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In letzter Sekunde

In letzter Sekunde

Titel: In letzter Sekunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Rosemoor
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es nicht beweisen können, bevor er wieder über mich herfällt ..." Sie schüttelte den Kopf.
    „Viel ist nicht dabei herausgekommen."
    „Vielleicht nicht bei dem, was du erkannt hast. Aber wenn du dich darauf konzentrierst, was er noch gesagt hast, wirst du dich möglicherweise daran erinnern." Cass drückte ihr aufmunternd die Hand, die sie immer noch gehalten hatte.
    „Ich hoffe, du hast Recht, denn ich will zurück in mein normales Leben, Cass. Heute.
    Keine Melinda Parker mehr. Kein Club Undercover."
    „Kein Blade mehr?"
    Lynn schluckte. „Kein Blade mehr."
    „Bist du sicher? Ich weiß, du bist innerlich zerrissen, aber Blade würde sogar eine Kugel, die für dich bestimmt ist, mit seinem Körper abfangen."
    „Was? Läuft er herum und erzählt allen, wie gern er sein Leben für mich opfern würde?"
    Könnte es so sein?
    „Nein, er hat mir nichts gesagt."
    „Woher willst du es dann wissen ...?"
    Lynn blickte Cass in die großen grauen Augen und bekam eine Gänsehaut, Cass besaß seherische Fähigkeiten, und sie hatte etwas über Blade und sie gesehen. Lynn wusste, sie würde es ihr nicht sagen. Cass' Voraussagen waren immer geheimnisvoll.
    Natürlich brauchte sie nicht daran zu glauben.
    Aber allein der Gedanke, dass Blade für sie sterben würde, war so entsetzlich, dass ihr der Magen wehtat. Musste noch ein Mensch sterben, den sie liebte ... wieder ihretwegen?
    „Er stirbt doch nicht wirklich, oder?" flüsterte sie.
    „Das hängt von dir ab."
    Von ihr?
    Lynn hatte Mühe, nicht durchzudrehen. Sie wollte nicht noch einmal für den Tod eines anderen Menschen verantwortlich sein. Besonders nicht für Blades Tod. Wie sollte sie damit leben? Sie mochte ihn vielleicht nicht wieder sehen wollen, aber gewiss wünschte sie ihm nicht, dass ihm etwas zustieß.
    Genauso wenig hat Blade Lorraines Tod gewollt, flüsterte eine innere Stimme.
    „Erzähl mir mehr."
    Cass schüttelte den Kopf. „So geht es leider nicht. Ich kann diese Dinge nicht wie in einem Film sehen. Es sind eher flüchtige Empfindungen, kurze Einsichten. Es tut mir Leid."
    So plagte Lynn den ganzen Heimweg eine neue Sorge. Die Angst, wieder etwas von dem zu vergessen, woran sie sich unter Hypnose erinnert hatte. Cass hatte sie gebeten, über das nachzudenken, was er gesagt hatte. Vielleicht kam die Lösung ganz von selbst.
    Sie war der Mittelpunkt meines Lebens, bis du dich zwischen uns gedrängt hast ...
    Warum musste sie gerade an diese Worte denken?
    Warum fielen ihr nicht die Dinge ein, die Coopers Schuld bewiesen und ihn ins Gefängnis brachten? Dann brauchte sie sich um Blades Sicherheit keine Sorgen mehr zu machen.
    Aber ihr Herz nannte sie Lügnerin. Sie würde sich immer Sorgen um ihn machen. Egal, was er getan, egal, ob er die Details um den Tod ihrer Schwester verheimlicht, egal, dass er sie zum Narren gehalten hatte, sie liebte ihn.
    Wenn er ihr doch nur von Anfang an die Wahrheit gesagt hätte ...
    Aber hätte sie dann überhaupt Verständnis für seine Qual, seine Schuldgefühle aufgebracht? Oder hätte sie ihn augenblicklich zurückgewiesen -und auch sein Angebot, ihr zu helfen?
    Das Taxi hatte inzwischen ihr Haus erreicht. Aber bevor sie ausstieg und in die Halle ging, schaute sie sich vorsichtig um.
    „Schön, Sie zu sehen, Miss Cross", grüßte Tony freundlich. Dann fiel sein Blick auf ihr Haar. „Welch eine Veränderung", meinte er überrascht.
    Lynn lächelte. „Ich experimentiere gerade ein wenig", sagte sie. „Tony, ich habe von dem Einbruch hier gehört. Ich weiß, es mag sich ein wenig albern anhören, aber könnten Sie vielleicht mit hinaufkommen und nachsehen, ob in meinem Apartment alles in Ordnung ist?"
    „Kein Problem. Und albern finde ich das gar nicht." Er kam um den Tresen herum und ging mit ihr zu den Fahrstühlen. „Hören Sie, dieser Mann, der Sie das letzte Mal begleitet hater war hier, hat nach Ihnen gesucht."
    Blade war hier gewesen? Ihr Herz schlug schneller.
    „Wann?"
    „Vor ungefähr einer Stunde. Ich sagte, Sie wären nicht hier, aber er wollte warten. Er ist erst vor fünf, zehn Minuten wieder gegangen. So wie er auf und ab wanderte ... also, mich hat er nervös gemacht, deswegen war ich froh, als er wieder weg war. Ich dachte, Sie sollten von seinem Besuch wissen."
    War Blade vielleicht aus einem anderen als einem persönlichen Grund hier gewesen?
    Wollte er sie womöglich vor drohender Gefahr warnen?
    Blade würde sogar eine Kugel, die für dich bestimmt ist, mit seinem Körper abfangen,

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