzem als US-Staatsanwalt für den übergreifenden Gerichtsbezirk zuständig war, in dem auch die Stadt liegt. Es überrascht McDermott nicht, dass Bentley so schwere Geschütze auffährt.
    Sie beginnen mit Beileidsbekundungen. Wie werden Sie mit der ganzen Sache fertig? Wie geht’s dem Gouverneur? Wie Ihrer Mutter? Oh Gott, das muss Abby hart getroffen haben.
    McDermott mustert den Commander mit hochgezogenen Augenbrauen. Was für ein Start in eine Vernehmung. Diese Kerle sind alte Freunde. Harland Bentley hat

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