In jenem Sommer in Spanien
aber ich dachte, wir hätten noch ein paar Tage.“
„Du und Luke schon. Leider habe ich gestern Abend eine E-Mail bekommen. Es gibt Probleme bei einem meiner Deals, und ich muss zurück. Mir bleibt keine andere Wahl, Liebes . “
„Dann war dieser Tag hier so etwas wie meine Henkersmahlzeit.“ Empört stand sie auf und drehte ihm den Rücken zu, um sich anzuziehen. Sie wusste, dass sie sich lächerlich benahm. Dieses Intermezzo konnte ja nicht ewig dauern. Nur weil die sexuelle Anziehungskraft immer noch da war, hatten Gabriel und sie wieder miteinander geschlafen. Aber das hätte sie nicht zulassen dürfen, weil … weil …
Eine Welle bitterer Gefühle stieg in ihr auf. Und Alex musste den Tatsachen ins Auge sehen: Keine noch so große Lust konnte den Alltag beeinflussen, der sie in Zukunft in England erwartete. Sie hätte nicht mit Gabriel schlafen dürfen, weil er der gleiche Kerl war, der sie schon einmal benutzt und dann fallen gelassen hatte. Dummerweise war sie davon ausgegangen, dass die Zeit sie gegen sein einnehmendes Wesen hatte immun werden lassen. Doch er hatte sie erneut mit seiner ungeteilten Aufmerksamkeit überschüttet, und ihr Schutzwall war eingestürzt wie ein Kartenhaus.
Jetzt war sie wieder bis über beide Ohren in diesen Mann verliebt. War das sein Plan gewesen, oder hatte er einfach von der Entwicklung der Ereignisse profitiert?
„Setz dich wieder. Du benimmst dich lächerlich und übertrieben.“
„Warum hast du mir nicht früher gesagt, dass du morgen abreist?“
„Das hätte auch nichts geändert. Ich wäre so oder so mit dir zu dieser Insel gesegelt.“ Gabriel stand auf und zog sich ebenfalls an.
„Wieso?“
„Was ist denn das für ein Frage?“ Gabriel verstand überhaupt nicht, was Alex von ihm wollte. Seiner Meinung nach hatte er sich von Anfang an korrekt verhalten, und jetzt machte sie ihm völlig grundlos eine Szene. Normalerweise war das bisher immer der Todesstoß seiner Beziehungen gewesen. Aber in diesem Fall lag die Sache anders.
„Sozusagen ein letzter Tag der Lust und Leidenschaft, bevor die Realität wieder einsetzt?“, meinte Alex.
„Glaubst du, dass es das war? Dass ich nach London zurückkehre, und das, was wir hier hatten, hinter mir lasse?“
Er ging zu ihr, umfasste ihr Kinn und sah ihr tief in die Augen.
„Das haben wir am Anfang so ausgemacht.“ Alex konnte sich nicht mehr an die Einzelheiten ihres Arrangements erinnern. Zu schön war die Zeit mit Gabriel gewesen.
„Wieso müssen wir uns an eine Vereinbarung halten, die wir getroffen haben, als wir noch gar nicht wussten, dass die Vergangenheit in unserer Beziehung keine Rolle mehr spielt?“ Er küsste sie zärtlich auf den Schmollmund und spürte, wie sie sofort darauf reagierte. Da er noch nicht genau wusste, wie er es anstellen sollte, um endlich seinen Willen zu bekommen, nutzte er die Gelegenheit. Zärtlich streichelte er sie, vom Arm über die Hüften bis hin zu den Schenkeln und schob seine Hand dann dazwischen.
„Lass das, Gabriel!“
„Du magst es doch, wenn ich dich berühre, dich küsse und überall verwöhne, wo du es gern hast.“
„Das ist nicht fair!“, stöhnte sie mehr, als dass sie es sagte.
„Ich will auch gar nicht fair sein, sondern kriegen, was ich haben möchte, und das bist du.“
Er strich ihr noch einmal über den Bauch und um den Nabel und wandte sich dann ab, um die Picknickutensilien zusammenzupacken. Er deckte alles mit einem Geschirrtuch ab, warf sich das große Handtuch über die Schulter und ging zum Boot.
„Komm schon, Alex.“
Stirnrunzelnd stand sie da und rührte sich nicht.
„Wir müssen jetzt los, sonst wird es dunkel, und da kann man sich auf dem Wasser ganz schlecht orientieren.“
Er half ihr ins Boot und ließ ihr erst einmal Zeit, um darüber nachzudenken, was er gerade gesagt hatte. „Ich habe noch nie einen Sonnenuntergang gesehen, der so schön ist wie hier“, meinte er dann unterwegs. „Ich würde dieses Erlebnis gerne auch in Zukunft mit dir teilen.“
„Ich weiß nicht, wie du dir das vorstellst.“
„Nein?“ Die Lichter seines Hauses glitzerten wie winzige Sterne in der Ferne, als die Sonne orangerot im Meer versank, und Gabriel lenkte das Boot Richtung Anleger. „Ich habe dich schon einmal gebeten, mich zu heiraten, und ich frage dich erneut. Ich gebe zu, dass es anfänglich sicher berechtigt war, Zweifel zu haben. Aber jetzt haben wir Zeit zusammen verbracht, und wir sind doch wunderbar miteinander
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