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In Liebe, Rachel

In Liebe, Rachel

Titel: In Liebe, Rachel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Higgins
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früher, obwohl er nicht nur das Bein des Jungen, sondern sogar sein Leben gerettet hatte.
    Ohne zu erwähnen, warum er damals das Land verlassen hatte, sprach er über die Zeit danach: seine Assistenzzeit in der Chirurgie, die Spezialisierungen, die Prüfungen, seinen Lebenslauf, den sie schon im Internet gefunden hatte. Er beugte sich zu ihr, sprach mit seinen Händen, seinen Schultern, seinem Kopf, seinem ganzen Körper, und sie beobachtete ihn, während ihr das Herz in der Brust anschwoll, denn dies war der Colin, an den sie sich am besten erinnerte. Der Mann, dessen Arbeit seine Leidenschaft war, der Mann, der für seine Ideale lebte.
    Sie wollte ihn.
    Es war nicht der Sherry, auch wenn sie bereits den zweiten trank und sie nie viel vertrug. Es war
er,
in all seiner sauberen, starken Herrlichkeit, auferstanden aus ihren Träumen.
    »Jetzt habe ich die ganze Zeit über mich geredet und weiß gar nichts über dich.«
    Ihre Blicke trafen sich. Eine wilde Sehnsucht durchfuhr sie, rasch und heiß, und ließ ein schmerzendes Verlangen nach wohl erinnerten Freuden zurück.
    Dann lehnte sich Colin abrupt nach hinten, zog sich von ihr zurück, von dem Knistern zwischen ihnen. Unsicherheit zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. Er fuhr sich mit einer Hand übers Kinn. »Sarah«, begann er und seufzte leise. »Da ist noch etwas …«
    »Nein!«
    Sarah legte ihre Hand auf seine, dort, wo sie sein Knie umfasste und verschränkte ihre Finger mit seinen. Sie spürte den Schauder seiner Unsicherheit, doch sie schob ihn beiseite, zwang ihn, zu verschwinden. Sie würde Jos großen gesunden Lebenshunger heraufbeschwören. Sie war nicht um die halbe Welt gereist, um jetzt wimmernd zu kneifen. Sie war nicht um die halbe Welt gereist, um jetzt ein Lippenbekenntnis von Rachels Letztem Willen abzugeben. Sie war nicht um die halbe Welt gereist, um einfach nur auf Wiedersehen zu sagen.
    »Willst du denn gar nicht wissen«, fragte sie leise und spürte, wie ihre Lippen unter seinem Blick anschwollen, »warum ich hier bin?«
    Er wirkte benommen, geradezu verwirrt. »Das habe ich mich schon gefragt.«
    »Ich bin wegen dir gekommen.«
    Sie beugte sich vor, sein Mund war das Ziel, die kräftige, geschwungene Unterlippe. Sie beugte sich vor und überraschte ihn und presste ihre Lippen auf seine. Es war ihr gleichgültig, dass der Barkeeper in der Nähe stand, es war ihr gleichgültig, dass viele seiner Kollegen sich ebenfalls in der Bar aufhielten, alles war ihr gleichgültig außer Colins heißem Atem und seinem feuchten Mund, als er den Kuss erwiderte.
    Als er sprach, war seine Stimme voller Verheißung. »Sarah!«
    Sie presste ihre Stirn an seine und legte ihre Finger um seinen Nacken, fühlte die kurzen Locken. »Hast du ein Zimmer?«
    »Ja.« Es klang atemlos.
    »Nimm mich mit.«
    Einen Moment lang saß er still da, nur einen kurzen Moment des Zögerns. Sie spürte, wie er sich auf diesem Barhocker verankerte, selbst als er hastig an ihrer Wange atmete, selbst als sich seine Finger um ihre Taille schlangen. Er wollte sie. Er widerstand ihr. Sie ignorierte es – ebenso wie sie das Gefühl in ihrem Nacken ignorierte, das Kribbeln von Schuld, das Wissen darum, dass sie sich nicht an die Regeln hielt.
    Er war zuerst
ihr
Liebhaber gewesen.
    Sie drückte sich enger an ihn und ließ ihre Brüste hauchzart über seine Brust streichen. Er hatte ihre Brüste immer geliebt, klein, wie sie waren. Näher am Knochen, hatte er gesagt, voller Nervenenden, hatte er gesagt, herrlich empfindlich.
    Er glitt von dem Hocker. Sein Körper berührte ihren. Sie spürte, wie sich sein Rückgrat unter dem Griff ihrer Finger entspannte.
    Da wusste sie es. Heute Nacht würde er ihr gehören. Und vielleicht, im Laufe der Zeit, wäre es dann sie – Sarah Elizabeth Pollard –, die Colins geliebte Verlobte wäre. Und nicht diese weit entfernte Kalifornierin, die er in drei kurzen Monaten heiraten würde.

[home]
    Kapitel 7
    O kay, okay, hör zu!«, sagte Hector. »Es ist ein Puzzle, aber die Teile sind alle durcheinander, so dass man nicht erkennen kann, wen es darstellen soll, doch man kann genug sehen, um zu wissen, dass es jemand Junges und Hippes sein soll, denn sie tragen Designer-Kleidung, aber wir haben uns noch nicht entschieden …«
    »Ich habe verstanden, Hector.« Jo korrigierte den Sitz ihrer Hörmuschel, als ein Piepen ankündigte, dass eine neue E-Mail eingetroffen war. »Aber …«
    »Warte, warte, ich habe dir das Tollste noch gar nicht erzählt.

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