In Gottes Namen
unschuldig?«
»Hat Leo Koslenko auch das Mansbury-Massaker verübt?«
»Einen Moment bitte.« Ich spüre einen Adrenalinschub, obwohl ich dachte, ich wäre völlig am Ende. Vielleicht ist es die Wut. Ich lasse den Cop hinter mir und steuere auf die Reporter zu. Einige von ihnen, die Veteranen, haben mich schon interviewt, als ich noch im Fall Burgos ermittelte. Wie aufregend muss das hier für sie sein. Wie rasch Journalisten doch in einen Erregungszustand geraten, wenn Köpfe zu rollen drohen.
»Haben Sie den falschen Mann verurteilt?«
»Was haben Sie Gouverneur Trotter gesagt?«
»Wurde ein Unschuldiger hingerichtet?«
Die Kameras, die Scheinwerfer, die Mikros, alles schwenkt in meine Richtung. Sie bombardieren mich weiter mit ihren Fragen, bis sie kapieren, dass es so nicht laufen wird. Schließlich verstummen die Rufe, und sie sind bereit, mir einen Moment zuzuhören.
»Leo Koslenko hat die Mansbury-Morde nicht verübt«, sage ich so ruhig wie möglich. »Terry Burgos ist der Täter. Was im Moment geschieht, steht möglicherweise in Zusammenhang mit den Mansbury-Morden. Die Polizei hat mich um Mithilfe gebeten, und ich werde den Fall lösen. Geben Sie mir maximal ein oder zwei Tage. Ich verspreche Ihnen, ich werde alles regeln. Aber eines steht fest – niemand anders als Terry Burgos hat diese Mädchen getötet.«
Ich mache auf dem Absatz kehrt und marschiere zurück zu dem Cop, während die Reporter mir alle möglichen Folgefragen hinterherbrüllen. Wir laufen mit großen Schritten zu dem Streifenwagen, und ich springe in den Fond. Ich lehne meinen Kopf gegen die Nackenstütze, schließe die Augen und schiebe all die Fragen beiseite, die sie mir über die Barrikaden hinweg nachgeworfen haben.
Immer, wenn sie ins Haus kam, empfand er eine Art Hochstimmung. Sie legte immer Wert darauf, ihm guten Tag zu sagen, vielleicht auch ein paar Worte in Russisch.
Nicht so an diesem Tag. Sie rauschte einfach an ihm vorbei. Er folgte ihr. Als sie die Stufen hinauflief, trat ihr Gwendolyn entgegen. Leo bleibt im Hintergrund. Denn Mrs. Bentley war sehr wütend geworden, als er einmal ein Gespräch zwischen ihr und Gwendolyn belauscht hatte.
Was hast du meiner Mutter erzählt?
Nichts, was sie nicht ohnehin schon weiß.
Du weißt gar nichts über meinen Vater.
Nein, Cassie, ich glaube, du bist hier diejenige, die nicht durchblickt. Cassie umklammerte das Geländer. Sie ließ den Kopf sinken. Sie versuchte, ihre Wut zu zügeln.
Wenn du mir nicht glaubst, liebe Cousine, dann musst du ihm nur folgen. Schau selbst, mit wem er sich trifft. Vielleicht ist es sogar jemand, den du sehr gut kennst.
Cassie blickt wieder zu Gwendolyn auf. Sie will etwas sagen, aber sie bringt es nicht fertig. Schließlich dreht sie sich um und stürmt die Treppen hinunter.
Ich kann es kaum erwarten, Onkel Harlands Ausreden zu hören, ruft Gwendolyn ihr hinterher. Er wird sich in den Arsch beißen, dass er diesen Ehevertrag unterzeichnet hat!
Leo erwacht aus seinem Dämmerzustand. Der Werbeblock ist vorüber. Der Nachrichtensender berichtet live. Er springt von seinem Bett auf, als er Paul Riley erkennt, der zu den Reportern vor der Polizeistation spricht. Er dreht die Lautstärke auf und hält den Atem an.
»Leo Koslenko hat die Mansbury-Morde nicht verübt. Terry Burgos ist der Täter.«
Er schließt die Augen und lauscht den Worten Paul Rileys.
»Die Polizei hat mich um Mithilfe gebeten, und ich werde den Fall lösen. Geben Sie mir maximal ein oder zwei Tage. Ich verspreche Ihnen, ich werde alles regeln. Aber eines steht fest – niemand anderes als Terry Burgos hat diese Mädchen getötet.«
Leos Mundwinkel wandern nach oben und bilden fast so etwas wie ein Lächeln.
McDermott verfolgt die Nachrichten in der Cafeteria, wo er sich gerade einen frischen Kaffee besorgen wollte. Auf der Mattscheibe ist Paul Riley zu sehen, wie er vor dem Revier sein Statement abgibt.
»Was erzählt der da für einen Blödsinn?«, fragt Stoletti.
Sie war nie ein großer Fan von Riley, und heute haben die beiden Detectives einen besonders beschissenen Tag. Stoletti musste nicht so viel einstecken wie ihr Partner, trotzdem hat auch sie ihren Teil abbekommen. »Burgos hat die Mädchen getötet? Die Polizei hat mich um Hilfe gebeten? Geben Sie mir maximal ein oder zwei Tage? Weiß er was, das wir nicht wissen?«
McDermott nickt abwesend und verfolgt, wie die Nachrichten das Statement noch einmal wiederholen.
Die Polizei hat mich um
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