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In letzter Sekunde

In letzter Sekunde

Titel: In letzter Sekunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Rosemoor
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gesagt."
    „Und dass ich meinen Schlaf geopfert und deine Unterlagen durchforstet habe, um eine Spur zu diesem Kerl zu finden, das war auch Nichtstun?"
    „Nun, nein, aber..."
    „Und dass ich in mein altes Viertel gefahren bin, um herauszufinden, ob jemand Johnny Rincon an dem besagten Wochenende gesehen hat-auch das ist nichts?"
    Sie musterte ihn einen Moment lang. „Warum hast du mir nicht erzählt, was du vorhattest?" fragte sie schließlich.
    „Weil ich vermutete, du würdest dann mitkommen wollen. Was ich dir nicht gestattet hätte, nebenbei gesagt."
    „So?"
    „Zu deinem eigenen Besten."
    Sie schluckte, öffnete den Mund, klappte ihn aber gleich wieder zu.
    Blade wollte sich nicht streiten. „Wir müssen erst in einer Stunde zur Arbeit und könnten beide ein wenig Ruhe gebrauchen. Aber missversteh das bitte nicht dahingehend, dass ich dir vorschreiben will, was du zu tun hast."
    Damit verließ er Lynn und fragte sich auf dem Weg in sein Apartment, ob sie aus ihrem Schrecken an diesem Nachmittag wohl etwas gelernt hätte, so entschlossen, wie sie war, auf eigenen Füßen zu stehen.
    Aber das machte auch ihren Reiz aus. Sie hatte Mut und zeigte ihm immer wieder neue, interessante Seiten von sich. Einerseits wollte sie Verantwortung übernehmen, andererseits forderte sie seinen Schutz.
    Die starke körperliche Anziehung gab ihm am meisten zu denken. Verdammt, er war auch nur ein Mann. Er wusste nicht, wie lange er seine Gefühle für sie noch im Zaum halten konnte. Andererseits wollte er nicht einfach nehmen, was sie ihm anbot. Damit hätte er sie ausgenutzt, denn sie kannte nicht die volle Wahrheit über den Tod ihrer Schwester.
    Wusste sie die Einzelheiten, sie würde ihn mit anderen Augen ansehen. Ihn vielleicht sogar hassen.
    Blade wollte nicht, dass sie diese Wahrheit erfuhr.
    Niemals.
    Nachdem er in der North Side herumgefahren war, bis ihm der Sprit ausging, hatte er den verdammten Wagen einfach stehen lassen. Nicht, ohne vorher alle Fingerabdrücke abzuwischen.
    Genau wie er erwartet hatte, dass sie zurück in ihr Büro fahren würde, hatte die Schlampe auch ihre Eltern besucht. Aber nun war sie vorgewarnt und würde wohl keinen Fuß mehr in das Haus setzen.
    Doch wo sollte er sie suchen? Erinnerte sie sich vielleicht doch an irgendetwas, das die Polizei zu ihm führte? Die Frage stellte er sich immer wieder.
    Er hatte ihr Angst einjagen wollen - seine Spezialität -, damit sie begriff, welche Fehler sie begangen hatte. Er wollte ihr eine Lektion erteilen, die sie nie mehr vergaß. Er wollte erreichen, dass sie vor ihm auf die Knie ging und um ihr Leben bettelte.
    Vielleicht, wenn er hätte sicher sein können, dass er sie gebrochen hatte, würde er sie geschont haben.
    Davon konnte jetzt keine Rede mehr sein.
    Nicht, wenn sie ihm immer wieder entwischte.
    Nicht, wenn sie ihm immer wieder den Triumph nahm.
    Stella Jacobek wusste mit Sicherheit, wo sie sich verkrochen hatte. Es spielte eigentlich keine Rolle, dass sie ein Bulle war, oder? In erster Linie war sie eine Frau.
    Dieser Gedanke gefiel ihm. Er lächelte. Bestimmt gab es einen Weg, sie zum Reden zu bringen.

8. KAPITEL
    „Drei wilde Buben aus einem der Vororte verliefen sich bei dem Versuch, Chicago zu durchqueren. Also beschlossen sie, in drei verschiedene Richtungen zu gehen, um Hilfe zu holen", erklärte Cassandra dem Freiwilligen, der zu ihr auf die Bühne gekommen war.
    „Derjenige, dem dies als Erstem gelang, würde die anderen retten kommen." Cass nahm die ersten drei Karten von dem Stapel, den sie in der Hand hielt. „Auf geht's."
    Cass schlägt die Leute wirklich in Bann, dachte Lynn, als sie ein Bier vor einen Gast hinstellte. Er starrte auf Cass und grinste dabei wie ein Idiot Die anderen Männer verhielten sich ähnlich. Selbst diejenigen in weiblicher Begleitung.
    „Also, Sir, würden Sie bitte nun einen der Buben obenauf, den anderen in die Mitte und den letzten nach unten legen?" bat Cass. „Danach heben Sie einmal ab."
    Lynn schaute hinauf zu Cass, die mit einem Zauberstab über den Kartenstapel strich, eine kleine Show abzog, schließlich den Stapel umdrehte und die Karten auffächerte.
    Alle drei Buben lagen in der Mitte beisammen.
    „Es sieht so aus, als hätten die drei Freunde sich wieder gefunden und wären alle zusammen in den Club Undercover gekommen, um zu tanzen und heiße Musik zu hören!
    Maestro!" rief sie dem DJ zu.
    Im nächsten Augenblick dröhnte Musik durch den Club, und das Publikum klatschte

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