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In letzter Sekunde

In letzter Sekunde

Titel: In letzter Sekunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Rosemoor
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Todesangst bedeutet, Evelyn", flüsterte er heiser. „Diesmal kann nichts und niemand dich retten."
    „Was ...?" murmelte sie, und ihr schoss der Gedanke durch den Kopf, eine Ohnmacht vorzutäuschen.
    Sie ließ sich schwer gegen ihn sinken, aber damit konnte sie ihn nicht täuschen. Er packte ihr Haar wieder fester und drückte ihren Kopf tiefer, dem vollen Putzeimer entgegen.
    „Nein", krächzte sie schwach.
    Da sie kniete, war sie hilflos und konnte keinen der Tricks anwenden, die Blade ihr beigebracht hatte. Sie versuchte hektisch den Kopf zur Seite zu wenden, fühlte ihre Wange nass werden.
    „Spar dir die Mühe, dich zu wehren." Einen Moment lang ließ der Druck nach. Sie rang nach Atem, der beißende Geruch nach Reinigungsmitteln brannte ihr in der Nase. „Du kannst nicht lange genug die Luft anhalten."
    Und wenn ich es tue, kann ich auch nicht schreien, dachte Lynn, als er ihren Kopf nach unten drückte. Aber was blieb ihr noch?
    Lynn schloss die Augen, kämpfte gegen den Würgereflex an und griff mit der Hand nach hinten, suchte nach einem Halt, als er ihren Kopf ins Wasser drückte. Ihre Finger fanden die Stelle zwischen seinen Beinen. Sie drückte so kräftig zu, wie sie es vermochte, während ihr Kopf unter Wasser geriet, ihre geschlossenen Augen bedeckte, ihre Nase ...
    Als sie einen Schrei hörte, dachte sie, es wäre ihr eigener.
    Aber plötzlich gab der Bastard sie frei und flog zurück. Sie riss den Kopf aus dem Wasser.
    Ein weiterer Schrei - nicht von ihm, sondern der einer Frau!
    Nach Luft ringend, wischte sie sich das triefende Gesicht mit dem Jackenärmel ab und kroch aus der Kabine. Sie sah gerade noch den Rücken des Unbekannten, als er durch die äußere Tür nach draußen floh.
    Die Frau, die geschrien hatte, stürzte auf sie zu. „Ich habe es nicht gewusst! Wirklich nicht!" rief sie entsetzt. „Sie sind doch nicht verletzt?"
    Es war die Rothaarige, die Blade abgelenkt hatte.
    Und dann war auf einmal Blade da.
    Bevor er ihr auf die Beine helfen konnte, keuchte sie: „Lauf! Dort hinaus! " Sie deutete auf die Tür zum anderen Flur. Um die Rothaarige konnte sie sich allein kümmern. Als sie noch hinzufügte: „Der Hausmeister!" war er schon hinaus.

11. KAPITEL
    Blade unterdrückte sein instinktives Verlangen, Lynn in die Arme zu ziehen und sich zu vergewissern, dass sie unversehrt war. Mit langen Schritten eilte er dem Mann hinterher, der sie überfallen hatte. Und das, während er auf sie aufpassen sollte ...
    Ein weiterer Fehler.
    Wie viele konnte er noch begehen?
    Gott sei Dank hatte der Schweinehund sie nicht umgebracht.
    Blade schaute sich im Flur um. Dutzende von Leuten hielten sich hier auf, aber er sah keinen Hausmeister. Da entdeckte er einen Polizisten.
    Er rannte auf ihn zu. „Damentoilette. Eine Frau wurde angegriffen!"
    Der Beamte lief sofort los, und Blade setzte seine Suche fort. Doch er fand den Mann nicht.
    Er änderte seine Taktik.
    „Wo ist der Hausmeister!" rief er laut. „Hat jemand den Hausmeister gesehen?"
    Die meisten Leute ignorierten ihn, ein paar sahen ihn befremdet an, aber eine ältere Frau sagte: „Dort drüben." Sie deutete auf die Feuertreppen.
    „Danke."
    Blade hastete ins Treppenhaus, seine Gedanken rasten. Hinauf oder hinunter?
    Er blieb stehen und konzentrierte sich auf das, was sein irokesischer Großvater und später seine Ausbilder beim Militär ihm beigebracht hatten. Von unten vernahm er nun das kaum hörbare Knirschen von Ledersohlen auf Zementfußboden.
    Er rannte los, nahm immer zwei Stufen auf einmal, nutzte das Geländer, um schneller um die Ecken zu kommen, und sprang auf Treppenabsätze.
    Und dann sah er einen grauen Overall.
    Nur noch zwei Stockwerke ... eineinhalb ... eins ...
    Der Angreifer war schnell.
    Blade war schneller.
    Jetzt war er nur noch ein paar Stufen hinter ihm, warf sich auf ihn und presste ihn mit dem Gesicht nach unten auf die Stufen. Aber als Blade ihn an der Schulter packte und herumdrehen wollte, riss der Mann eine Sprühflasche aus seiner Uniform und zielte.
    Die Ladung traf Blade voll im Gesicht, und er schrie vor Schmerz auf. Als er die Hände hochriss, stieß ihm der Mann mit Wucht den Ellbogen in den Magen. Blade fiel zurück und schlug mit der gerade verheilten Beinwunde gegen eine Treppenkante. Er fing sich ab und versuchte die Augen zu öffnen und etwas zu erkennen, aber es war unmöglich. Er konnte gerade noch etwas Graues verschwinden sehen, dann musste er die Augen wieder zusammenpressen, weil sie

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