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In letzter Sekunde

In letzter Sekunde

Titel: In letzter Sekunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Rosemoor
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Sicherheit garantiert."
    Er wollte viel mehr, als ihre Sicherheit garantieren. Er wollte jeden Zentimeter ihres Körpers berühren, beginnend bei diesen langen Beinen ... Nun stöhnte er. Von Lynn kam keine Reaktion. Sie war eingeschlafen.
    ... Gift für eine Beziehung...
    Lynn rührte sich und protestierte halbherzig.
    ... du weißt nicht, wie es ist... bist ja nie ein Mann gewesen ...
    Im unruhigen Schlaf des frühen Morgens sah Lynn ihren Entführer vor sich, aber seine Gesichtszüge nur undeutlich. Sie träumte ... wachte auf ... kämpfte darum, tiefer in die Erinnerungen einzutauchen.
    ... verdienst den Tod...
    Diese geflüsterten Worte hallten noch in ihrem Kopf nach, als sie endgültig aufwachte.
    Sie brauchte einen Moment, um sich zurechtzufinden.
    Graue Morgendämmerung fiel durch die Scheiben herein, warf dunkle Schatten im Zimmer.
    Sie war in Blades Wohnung.
    Er hatte sie auf dem Sofa liegen lassen, ihr aber ein Kissen unter den Kopf geschoben und sie zugedeckt.
    Er hatte sich um sie gekümmert. Wieder einmal.
    Leise, um ihn nicht zu wecken, erhob sie sich und schlüpfte ins Badezimmer. Als sie die Tür hinter sich schloss, hörte sie ein letztes gemeines Flüstern in ihrem Kopf.
    Wir sehen uns wieder...

10. KAPITEL
    Seit ihrem ersten Auftritt vor Gericht war Lynn nicht mehr so nervös gewesen. Sie trug ihre eigene Kleidung und hatte die blauen Strähnen aus den Haaren gewaschen und es wie gewohnt zurückgebunden.
    „Fertig?" fragte Blade und musterte sie noch einmal prüfend.
    Ob ihm ihr Aussehen gefiel, wusste sie nicht zu sagen. Er aber gefiel ihr. Blade trug eine braune Hose und ein rehbraunes Jackett. Das cremeweiße Hemd stand am Hals offen und zeigte bronzene Haut und den Lederbeutel, den er nie ablegte. Ein umwerfend gut aussehender Mann, dachte sie.
    „Fertig oder nicht..."
    Er hielt ihr die Tür auf und legte ihr dabei die Hand auf den Rücken, als wäre er ihr Begleiter und nicht ihr Bodyguard. Fast so, als wären sie zusammen ...
    Bei diesem Gedanken schnürte sich ihr die Kehle zusammen.
    Was ist los mit mir? dachte sie im nächsten Moment. Noch nie war ihr ein Mann richtig unter die Haut gegangen, nicht einmal einer von denen, mit denen sie geschlafen hatte.
    Ein Gedanke, der eine Kette von anderen auslöste.
    An jenem ersten Abend hätte sie nur zu gern mit Blade geschlafen, einfach, damit es ihr besser ging. Aber er hatte sie zurückgewiesen. Andererseits wusste sie, er fand sie attraktiv.
    Die Art, wie er sie manchmal ansah, verriet es ihr, besonders, wenn er dicht neben ihr stand.
    Sie warf ihm einen schnellen Seitenblick zu und versuchte alle Gedanken an ihn aus ihrem Kopf zu verbannen.
    Auf dem Weg zum Gericht sagte sie: „Die Sicherheitsstufe im Gebäude ist erhöht worden."
    „Das ist gut."
    „Ich dachte dabei an das Messer, das du an der Wade trägst."
    „Keine Bange, ich werde dich nicht aufhalten."
    Er trug also keine Waffe. Aber Blade würde sie auch so beschützen können.
    „Darüber mache ich mir keine Sorgen", erwiderte sie. „Ich möchte nur nicht der Grund dafür sein, dass du irgendwelche Probleme bekommst. Noch mehr Probleme, besser gesagt", setzte sie hinzu, als sie daran dachte, welche Komplikationen sie in sein Leben gebracht hatte.
    „Ich bin froh, dass ich dir helfen kann."
    „Tust du es für Stella?"
    „Nein, für Evelyn Cross."
    Welch eine seltsame Antwort, dachte sie. Warum sagte er nicht: für dich? Stattdessen: Evelyn Cross. So, als würde er von jemand sprechen, der nicht anwesend war. Als wäre ihr Name wichtiger als sie selbst. Sehr wahrscheinlich meinte er die öffentliche Person, die Anwältin, die Mandanten umsonst verteidigte, wenn sie kein Geld besaßen. Von seiner Mutter und seiner Schwester hatte er ihr nicht viel erzählt, deshalb vermutete sie, dass es im Zusammenhang mit etwas stand, das einer von ihnen passiert war.
    Obwohl sie es sich nicht erklären konnte, hatte sie das Gefühl, er beschützte sie aus persönlichen Gründen. Seltsam. Aber sie mochte ihn nicht genauer danach befragen.
    Und auch nicht zu weit in die Zukunft denken, obwohl sie schon festgestellt hatte, dass sie sich ein Leben ohne ihn gar nicht mehr vorstellen konnte.
    „Stella hat einen Beamten abstellen lassen, der Wheeler die ganze Zeit über im Auge behält, solange der im Gebäude ist", unterbrach Blade sie in ihren Gedanken. „Aber da Wheeler viele seiner Kollegen kennt, kann das nur aus sicherer Entfernung geschehen."
    „Das reicht mir völlig."
    Aus

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