In jenem Sommer in Spanien
gegenseitige Anziehungskraft herrschte bei ihnen Gleichstand.
„Näher“, sagte Gabriel rau, ergriff ihre Hand und zog Alex zu sich, sodass sie sich lachend auf ihn fallen ließ.
Halbherzig erklärte sie dann, dass sie sich eigentlich anziehen wolle, damit sie endlich loskämen. Ohnehin ginge sie nur mit, wenn er ganz, ganz langsam segelte.
„Alles, was du willst.“ Er bedeutete ihr, sich auf ihn zu setzen. „Red weiter“, sagte er noch und zog sie dabei zu sich hinunter, sodass er an ihren Brüsten saugen konnte. Alex schmolz dahin, und die knappen Shorts kamen ihr plötzlich wie eine unerträgliche Barriere vor.
„Na, na“, sagte Gabriel schließlich und schob sie von sich, „du musst wirklich damit aufhören, mich abzulenken. Wenn wir jetzt nicht aufbrechen, muss ich wahrscheinlich mit Höchstgeschwindigkeit segeln, und ich weiß doch, dass du das überhaupt nicht leiden kannst.“
Das Boot lag hinter der Badebucht vor Anker, weshalb Alex es bisher nicht gesehen hatte. Ana hatte ein köstliches Picknick für sie vorbereitet, und Luke war so sehr damit beschäftigt, Marco zu helfen, dass er kaum registrierte, wie sie sich verabschiedeten.
Die Fahrt zur Insel war so herrlich und die Luft so lau, dass Alex gar nicht mehr an die Übelkeit dachte, die sie ereilen könnte. Ohnehin war ihr bisher nur einmal schlecht geworden, als sie als Jugendliche bei rauer See auf einer Klassenfahrt nach Frankreich den Ärmelkanal überquert hatte. Außerdem lenkte Gabriel sie ab, indem er ihr die ganzen Fachbegriffe des Segelns erklärte. Im Nu waren die fünfundzwanzig Minuten Anfahrt vorbei.
„Ich bin früher oft hierhergekommen. Das Haus ist schon lange im Familienbesitz, und vor ein paar Jahren habe ich es modernisieren lassen. Wir haben viele Ferien auf dieser Insel verbracht, und als kleiner Junge bin ich mit meinem Vater oft herübergesegelt.“
Wird Gabriel diesen Ausflug auch einmal mit Luke machen? überlegte Alex, während Gabriel seinen Rundgang über die Insel begann. Der kleine, weiße Strand, an dem sie angekommen waren, ging in ein Dickicht aus Bäumen und Büschen über, aber es gab einen Trampelpfad. Im Innern der Insel zeugte lediglich ein roh behauenes Blockhaus davon, dass gelegentlich Menschen anwesend waren.
Die Insel war wirklich atemberaubend schön, und Alex war wahnsinnig beeindruckt. Etwas, das ihr ganz oft passierte, seitdem Gabriel ihr seinen Lebensstil näherbrachte.
„Gefällt es dir hier?“, fragte er, als sie wieder zum Strand zurückkamen.
„Es ist wunderschön! Alles, was ich gesehen habe, seitdem ich in Spanien bin, ist wunderschön. Wenn ich mir überlege, dass du mit all dem aufgewachsen bist …“ Sie verstand jetzt, warum er sie damals nicht über seine Herkunft aufgeklärt hatte. Es war bestimmt sehr erfrischend gewesen, mit einer Frau auszugehen, die nicht wusste, was er wert war.
Gabriel zuckte lässig die breiten Schultern und zog sein T-Shirt aus. „Aber es wäre unverantwortlich, Luke glauben zu lassen, dass all dies ihm das Recht gibt, auf der faulen Haut zu liegen.“
„Dir ist es ja auch nicht zu Kopf gestiegen.“
„Ich nehme das mal als Kompliment.“ Er lächelte und klopfte einladend neben sich aufs Handtuch, das er im Schatten eines Baumes ganz nah am Wasser ausgebreitet hatte. „Obwohl du mir bestimmt eine Million Mal gesagt hast, ich sei der arroganteste Kerl, den du jemals kennengelernt hast.“
Und sie widersprach ihm nicht.
„Du arbeitest hart“, meinte sie nur, „vielleicht hätte ich das sagen sollen. Und ja, ich finde auch, dass wir uns bemühen sollten, unseren Sohn nicht zu sehr zu verwöhnen.“
„Doch so sehr wir auch darauf achten werden, er wird immer einen gewissen Komfort genießen … Wenn ich ehrlich sein soll, würde ich ihn gerne so oft wie möglich mit nach Spanien nehmen. Nicht nur wegen meiner Eltern … Auch ich finde es außerordentlich entspannend, mit ihm hier zu sein. Irgendwie hatte ich viele einfache Freuden des Lebens völlig vergessen.“ Gabriel überlegte, ob er hinzufügen sollte, dass er Alex in Zukunft auch gern bei sich haben würde. Aber vielleicht war es dafür noch zu früh. Zum ersten Mal in seinem Leben war er nicht sicher, ob sein Plan aufgehen würde und Alex am Ende in eine Heirat einwilligte. Im Bett verstanden sie sich wunderbar. Aber war es nur die Lust, die sie in seine Arme trieb?
„Ich hätte gar nicht gedacht, dass du diesen einfachen Freuden etwas abgewinnen kannst.“ Alex setzte sich
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