Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In letzter Sekunde

In letzter Sekunde

Titel: In letzter Sekunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Rosemoor
Vom Netzwerk:
Welle des Verlangens überschwemmte sie.
    Dennoch sagte sie so ruhig wie möglich: „Wir haben wohl ein wenig die Beherrschung verloren."
    Sie verließen das Büro. Glücklicherweise stand Maria Savage wieder auf der Bühne, so dass sich die Bestellungen in Grenzen hielten. Gideon und Logan schienen die Einzigen zu sein, die ihre Rückkehr bemerkten.
    Dennoch beschlich sie das ungute Gefühl, dass das nächste unangenehme Ereignis nicht lange auf sich warten lassen würde.
    Jemand beobachtete sie.
    Churchill?
    Bei jeder nur möglichen Gelegenheit schaute sie unauffällig zu ihm hinüber, aber sie ertappte ihn nie dabei, dass er sie anstarrte. Außer, wenn sie an den Tisch kam und die Drinks servierte.
    Warum hatte sie dann ständig den Eindruck, dass jemand ihr über die Schulter blickte?
    Cooper? Stand oder saß der unheimliche Koch unerkannt hier irgendwo und überlegte sich, wie er Hackfleisch aus ihr machen würde, wenn er sie in die Finger bekam?
    Bei den VIPs saß er nicht, das stand fest. Der einzelne Tisch war immer noch leer, und sie konnte ihn auch nirgendwo sonst entdecken.
    Die Leute saßen dicht gedrängt - ideale Bedingungen für ein Katz-und Mausspiel. Ein weiterer Blick verschaffte ihr die Gewissheit, dass Blade, Gideon und Logan in der Nähe waren. Von so vielen fähigen Männern beschützt zu werden, war ausgesprochen beruhigend.
    Während sie servierte, ließen ihre innere Anspannung und die Furcht mehr und mehr nach.
    Sie hatten die Stimmen zweier Verdächtiger auf Band, einen anderen hinausgeworfen, und der Rest der Nacht sollte eigentlich ruhiger verlaufen.
    Das Konzert endete mit tosendem Beifall. Maria Savage sang noch drei hinreißende Zugaben, dann verschwand sie endgültig von der Bühne. Lynn schaute in den unteren Bereich und sah, dass Cass Richtung Bühneneingang eilte. Sehr wahrscheinlich wollte sie dafür sorgen, dass die Sängerin und ihre Gefolge ohne Probleme den Club verlassen konnten.
    Ungefähr die Hälfte der Gäste ging wenig später, die anderen blieben bei einem letzten Drink und brachen schließlich in kleinen Gruppen auf.
    Lynn war so mit Aufräumen beschäftigt, dass sie nicht einmal mitbekam, dass Victor Churchill und seine Freunde gingen. Als sie es dann bemerkte, war sie unendlich erleichtert.
    „Ich schaue mich unten an der Bar noch einmal um", sagte Blade, als sich keine Gäste mehr im VIP-Bereich befanden. „Danach bin ich fertig."
    „Ich muss noch dieses Kabel loswerden."
    Logan war offenbar ebenfalls unten und Gideon auch. Also ging sie allein ins Büro hinter der Bar.
    Dort schaltete sie das Aufnahmegerät ab, löste den Sender von ihrem Schenkel und das Mikrofon von ihrem Mieder. Das angeklebte Kabel abzuziehen war etwas schmerzhaft, aber sie biss die Zähne zusammen und riss es mit einem Ruck ab.
    Wenn sich all dieser Aufwand nur gelohnt hatte.
    Lynn hatte nicht damit gerechnet, heute Abend Johnny Rincon aufs Band zu bekommen.
    Bestimmt reichte es aus, um zu klären, ob er der Entführer gewesen war oder nicht. Sie hatte das befriedigende Gefühl, diese Nacht gute Arbeit geleistet zu haben.
    Entspannt schlenderte sie hinaus. Draußen war es schon dunkel, nur eine entfernte Lampe spendete schwaches Licht. Es war unheimlich ruhig. Ein Schauer überlief sie. Unsinn, ermahnte sie sich im nächsten Moment, es besteht kein Grund, sich Sorgen zu machen.
    Als sie auf die Treppe zugehen wollte, hörte sie ein leises Geräusch hinter sich ... so, als wäre eine Tür geschlossen worden.
    „Blade?" rief sie.
    Bevor sie sich umdrehen und nachsehen konnte, bohrte sich etwas Hartes in ihren Rücken.
    Ihr blieb beinahe das Herz stehen, als die verhasste Flüsterstimme ertönte.
    „Dreh dich nicht um. Sag kein Wort." Ein Klicken verriet, dass die Waffe entsichert wurde.
    „Wenn du schreist, bist du tot - und er auch, wenn er kommt."

14. KAPITEL
    Blade, der inzwischen alles erledigt hatte, wunderte sich, wo Lynn so lange blieb. Hatte sie Probleme mit dem Kabel?
    Er beschloss, ihr zu helfen. Kaum war er die Treppe hinauf, hörte er ein scharrendes Geräusch.
    „Lynn?"
    Keine Antwort.
    Blade sprintete los und sah gerade noch, wie sich der Notausgang zur Nebenstraße schloss.
    „Was zum Teufel...?"
    Alle noch anwesenden Mitarbeiter befanden sich unten. Alle, bis auf Lynn. Was um alles in der Welt wollte sie dort draußen?
    Vielleicht tat sie es nicht aus freien Stücken ...
    Er raste zur Tür und stieß sie auf. Ein schwarz gekleideter Mann mit einer Skimaske über dem

Weitere Kostenlose Bücher