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In Liebe, Rachel

In Liebe, Rachel

Titel: In Liebe, Rachel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Higgins
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und schob ihren Laptop zur Seite, räumte den Wohnzimmertisch so frei wie möglich von Papieren, bis sie erkannte, dass der Kerl, der aussah wie ein Hydrant, noch nicht einmal über die Türschwelle getreten war.
    »Lebt
hier
etwa das Kind?« Er warf einen Blick in das zweigeschossige Apartment, ließ das Klemmbrett sinken und fuhr sich mit der Hand über den Schädel. »Ach herrje! Wie lange geht das schon so, Lady?«
    Jo blickte sich um. Papierstapel bedeckten die Couch. Teller, Löffel und Schüsseln standen überall herum. Ihr Blazer war vom Haken gerutscht und lag auf dem Boden. Zwei Pullover zierten das Geländer. »Normalerweise ist es ordentlicher«, gab sie zu. »Maria kommt morgen.«
    »Ein Kind könnte die Treppe hinunterfallen und sich den Kopf an diesem Glastisch hier zu Hackfleisch schlagen«, stellte er mit einer Geste zum oberen Stockwerk hin fest.
    Benito, der in der Küche fröhlich Sinatra sang, geriet ins Stottern.
    George fügte hinzu: »Das Kind ist nicht da, oder?«
    »Doch, sie ist hier«, antwortete Jo. »Sie spielt in ihrem Zimmer.«
    »Allein?«
    »Ja, allein.« Sie blinzelte. »Grace ist sieben Jahre alt …«
    »Gibt es Jalousien in dem Zimmer? Mit Schnüren?«
    »Natürlich.«
    »Auch ungeschützte Steckdosen, wie diese hier? Bücherregale, auf die man klettern kann, wie diese hier?« Er packte ein Regal, so dass die Fotos und Bücher darin ins Schwanken gerieten. »Ist Ihnen klar, wie schnell ein Kind das umwerfen kann? Woher wissen Sie, dass die Kleine nicht schon zu einem Haufen Asche verbrannt ist oder sich jeden Knochen im Leib gebrochen hat?«
    Jo brachte ein schmallippiges Südstaatenlächeln zustande. Warum schickte SafeKiddies.com nicht einen jungen, knackigen Fitnesshengst? Für komplizierte Kerle hatte sie wirklich keine Zeit. »Weil«, sagte sie und hielt lange genug inne, um das Geraschel zu hören, das sie schon den ganzen Vormittag verfolgte, »ich den kleinen Schatz immer noch hören kann.«
    »Sie könnte im Todeskampf liegen.«
    »Dann werde ich wohl einfach mal nach ihr sehen müssen, schätze ich.« Jos Telefon vibrierte und beschallte den Raum mit dem mitreißenden Refrain von »I Will Survive«. »George ist Ihr Name, nicht wahr? Bitte entschuldigen Sie mich, ich muss diesen Anruf annehmen. Beginnen Sie ruhig schon mit der Überprüfung.«
    »Herrje, Lady, schauen Sie sich doch nur diesen Tisch an! Wir werden Tonnen von Material brauchen, um den sicher zu machen.« George warf erneut einen Blick auf sein Klemmbrett und zog einen Stift hinter dem Ohr hervor. »Es ist ein Wunder, dass sich die Kleine noch nicht die Pulsadern an diesen Kanten aufgeschlitzt hat. Und diese Stufen! Da fällt man ja aus zweieinhalb Metern! Da müssen wir auf jeden Fall ein Gitter anbringen.«
    Jo wandte sich ab und sah direkt in Benitos weit aufgerissene Augen über einer Schüssel mit gemischtem Salat. Sie atmete tief durch und warf einen Blick auf die Nummer auf dem Display, bevor sie den Anruf entgegennahm.
    »Jessie, hast du die Unterlagen gefunden?«
    »Ich habe versucht, alles zusammenzusuchen«, antwortete die Gesprächspartnerin, »doch es wird leider noch eine Weile dauern.«
    »Zeit ist genau das, wovon ich im Moment nicht viel habe, Jessie.« Jo ging in die Küche und spähte durch die Ofenklappe, hinter der etwas blubberte und langsam braun wurde. Sie war hungrig. Seit sieben Uhr morgens hatte sie nichts mehr gegessen. »Ich kann Grace nicht länger zu Hause behalten. Sie muss zur Schule. Dafür gibt es in Kentucky Gesetze und in New York sicher auch.«
    »Der Arzt wird dir die Impfunterlagen schicken, doch das Büro braucht ein paar Tage. Ich habe wegen der Kopien in Grace’ alter Schule angerufen. Sie müssen direkt an die neue geschickt werden. Ich muss also wissen, auf welche Schule Grace gehen wird. Ich brauche die vollständige Adresse …«
    »Leg das, was du hast, aufs Fax, das geht schneller.«
    Der Hydrant wuselte geschäftig durch die Wohnung und pfiff durch die Zähne, als er Kanten befühlte, Vorhänge zur Seite schob und kopfschüttelnd den Heizkörper unter dem Fenster untersuchte. Er stieß einen bestürzten Schrei aus, als er die Abstände zwischen den Geländerstreben im oberen Stockwerk ausmaß.
    »In Ordnung«, sagte Jessie seufzend. »Aber es gibt noch ein anderes Problem. Ich kann die Geburtsurkunde nicht finden.«
    »Jessie, Süße, das ist ein wirklich wichtiges Dokument.«
    »Du weißt doch, wie unordentlich Rachel mit dem Papierkram war. Ich habe

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