In letzter Sekunde
Jazzsängerin für ihre eigenen Zwecke zu nutzen. „ Ich war schon auf einem ihrer Konzerte.
Sie wird bestimmt einmal berühmt, und der Club bekommt ordentlich Reklame. Churchills Exfrau zufolge liebt er es, mit seinen Freunden einen netten Abend zu verbringen. Wie wäre es, wenn wir ihm eine VIP-Einladung schicken, sagen wir für... sechs Leute?"
„Du willst einen Verdächtigen direkt hierher bringen?"
„Was bleibt mir anderes übrig?"
„ Du unterschätzt die Gefahr."
„Er wird mich nicht erkennen."
„Ich dachte, du wolltest deine Informationen nur per Telefon einholen?"
„Ich habe meine Meinung geändert."
„Du wirst nicht dicht genug an ihn herankommen."
„Aber irgendjemand muss an ihn heran, um seine Worte aufzunehmen. Niemand beachtet Kellnerinnen."
„Außer, sie sehen so aus wie du."
Lynn lächelte ihn an und ignorierte seinen Einwand einfach. „Abgemacht?"
„Vielleicht ist Gideon nicht einverstanden ..."
„Dann übernehme ich die Kosten." Damit war das Thema für sie erledigt. „Was machen wir mit Johnny Rincon? Ich kann Carla schlecht anrufen und sie um seine Handynummer bitten. Falls sie sie überhaupt hat."
„Versuch es im Skipper's. In der Kneipe hängt er meistens herum." Er nannte ihr die Nummer.
Lynn wählte.
„Hier ist Skipper."
„Klar sind Sie da", schlug sie einen flirtenden Ton an. „Johnny auch?"
„Johnny wer?"
Sie seufzte theatralisch. „Wer wohl? Johnny Rincon."
„Nein. Hab ihn heut auch noch nicht hier gesehen. Wenn Sie wollen, hinterlassen Sie eine Nachricht."
„Ich versuche es später wieder, Süßer." Sie legte auf und blickte Blade an. „Heute scheint nicht mein Tag zu sein."
„Rincon wird schon noch auftauchen. Skipper's ist nämlich sein zweites Zuhause."
„Oder... ich schicke ihm ebenfalls eine Einladung."
„Das ist keine gute Idee."
Auch wenn leichte Beklommenheit sie befiel, so beharrte sie: „Doch, ich denke schon."
„Johnny ist gefährlich."
„Ich möchte endlich wieder mein normales Leben führen. Außerdem, selbst wenn er mich erkennt - was nicht der Fall sein wird -, was kann er mir hier schon antun?"
„Was kann er dir nicht antun, das ist die Frage!" erwiderte Blade. „Wir haben die Möglichkeit übers Telefon noch nicht ausgeschöpft. Morgen Nachmittag erreichst du vielleicht sowohl Churchill als auch Rincon."
„Und wenn nicht?"
Sein Gesicht verdüsterte sich, und er presste kurz die Lippen zusammen. „Du solltest dir die Sache mit dem Konzert noch einmal durch den Kopf gehen lassen."
Es war klar, für wie gefährlich er Johnny Rincon hielt. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken, und plötzlich bekam sie Angst vor der eigenen Courage.
„Also gut, ich denke darüber nach."
Aber sie wusste auch, letztendlich würde sie alles tun, damit sie in ihr altes Leben zurückkehren konnte.
9. KAPITEL
Als Blade am Abend Drinks mixte, versuchte er sich einzureden, dass Lynn auf ihn hören würde. Sie ahnte nicht, was für ein Dreckskerl Johnny Rincon war.
Zu schade, dass sie ihn nicht telefonisch erreichen konnte, denn dann hätten sie jetzt vielleicht schon Sicherheit, was ihn anbetraf. Die Bänder mit den Stimmen von Cooper und Wheeler hatten sie Logan bereits übergeben. Morgen würden sie Näheres wissen.
Da fiel Blade ein, dass er sich noch nicht wieder bei Leroy gemeldet hatte. So begab er sich in seiner ersten Pause ins Büro und rief ihn von Logans Telefon aus an, aber er war nicht zu Haus. Blade wählte die Nummer vom Skipper's und gab seine Geschichte zum Besten, dass er Leroy wegen des Wagens sprechen müsste.
Als Carlas Cousin an den Apparat kam, spielte er gleich richtig mit. „Ich habe vielleicht eine Corvette gefunden. Allerdings ist die Sache ein wenig unsicher."
Blade wusste, der Mann musste vorsichtig sein, was er sagte, falls jemand Johnny Rincon Bericht erstattete und dieser Verdacht schöpfte. Im Hintergrund war es still, sehr wahrscheinlich hörte die ganze Bar dem Gespräch zu.
„Du hast also mit jemand gesprochen, der weiß, wo Johnny sich das letzte Wochenende aufgehalten hat?" fragte er.
Leroy lachte. „Ja, ich weiß, eine Corvette ist tiefer gelegt und schön schnell... wie manche Frauen."
„Johnny war mit einer Frau zusammen?"
„Genau das habe ich gehört."
„Aber selbst bestätigen kannst du es nicht?"
„Leider nicht. Technische Einzelheiten sind noch nicht verfügbar."
„Du willst sagen, dass niemand Johnny am Wochenende persönlich mit dieser Frau gesehen hat? Dass nur
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