In Hadam wartet der Henker
schneller. Sie stießen dumpfe, wütende Schreie aus. Sie verschwanden in gewaltigen Staubwolken.
Brandpfeile zischten aus den Festungen der Yarl-Panzer hinunter auf die Orhako-Reiter. Die Wurfmaschinen auf den riesigen Tieren schleuderten wuchtige Balken in steilen Kurven aufwärts. Die Hölzer waren mit Metallspitzen versehen worden und schlugen furchtbare Wunden. Eines dieser Geschosse spaltete den Schädel eines Yarls. Das Tier überschlug sich in vollem Lauf und begrub nicht nur alle die Männer unter sich, die schreiend versuchten, über die Brustwehr zu entkommen. Eine Gruppe von Schwertmondkriegern starb zusammen mit ihren Tieren, als das gewaltige Gebirge aus Panzer, Holz und brennendem Öl sich über sie türmte.
Algajar hatte seinen Kriegern befohlen, sich den Mauern nicht allzusehr zu nähern. Trotzdem trabte eine Abteilung hinter einem verwundeten Diromo her, dessen sechs Reiter unablässig auf die Verfolger schossen.
Im letzten Augenblick stolperte der schwere Vogel und änderte seine Richtung. Haarscharf rannte er durch den aufstiebenden Sand am Rand des Pechsees entlang. Die Handvoll Reiter trabten, Pfeil um Pfeil abschießend, geradeaus. Der wilde Schwung trug die Klauenfüße der Orhaken zuerst weit über den losen Sand, aber von Schritt zu Schritt sanken sie mehr ein. Als das erste Tier wild schreiend bis zu den oberen Gelenken im weichen Pech versunken war, sprangen die Reiter ab. Sie sackten tief in den Sand ein, schlugen verzweifelt um sich, aber das zähe Erdpech zog und zerrte sie durch die dünne Sandschicht tiefer und tiefer. Als sich das Diromo den Schädel an einem Stück Mauer zerschmetterte, waren die Köpfe fast verschwunden.
Die Ebene hallte wider von dem Lärm der riesigen Schlacht.
Zehnmal tausend Männer kämpften gegeneinander. Die Staubwolken legten sich ätzend auf die Lippen und die Augen. Es wurde zunehmend schwieriger, Freund und Feind zu unterscheiden. Zwei Yarls rannten aufeinander zu und prallten gegeneinander. Die Schwertmondkrieger und die Loggharder bekämpften sich von Palisade zu Palisade auf den flachen Panzern der Riesentiere, die sich ineinander verkeilt hatten.
Eine Gruppe Caer-Soldaten auf schäumenden Pferden galoppierten schreiend, ihre Schwerter schwingend, aus dem östlichen Durchbruch des Walles heran. Sie kämpften, als sie auf die Reiter des Shallad trafen, erbarmungslos. Sie trieben die Orhako-Reiter vor sich her, hinter der gesamten langen Kampflinie entlang, durch die Staubwolken und vorbei an zahllosen Toten, Verwundeten, toten und sterbenden Tieren und verlorenen Waffen. Ein Yarl, der vor Schmerz wahnsinnig geworden war – ein brennender langer Pfeil stak in seinem rechten Auge – drehte sich ein Dutzendmal im Kreis und rannte dann, alles vor sich niedertrampelnd, durch die eigenen Krieger und Verbände hindurch auf Algajars Hügel zu.
Mehrere Dutzende Vogelreiter, deren Rüstungen funkelten, jagten hinter dem Kampfwagen Luxons her. Der Krieger stand, die Stöße und Schläge mit den Knien abfedernd, im Wagen und traf mit seinen schwarzgefiederten Pfeilen mit jedem Schuß. Aber die wilden Schreie seiner Verfolger rissen andere Reiter Hadamurs mit. Es wurden mehr, nicht weniger Reiter. Luxon rief dem Lenker zu:
»Zum Wald und in die Nähe unserer Leute.«
An zwei Hügeln vorbei, in denen die Pfeilschleudern verborgen waren, schleuderte der Wagen auf die Stämme der Bäume zu. Die Illusion, die selbst Luxon nicht durchschaute, war so vollkommen, daß auf den Blättern dicke Staubablagerungen hafteten. Schreiend folgten die Schwertmondkrieger. Der achte von ihnen löste die Schleuder aus, und ein schwirrender Hagel von Pfeilen schleuderte einige Männer aus den Sätteln und durchbohrte die Hälse der Orhaken. Luxons Wagen verschwand hinter den Stämmen, fuhr einen Halbkreis und zog die Reiter hinter sich her.
Sie wollen mich fangen, sagte sich Luxon. Es wurde ernst.
Als der gesamte Trupp versuchte, die rennenden Tiere zwischen den Bäumen durch die Zwischenräume zu lenken, als die Tiere und die Männer ihre Köpfe einzogen, um nicht von den starken Ästen aus den Sätteln geschleudert zu werden, nahmen die Zauberer ihren Bann von den Kriegern.
Ein Teil des Waldes löste sich auf. Männer erschienen anstelle der Stämme.
Krieger stürzten sich blitzschnell auf die Gegner. Keiner der Schwertmondkrieger entkam dem furchtbaren Kampf, der sich unterhalb des Walles abspielte. Luxon entkam mit seinem Gespann über die leere Fläche, und sein
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