In letzter Sekunde
Polizeiarbeit mir."
Keiner sagte ein Wort.
Stella hob das Kinn. „Gut, dann ist ja alles geregelt."
Vielleicht für sie, dachte Lynn, aber nicht für mich.
Sie würde nirgendwo anders hingehen als zu Blade, auch wenn alle sich Sorgen um ihre Sicherheit machten. Als sie dann bat, nach Haus fahren zu können, hatte niemand einen Einwand.
Zumindest nicht, bis Blade und sie im Jeep saßen und Richtung Milwaukee Avenue fuhren.
„Vielleicht solltest du heute Nacht in einem Hotel bleiben", meinte er.
„Vielleicht auch nicht."
„Es geht mir nur darum, was für dich am besten ist."
„Bist du sicher, es wäre nicht zu deinem Besten?" fragte sie.
„Streite dich deswegen nicht mit mir, Lynn."
„Und sag du mir nicht, was ich tun soll!"
„Es ist wirklich nur in deinem Interesse!"
Wie oft habe ich als Kind diese Worte gehört? dachte sie verbittert, während er den Wagen hinter seinem Haus parkte. Ihr Vater hatte es ständig gesagt und ihre Mutter und Schwestern ebenfalls. Es spielte eigentlich keine Rolle, dass es diesmal für sie um Leben oder Tod ging.
Oder dass Blade wirklich einen berechtigten Grund hatte, dass sie sich seinen Argumenten beugte. Lynn sah nur die Bevormundung.
Sie wartete, bis sie die Treppe hinauf waren. Außer Atem sagte sie dann: „Ich hasse das alles." Dann drehte sie ihm den Rücken zu und rammte ihren Schlüssel ins Schloss.
„Das weiß ich, Lynn. Deswegen versuche ich ja, dir verschiedene Möglichkeiten anzubieten."
„Ich rede nicht davon, hier oder woanders zu wohnen, nicht einmal davon, Gewaltopfer zu sein." Sie schloss auf und öffnete die Tür, wusste, Blade war direkt hinter ihr. Aufgebracht wirbelte sie herum und blickte ihm in die Augen. „Ich hasse es, dass ich dir ausgeliefert, dein Opfer bin!"
Wie konnte mir das nur passieren? dachte sie, als er die Tür hinter ihnen zudrückte und abschloss. Ich hatte doch geschworen, niemals so zu werden wie meine Mutter, geschworen, mich niemals mit einem Mann einzulassen, der sich und andere unter Kontrolle haben wollte.
Wieso habe ich mich ausgerechnet in Blade Stone verliebt?
„Mein Opfer?" Er hörte sich aufrichtig erstaunt an. „Ich will doch nur, dass du in Sicherheit bist."
„Du willst mich fortschicken!"
Das ist das eigentliche Problem, wurde Lynn bewusst. Nun endlich war sie bereit zuzugeben, dass sie sich in ihn verliebt hatte. Warum sonst wohl fürchtete sie eine Trennung von ihm? Aber Blade war sich über seine Gefühle offenbar nicht im Klaren, und anstatt sich für sie zu entscheiden, wies er sie lieber zurück.
„Was ich will, ist unwichtig. Deine Sicherheit steht an erster Stelle."
„Und was willst du wirklich?" fragte sie.
„Dich beschützen."
Die Art, wie er es sagte, verursachte ein Prickeln auf ihrer Haut. Eigentlich war es nur natürlich, dass jemand einen anderen beschützen wollte, den er mochte. Und dass er sie mochte, hatte er mehr als nur einmal gesagt ... aber wie sehr?
„Das ist alles?" fragte sie leise. „Mehr willst du nicht? Wenn doch, dann sag es mir, Blade, bevor die Gelegenheit vorbei ist. Oder bin ich dumm, dass ich mir einbilde, du willst vielleicht mehr... nur weil ich es möchte?"
Er stöhnte auf, wie ein Mann, der sich geschlagen gibt. „Ich will dich."
Ihre Blicke trafen sich. Lynns Herz hämmerte gegen ihre Rippen. Die Gefahr zählte nicht mehr, Sicherheit war unwichtig, Auseinandersetzungen, Streitpunkte, all das war vergessen.
Stattdessen bot dieser Moment eine Chance - die Chance auf eine gemeinsame Zukunft.
„Dann nimm mich", bot sie ihm mit sanfter Stimme an.
Sein Zögern ließ sie bangen und hoffen zugleich. Würde er die Herausforderung annehmen? Er zog sie zu sich. Lynn schmiegte sich an seine Brust, spürte seinen Herzschlag und konnte ihn bald nicht mehr von ihrem unterscheiden. Es war, als schlügen ihrer beider Herzen wie ein einziges.
Während Blade ihren Mund mit einem hungrigen Kuss eroberte, drängte er sie gleichzeitig zur Couch. Lynn stieß an die Armlehne, fiel im nächsten Moment auf die Polster, und Blade landete auf ihr. Nicht ohne jedoch sich rechtzeitig mit einer Hand abzustützen, um ihr nicht sein volles Gewicht zuzumuten. Die Geste war ihr längst bittersüß vertraut.
Er würde mir nie wehtun, dachte sie.
Dann senkte er den Kopf, liebkoste ihre Brüste. Hitze durchströmte Lynn. Mit den Zähnen packte Blade den Saum ihres Tops, wollte es höher ziehen, doch Lynns Geduld reichte dafür nicht. Kurz entschlossen riss sie es sich über
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