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In ihrem Blut: Thriller (German Edition)

In ihrem Blut: Thriller (German Edition)

Titel: In ihrem Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie Hauxwell
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erkläre es Ihnen, Mr. Doyle. Sie wurden von dieser Frau – mittlerweile ist sie verschieden – identifiziert. Sie betreiben ein Kreditgeschäft ohne jede Genehmigung«, sagte Flint.
    Doyle legte in einer unterwürfigen Geste der Unschuld seine Hände flach auf den Tisch. Der junge Kerl führte die Befragung, und Doyle wusste, falls er seine Antwort an den anderen Beamten richtete, würde ihn das wahnsinnig ärgern. Also tat er es.
    Mit großen Augen schaute er den älteren Mann an. »Chef, ich leugne doch gar nicht, dass ich ein Unternehmer bin, aber von Krediten weiß ich nichts. In der Nacht, zu der Sie mich befragen, war ich beim Hunderennen in Romford.« Er seufzte. »Ich hatte fünfzig Mäuse auf den Sieg von Dicky’s Mentor gesetzt, aber er wurde nur Zweiter. Ich bin sauber! Ich hab nichts zu verbergen! Ich helfe Ihnen gern bei Ihren Nachforschungen.«
    Flint reagierte genau so, wie Doyle gedacht hatte. Er hieb mit der Faust auf den Tisch und brüllte. »Sie sind ein Kredithai, und wir wissen es, und Sie wissen es, die ganze verkackte Stadt weiß es.«
    Doyle tat so, als sei er schockiert, und sprach sehr leise. »Wie reden Sie denn, Detective! Bitte! In Anwesenheit einer Dame!«
    Flint wurde rot. Die Anwältin grinste spöttisch. Thompson hob leicht die Hand, als wollte er zur Zurückhaltung mahnen. Flint sank in sich zusammen. Doyle faltete zufrieden die Hände im Schoß, geduldig und entspannt.
    Thompson schlug eine Akte auf und zog behutsam einen Stapel Farbfotos im Format 25 x 12 heraus, die er vor Doyle auf den Tisch legte.
    Doyle kannte den Trick. Er sah gar nicht hin.
    Thompson war jetzt ganz Business, seine Stimme leise. »Für das Tonband: Ich habe vor Mr. Doyle vier Fotos vom Mordopfer auf den Tisch gelegt. Mr. Doyle, würden Sie sich bitte die Fotos anschauen und mir sagen, ob Sie die Tote erkennen?«
    Doyle war zart besaitet, aber er wusste, das würde für ihn sprechen. Es wäre seltsam, wenn er nicht auf die Fotos eines toten Mädchens reagieren würde, das man gerade aus dem Schleusenbecken gefischt hatte. Er holte seine Lesebrille aus der Brusttasche, setzte sie auf und blickte dann nach unten.
    Das Zittern, das ihn erfasste, war heftig und unkontrolliert. Er nahm die Brille ab, legte sie auf den Tisch und hob eines der Fotos hoch, das den Kopf zeigte. Seine Hände zitterten.
    »Mr. Doyle?«, bellte DS Flint. »Kennen Sie sie?«
    Doyle verstand Flints Frage nicht. Er wusste nicht, was geschah. Er sah wieder auf das Foto. Er zitterte so stark, dass das Foto von dem Mädchen auf dem Seziertisch in seiner Hand bebte. Die Zunge klebte ihm am Gaumen. Ein stählerner Reifen zog sich um seine Brust zusammen.
    »Ich verstehe nicht«, brachte er heraus.
    Flint sah aus, als wollte er losbrüllen, aber Thompson hob die Hand, um ihn zurückzuhalten. Er beugte sich zu Doyle hinüber.
    »Wer ist sie?«, sagte er sehr leise.
    »Das ist unmöglich«, sagte Doyle. »Es sieht aus wie sie, aber es ist so lange her.« Das Stahlband riss. Er sprang auf und stieß einen gutturalen Schrei aus.
    »Das ist sie, ja! Mein Mädchen! Meine Tochter! Das ist Gina!«
    18
    Dempster brachte Berlin zum Hinterausgang, um den Polizisten auszuweichen, die sie festgenommen hatten.
    »Grundgütiger Himmel. Juliet Bravo war also in Wirklichkeit Gina Doyle«, sagte Berlin. »Es war offensichtlich, dass sie eine Menge über Doyles Geschäfte wusste, aber ich hatte keine Ahnung, dass sie so nahe dran war. Sie hat ihren eigenen Vater verpfiffen.«
    Völlig benommen von dieser Enthüllung raste ihr Hirn auf der Suche nach den möglichen Implikationen.
    »Wenn das Schauspielerei war, hat er den Oscar verdient. Er sah echt schockiert aus«, sagte Dempster.
    »Aber wenn nicht er sie umgebracht hat – oder einer seiner Handlanger –, wer zum Teufel war es dann?«, fragte Berlin.
    Dempster öffnete die Stahltür zum Parkplatz. Er zuckte mit den Achseln. »Das ist nicht Ihr Problem. Überlassen Sie das den Fachleuten. Nur weil ich Sie dabei habe zusehen lassen, heißt das noch nicht, dass das jetzt so weitergeht. Das gehört nicht zu unserer Abmachung, sondern war eine Geste meines guten Willens, weiter nichts.«
    Berlin blieb in der Türöffnung stehen. »Guter Wille? Diese sogenannte Abmachung ist für mich sehr wichtig. Ich bin nicht bloß irgendein Bauer in einem Bullenschach, oder?«
    Er gab ihr eine Visitenkarte.
    »Ich kann mich auf Sie verlassen, ja?«, fragte sie.
    »Ehrenwort!«
    Sie warf einen Blick auf die Karte und runzelte

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