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In letzter Sekunde

In letzter Sekunde

Titel: In letzter Sekunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Rosemoor
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einzuhalten, wenn es bedeutet, dass ich kein normales Leben mehr führen kann."
    „Wie denkt Blade darüber?"
    „Ich habe es ihm noch nicht erzählt." Lynn zuckte mit der Schulter. „Einverstanden wäre er sicher nicht."
    Lynn musste an Maxwell Street denken, der in seiner Sendung auch Hypnose angewandt hatte. Damit hatte er Leute dazu gebracht, sich an etwas zu erinnern, das sie scheinbar längst vergessen hatten.
    „Schade, dass du nicht auch hypnotisierst", meinte sie zu Cass.
    „Wen sollte ich denn hypnotisieren?"
    „Mich", spaßte Lynn mit Galgenhumor. „Dann könnte ich mich vielleicht an alles erinnern, und dieser Typ würde hinter Gittern landen, ehe er seine Drohung wahr machen kann."
    „Dann weißt du also überhaupt nichts mehr?"
    „Nur ein paar Bruchstücke. Mein Gehirn will einfach nicht mitspielen."
    „Ich habe mich schon im Hypnotisieren versucht", bekannte Cass.
    Lynn starrte sie überrascht an. „Ich meinte das nur als Scherz."
    „Aber einen Versuch könnte es doch wert sein ..."
    Bei diesem Gedanken pochte Lynns Herz schneller. Wenn es funktionierte ... Andererseits
    ... sie pflegte sich nicht aus der Hand zu geben, Fremden keinen Zutritt zu gestatten. Allein der Gedanke, sich hypnotisieren zu lassen, nahm ihr die Luft.
    „Du kannst mir vertrauen", versicherte Cass ihr.
    Aber durfte sie sich selbst trauen?
    „Ich denke darüber nach."
    Spät in der Nacht, nachdem die letzten Gäste und die anderen Mitarbeiter gegangen waren, traf Lynn sich mit Cass und den Männern an der Bar. Gideon gab Lynn ihren neuen Ausweis.
    „Ich habe gehört, Sie hatten heute Nachmittag ein unangenehmes Erlebnis", sagte er.
    Er hatte es wohl von Blade erfahren. Sie nickte. „Jemand verfolgte mich - das heißt, mein Taxi. Aber wir konnten ihn abhängen, und mir ist nichts passiert."
    „Ich habe bereits das Kennzeichen überprüfen lassen", sagte Logan. „Der Wagen gehört Nachbarn Ihrer Eltern."
    „Bist du sicher?" fragte Blade.
    „Es ist eine offizielle Auskunft. Der Nachbar hat den Wagen heute Nachmittag als gestohlen gemeldet. Er hatte dummerweise den Autoschlüssel stecken lassen, als er noch einmal ins Haus ging, um etwas zu holen. Als er wieder herauskam, war der Wagen weg."
    „Hat irgendjemand etwas gesehen?"
    „Nein." Logan schüttelte den Kopf. „Der Wagen ist auch noch nicht gefunden worden.
    Aber sehr wahrscheinlich wird es sowieso keine Fingerabdrücke geben."
    Enttäuschende Neuigkeiten. So war der Kerl also immer noch hinter ihr her und würde alle Mittel einsetzen, um an sie heranzukommen.
    „Also, Lynn, ich habe gehört, Sie hätten eine Idee, wie Sie Ihren Entführer vielleicht identifizieren können?" sagte Gideon.
    „Ja. Aber zuerst: Haben Sie Zugang zu einem Tonstudio?"
    „Wäre wohl möglich", meinte Logan.
    „Wenn wir die Stimmen aller Verdächtigen auf Band hätten, könnten wir sie mit der auf meinem Anrufbeantworter vergleichen", erklärte sie.
    „Keine schlechte Idee", sagte Logan. „Leider ist das Ergebnis vor Gericht nicht zu verwerten."
    „Vielleicht nicht. Aber einen Schritt nach dem anderen. Wenn wir den Mann identifizieren können ..."
    „Das wäre ein Schritt in die richtige Richtung", gab Gideon ihr Recht.
    „Dann könnten wir uns etwas überlegen, um ihn festzunageln", fügte Cass hinzu.
    Schließlich wurde beschlossen, Lynn mit einem Aufnahmegerät und einem Programm vertraut zu machen, das ihre Stimme verfremdete. Blade versprach, mit ihr am nächsten Tag ins Clubbüro zu kommen, um die notwendigen Anrufe zu erledigen.
    „Ich brauche unbedingt diese Aufnahmen", sagte sie zu ihm, als sie nach Haus fuhren.
    „Egal wie, und wenn ich sie persönlich besorgen muss."
    „Das wäre zu gefährlich", wandte Blade ein.
    „Meine Verkleidung schützt mich", beharrte Lynn. „Diese Männer würden mich nie erkennen, aber ich weiß, wer sie sind."
    „Trotzdem wärst du in Gefahr. Es ist Sache der Polizei. Du solltest dich besser ruhig verhalten und sie ihren Job erledigen lassen."
    Lynn ließ das Thema fallen, dachte aber weiter darüber nach. Obwohl sie sich erst ein paar Tage versteckt hielt, kam sie sich vor wie Dr. Kimble auf der Flucht.
    Und wenn Stella und ihre Kollegen den Mann nicht dingfest machen konnten? Dann würde sie nie mehr einen normalen Alltag haben. Und am Ende ein nervliches Wrack sein.
    So wollte sie nicht leben.
    In dieser Nacht hatte Lynn sich wieder in Blades Apartment geschlichen. Obwohl sie sich Mühe gab, lautlos zu sein, wurde er doch wach,

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