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In letzter Sekunde - Child, L: In letzter Sekunde - Echo Burning/ Reacher 05

Titel: In letzter Sekunde - Child, L: In letzter Sekunde - Echo Burning/ Reacher 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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geredet?«
    Joshua zuckte mit den Schultern, gab aber keine Antwort.
    »Wir müssen los«, drängte Billy.
    Zwanzig Minuten später brachte Carmen selbst ihm das Mittagessen: Gürteltier in einer Kasserolle, aus der es stark nach Chili roch. Sie wirkte nervös und verschwand, ohne ein Wort gesagt zu haben. Er kostete das Fleisch, das ein wenig süß schmeckte. Es war gewürfelt, durch den Fleischwolf gedreht, mit Bohnen vermengt, mit einer scharfen Chilisauce gewürzt und im Backofen geschmort worden. Reacher hatte schon Schlimmeres gegessen und war außerdem hungrig. Er ließ sich Zeit und brachte die Kasserolle danach in die Küche. Bobby stand wie ein Wachposten draußen auf der Verandatreppe.
    »Die Pferde brauchen Futterzusatz!«, rief er Reacher zu. »Du fährst mit Josh und Billy los und holst das Zeug. Nach der Siesta. Ladet so viele Säcke auf, wie auf die Ladefläche passen.«
    Reacher nickte und ging zur Küche weiter. Gab dem Dienstmädchen den Schmortopf und bedankte sich fürs Essen. Dann schlenderte er zum Stall, setzte sich auf einen Strohballen und wartete.
    Zehn Minuten später erschien Carmen. Sie hatte sich umgezogen, trug jetzt ausgebleichte Jeans und eine karierte Baumwollbluse mit kurzen Ärmeln. In einer Hand hielt sie
einen Strohhut und ihre schwarze Handtasche. Sie wirkte klein und verschüchtert.
    »Bobby weiß nicht, dass Sie der Finanzbehörde den Tipp gegeben haben«, sagte er. »Er glaubt, dass die Sache durch Steuerfahnder aufgeflogen ist. Vielleicht glaubt Sloop das auch.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Sloop weiß, wer’s war.«
    »Woher?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Er weiß es nicht wirklich. Aber er hat sich eingeredet, der Tipp müsse von mir gekommen sein. Er hat jemanden gesucht, dem er die Schuld geben konnte, und wer käme sonst dafür in Frage? Er hat nicht den geringsten Beweis dafür, aber wie’s der Teufel will, hat er Recht. Eine Ironie des Schicksals, stimmt’s?«
    »Aber er hat Bobby nichts davon gesagt.«
    »Das würde er nie tun. Er ist viel zu stur, um sich ihrer Meinung anzuschließen. Sie hassen mich, er hasst mich, er hält das geheim, sie halten das geheim. Vor ihm, meine ich. Sie sorgen dafür, dass ich es weiß.«
    »Sie sollten von hier verschwinden. Sie haben nur noch achtundvierzig Stunden Zeit.«
    Carmen nickte. »Ja, genau achtundvierzig Stunden. Er wird um sieben Uhr morgens entlassen. Sie werden die ganze Nacht durchfahren, um ihn in Empfang zu nehmen. Die Fahrtzeit beträgt etwa sieben Stunden. Also kommt er am Montag um diese Zeit an – kurz nach dem Mittagessen.«
    »Am besten hauen Sie sofort ab.«
    »Das geht nicht.«
    »Das sollten Sie aber«, entgegnete er. »Das Leben auf dieser Ranch ist furchtbar. Als ob die Außenwelt überhaupt nicht existierte.«
    Sie lächelte bitter. »Wem sagen Sie das? Ich lebe seit fast sieben Jahren hier – praktisch mein ganzes Erwachsenendasein.«
    Carmen hängte Strohhut und Handtasche an einen Nagel
neben dem Tor. Sattelte rasch die beiden Pferde. Sie bewegte sich dabei sicher und geschickt und war mit zwei Pferden in einem Viertel der Zeit fertig, die er für eines gebraucht hatte.
    »Das können Sie ziemlich gut«, stellte er anerkennend fest.
    »Gracias, señor«, sagte sie. »Ich habe viel Übung darin.«
    »Wie können die anderen dann glauben, dass Sie so oft vom Pferd fallen?«
    »Sie denken, ich sei ungeschickt.«
    Er beobachtete, wie sie sein Pferd aus der Box führte. Neben dem großen Wallach wirkte sie noch zierlicher.
    »Sie wirken kein bisschen ungeschickt«, sagte er.
    Carmen zuckte mit den Schultern. »Leute glauben, was sie glauben wollen.«
    Sie übergab ihm die Zügel. Das Pferd scharrte schnaubend mit den Hufen.
    »Führen Sie ihn raus«, wies sie ihn an.
    »Bräuchten wir nicht Reithosen mit Lederbesatz? Und Handschuhe?«
    »Soll das ein Witz sein? Solches Zeug tragen wir nie. Dafür ist’s hier viel zu heiß.«
    Reacher wartete auf sie. Ihr Pferd war die kleinere Stute. Sie setzte sich den Strohhut auf und verstaute ihre Handtasche in einer Satteltasche. Dann führte sie die Stute mit sicherem Schritt auf den Hof und in die Hitze hinaus.
    »Okay, so geht’s«, sagte Carmen. Sie stand links neben der Stute und stellte ihren linken Fuß in den Steigbügel. Packte das Sattelhorn mit der linken Hand, wippte zweimal auf dem rechten Fuß und schwang sich mit einer eleganten Bewegung in den Sattel. Er tat es ihr gleich und saß plötzlich oben im Sattel. Das Pferd erschien ihm sehr breit

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