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In letzter Sekunde

In letzter Sekunde

Titel: In letzter Sekunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Rosemoor
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umklammerte die Lehnen und lauschte angestrengt Lynns Schritten auf der Treppe.
    Dann war es mit seinem Vorsatz vorbei, darauf zu warten, bis sie zu ihm kam. Er sprang auf und war im nächsten Moment durchs Badezimmer in ihrem Raum.
    Als sie den Schlüssel ins Schloss steckte, saß er zurückgelehnt auf ihrem Sofa, die Arme vor der Brust verschränkt. Und zwang sich zur Ruhe.
    Lynn öffnete die Tür, erstarrte und stieß einen spitzen Schrei aus. Dann erst erkannte sie ihn.
    „Blade, was machst du denn hier?"
    „Viel wichtiger ist noch - wo bist du gewesen!"
    Sichtlich beunruhigt, wurde sie rot. „Ich hatte dir einen Zettel hingelegt, dass..."
    „Ich dachte, du wolltest dich ein wenig hinlegen und schlafen."
    „Das war deine Idee."
    „Und eine verdammt gute."
    Lynn schlug die Tür zu und kam näher. „Hör auf, mir vorzuschreiben, was ich tun soll. Du bist nicht mein Boss!"
    Ihr Ton gefiel ihm nicht. „Nein, ich bin nur dein Bodyguard", erwiderte er ruhig.
    Sie warf ihren Hut aufs Sofa. „Nun, dann benimm dich auch wie einer!"
    Das klang herablassend, aber Lynn war aufgewühlt, wie er sah. Er riss sich zusammen.
    „Ich dachte, genau das täte ich. Schließlich versuche ich für deine Sicherheit zu sorgen. Aber wie soll ich das, wenn du nicht einmal im Haus bleibst, wenn ich kurz fortgehe? Ein Krimineller gibt seinem Opfer keine Verschnaufpause."
    Lynn brach in Tränen aus. Blade sah sie entgeistert an.
    Was zum Teufel war passiert?
    Vergeblich bemühte sie sich um Fassung. Spontan streckte er die Arme aus und zog sie an sich.
    Noch immer schluchzend, landete sie an seiner Brust und schmiegte sich an ihn.
    Was passierte hier? Erst schrie sie ihn an, um im nächsten Moment wie ein Häuflein Elend vor ihm zu stehen. Er drückte sie an sich, strich ihr über den Rücken, bis das Schluchzen aufhörte und sie nur noch leicht zitterte.
    „Er... war dort, am Haus meiner Eltern, und hat auf mich gewartet", erzählte sie stockend.
    „Sicher war er es, der den Wachmann niederschlug. Er war in meinem Apartment und hat sich mein Adressbuch geholt..."
    „Wir müssen es Stella erzählen."
    Lynn nickte. „Ich wollte keinen Ärger heraufbeschwören. Ich hatte nur vor, nieine Eltern zu besuchen und zu sehen, wie es ihnen geht. Deswegen hatte ich auch meine eigene Kleidung an, um sie nicht zu schockieren. Als ich dann mit dem Taxi losfuhr, folgte uns ein Wagen. Ein silberner Taurus, mit einem Nummernschild aus Illinois. PKM 363 F. Aber wir konnten ihn abhängen."
    „Wenn es überhaupt sein eigener Wagen war", murmelte Blade und dachte an Johnny Rincon.
    Ein Schauer überlief Lynn, und sie hob den Kopf. Blade sah den Kummer in ihren grauen Augen, in den Wimpern schimmerten noch die Tränen, und er wollte sie vergessen lassen, was geschehen war. Wollte ihr das Gefühl geben, sicher zu sein.
    Glücklich.
    Sein Mund näherte sich ihrem.
    Und für einen kurzen Moment, in dem er sich nicht beherrschen konnte und mit dem Mund ihre Lippen streichelte, hatte er das Gefühl, Lynn gehöre tatsächlich ihm.
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, als wolle sie ihm noch näher sein. Ihre Brustspitzen waren hart, er spürte sie durch sein Hemd hindurch. Erregung erfasste ihn. Lynn schlang ihm die Arme um den Nacken, schob die Hände in sein Haar.
    Blade stöhnte auf und vertiefte den leidenschaftlichen Kuss.
    Sie drängte sich an ihn, seufzte an seinem Mund, all ihre Sorgen schienen vergessen.
    Aber er konnte es nicht.
    Sanft schob er Lynn von sich, gab sie jedoch noch nicht ganz frei. Enttäuschung flackerte über ihr Gesicht, dann wurde es ausdruckslos. Ihre Augen verrieten sie jedoch, wie immer.
    Sie war verletzt.. Verwirrt.
    „Du weißt, dass ich dich in Sicherheit wissen möchte, nicht wahr?" fragte er sanft.
    „Ja, natürlich. Um Stella einen Gefallen zu tun."
    „Lass Stella aus dem Spiel. Ich möchte nicht, dass dir etwas geschieht."
    „Ich auch nicht."
    „Dann wirst du nicht mehr so etwas Dummes tun, ja?"
    „Kommt darauf an, was du unter dumm verstehst." Mit trotziger Miene löste sie sich von ihm.
    Blade versuchte es mit Logik. „Wenn wir über juristische Themen sprächen, wärest du mir überlegen, oder?"
    „Worauf willst du hinaus?"
    „Dass ich mit gefährlichen Situationen und ihrer Bewältigung vertrauter bin als du."
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „ Deine Vorstellung davon, meine Situation zu bewältigen ist, nichts zu tun?"
    „Dich zu beschützen, nennst du nichts tun?"
    „Das habe ich nicht

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