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In letzter Sekunde - Child, L: In letzter Sekunde - Echo Burning/ Reacher 05

Titel: In letzter Sekunde - Child, L: In letzter Sekunde - Echo Burning/ Reacher 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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allzu großen Wert darauf zu legen, das zu beweisen.«
    »Hat jemand sie gehört?«
    »Noch nicht, aber ich mache mir natürlich Sorgen. Der nächste logische Schritt ist, dass sie ihre Ablehnung zu Papier
bringt. Dann kann ich nicht mal mehr ins Gefängnis. Niemand darf mehr zu ihr.«
    »Was machen wir also?«
    »Wir müssen sie austricksen. Mehr können wir unter diesen Umständen nicht tun. Wir ignorieren sie einfach und verhandeln hinter ihrem Rücken weiter mit Walker. Als handelten wir in ihrem Auftrag. Können wir erreichen, dass er keine Anklage erhebt, kommt sie frei, ob sie’s will oder nicht.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Okay, so machen wir’s. Aber das ist völlig bizarr, oder?«
    »Und wie!«, sagte Alice. »So was Verrücktes hab ich noch nie erlebt.«
     
    Hundert Meilen von Pecos entfernt kamen die beiden Männer aus dem Killerteam in ihr Motel zurück, nachdem sie zu Abend gegessen hatten. Auch sie hatten sich für Pizza entschieden, aber dazu nicht Wasser und Kaffee getrunken, sondern zwei Krüge kaltes Bier bestellt. Die Frau erwartete sie in ihrem Zimmer. Sie wirkte hellwach und ging leicht nervös auf und ab, was den beiden verriet, dass sie wichtige Nachrichten hatte.
    »Was?«, fragte der große Mann.
    »Ein Zusatzauftrag«, antwortete sie.
    »Wo?«
    »Pecos.«
    »Ist das clever?«
    Sie nickte. »Pecos ist weiterhin sicher.«
    »Glaubst du?«, fragte der Dunkelhaarige.
    »Warte, bis du hörst, wie viel er zahlt.«
    »Wann?«
    »Sobald wir mit dem jetzigen Auftrag fertig sind.«
    »Okay«, sagte der große Mann. »Wer ist die Zielperson?«
    »Bloß irgendein Kerl«, erwiderte die Frau. »Die Einzelheiten erfahrt ihr, wenn wir mit der anderen Sache fertig sind.«

    Sie ging zur Tür. »Bleibt jetzt hier, okay?«, befahl sie. »Geht ins Bett, seht zu, dass ihr genug Schlaf bekommt. Wir haben einen anstrengenden Tag vor uns.«
     
    »Dieses Zimmer ist schrecklich«, sagte Alice.
    Reacher sah sich um. »Finden Sie?«
    »Einfach scheußlich.«
    »Ich hab schon schlimmere gehabt.«
    Sie zögerte kurz. »Hätten Sie Lust auf ein Abendessen?«
    Er war noch gesättigt von der Pizza und dem Eis, aber der schmale Streifen zwischen Hose und Bustier ließ ihn das vergessen.
    »Ja«, sagte er. »Wo?«
    Sie zögerte erneut. »Bei mir?«, fragte sie. »Ich kann in Pecos kaum zum Essen ausgehen, da ich Vegetarierin bin. Deshalb koche ich meist selbst.«
    »Eine Vegetarierin in Texas«, sagte er. »Da sind Sie ja hier völlig fehl am Platz.«
    »Das Gefühl hab ich auch«, bestätigte sie. »Also, wie wär’s damit? Meine Klimaanlage ist auch besser.«
    Er grinste. »Selbst gekochtes Essen und bessere Luft. Klingt gut, finde ich.«
    »Essen Sie vegetarisch?«
    »Ich esse alles.«
    »Na, dann los!«
    Sie nahm ihr Jackett vom Stuhl. Er schlüpfte in sein noch feuchtes Hemd, zog die Schuhe an, ließ sie vorausgehen, verschloss die Zimmertür und folgte ihr zum Wagen.
     
    Sie fuhren einige Meilen weit nach Westen zu einer niedrigen Wohnanlage, die auf einem mit Buschwerk bewachsenen Quadrat zwischen zwei vierspurigen Highways stand. Aus dem sandfarbenen Rauputz der Gebäude ragten dunkel gebeizte Balken, um Akzente zu setzen. Die schätzungsweise
vierzig Mietwohnungen wirkten ein wenig trist in der Hitze. Alices kleines Haus befand sich genau in der Mitte. Sie parkte vor der Tür auf einer von breiten Sprüngen durchzogenen Betonfläche, aus deren Ritzen verwelktes Unkraut sprießte.
    Im Hausinneren war es herrlich kühl. Eine zentrale Klimaanlage arbeitete auf Hochtouren. Im rückwärtigen Teil des schmalen Wohnzimmers lag der Küchenbereich. Links führte eine Treppe nach oben. Billige Mietmöbel und massenhaft Bücher. Kein Fernseher.
    »Ich gehe schnell unter die Dusche«, sagte sie. »Fühlen Sie sich wie zu Hause.«
    Sie verschwand die Treppe hinauf. Er sah sich im Wohnzimmer um. Bei den Büchern handelte es sich um juristische Fachliteratur. Das Zivil- und Strafrecht des Staates Texas. Einige Verfassungskommentare. Auf einem Beistelltisch befand sich ein Telefon mit vier beschrifteten Kurzwahltasten. Die erste Taste war mit Büro bezeichnet. Darunter folgten J. Privat, J. Büro und M & D . In einem der Bücherregale stand in einem Silberrahmen ein Foto von einem gut aussehenden Paar Mitte fünfzig. Ein Schnappschuss aus irgendeiner Stadt, vermutlich New York. Der Mann war grauhaarig und besaß ein schmales Patriziergesicht. Die Frau sah wie eine ältere Version von Alice aus. Das gleiche Haar, nur

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