In letzter Sekunde
Finger, wie Blade es ihr beigebracht hatte -
weil dann das Spiel gelaufen wäre.
Stattdessen zwang sie sich zu einem dümmlichen Grinsen und machte sich eiligst davon.
Als sie wütend die Bestellung in die Kasse tippte, kam Gideon heran.
„Was hat Ihnen das arme Ding getan?"
„Churchill ist ein Widerling. Aber ich habe ihn!" sagte sie triumphierend und haute auf die Taste für die Shrimps. „Nun darf ihm jemand anders servieren."
Gideon deutete mit dem Kopf auf einen freien Tisch. ,, Cooper ist noch nicht da, was?"
„Ich schätze, ein Konzert und ein Essen umsonst reichen nicht, einen Koch von seinen Freitagabend-Spezialmenüs fortzulocken."
„Das würde ich nicht sagen. Ich habe in seinem Restaurant angerufen. Raten Sie mal, wer sich heute Abend krankgemeldet hat?"
Lynn riss die Augen auf. „Dann wird Cooper kommen."
Aber wann? fragte sie sich. Schon in Kürze würde das Konzert beginnen. Das Lokal war brechend voll... bis auf einen einzelnen leeren Tisch, der sie zu verspotten schien.
Blade beschäftigten zwei Dinge - das Mixen der Getränke und die Sorge um Lynn. Es wird oben schon alles klargehen, beruhigte er sich. Schließlich waren Gideon und Logan dort, um auf sie aufzupassen.
Während des ersten Auftritts von Maria Savage liefen weniger Bestellungen ein. Die talentierte Sängerin schlug die Zuhörer in ihren Bann, für Blade eine gute Gelegenheit, sich zum ersten Mal am Abend richtig umzuschauen.
Sein Blick richtete sich sofort auf die gestaffelten Plätze für die VIP-Gäste, die freie Sicht auf die Bühne boten. Lynn hatte er schon eine ganze Weile nicht gesehen. Ob sie inzwischen an Cooper und Churchill herangekommen war?
Seltsam, ein Tisch war immer noch leer...
Er sah sich weiter um und erstarrte, als er einen Mann mit Sonnenbrille an einem der letzten Tische sah.
Verdammt!
Blade überprüfte sein Headset - nur das Team Undercover und Lynn sollten auf Kanal drei geschaltet sein.
„Notfall", sagte er leise ins Mikrofon. „Lynn - kommen." Als sie sich nicht meldete, fluchte er unterdrückt und überließ die Bar seinem Kollegen.
„Stimmt was nicht?" fragte Gideon.
„Dort drüben am anderen Ende." Er deutete mit dem Kopf unauffällig in die Richtung und eilte zur Treppe.
„Wer ist das?"
„Johnny Rincon."
13. KAPITEL
Lynn hatte keine Ahnung, dass Blade in den VIP-Bereich hinaufgekommen war, bis sie seinen Atem im Nacken spürte.
„Warum trägst du kein Headset?" wollte er leise direkt an ihrem Ohr wissen.
Sie erschrak angesichts seiner ärgerlichen Miene und griff sich spontan an den Kopf. „Ich habe es vergessen."
„So wie du vergessen hast, mir zu erzählen, dass du Johnny doch Eintrittskarten geschickt hast?"
„Was? Das stimmt nicht!"
„Und warum ist er dann hier?"
„Wo?" keuchte sie.
Blade deutete hinüber zu dem Tisch in der Ecke.
Lynn schaute an ihm vorbei zu dem Mann mit der Sonnenbrille, der allein dort saß. Sie begriff gar nicht, wieso sie ihn nicht bemerkt hatte. Vielleicht, weil sie so wütend auf Churchill gewesen war. Und ihr wurde klar, wie gefährlich solche Unaufmerksamkeit für sie werden konnte.
Sie blickte Blade an und sprach mit erhobener Stimme, um die Musik zu übertönen. „Von mir hat er keine Karten bekommen. Ich habe den Umschlag an ihn in den Papierkorb geworfen." Sie versuchte sich daran zu erinnern, aber es gelang ihr nicht so richtig. „Also ...
auf jeden Fall wollte ich es tun. Nein, warte, es kann sein, dass ich ihn auf dem Tresen im Laden liegen gelassen habe, und er ist aus Versehen weitergeleitet worden."
Blade sah sie finster an. „Halt dich von Johnny fern."
„Er sitzt nicht in meinem Bereich", sagte sie und presste die Lippen zusammen. Musste er sie deswegen so herunterputzen? „Was machst du überhaupt hier oben?"
„Abgesehen davon, dass ich auf dich aufpasse? Ich spiele den Barkeeper."
„Dann solltest du dich besser wieder an deinen Arbeitsplatz begeben."
„Pst!" Einer der Gäste warf ihnen einen giftigen Blick zu.
Während Blade zum Tresen zurückmarschierte, schaute Lynn hinüber zu dem Tisch, an dem Johnny saß. Bildete sie es sich ein, oder starrte er sie an? Die dunklen Gläser verbargen seine Augen.
Vielleicht ist er einfach nur neugierig, versuchte sie sich zu beruhigen.
Er konnte sie unmöglich erkannt haben.
Kaum hatte Maria Savage die Bühne verlassen, liefen die Bestellungen ein, und Blade war nur froh, dass er Gabe Conner als Hilfe hatte. So konnte er Johnny und Lynn im Auge behalten. Er
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