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In Liebe und Tod

In Liebe und Tod

Titel: In Liebe und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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die Nachrichten auf ihrem Link abrief.
    Sie hatte einen Anruf vom Betreiber des Parkplatzes in der Achtundfünfzigsten. Die Disketten aus den Kameras waren bereits gelöscht, weshalb sie dort in einer Sackgasse gelandet war.
    Kaum hatte sie ihre Kollegen aufgeweckt und sich in ihrem Arbeitszimmer eingerichtet, als Mavis zusammen mit Leonardo in der Tür erschien.
    »Ich wusste, dass du arbeiten würdest.« Mavis hatte dunkle Ringe unter den Augen und klammerte sich an ihrem Liebsten fest. »Siehst du, ich habe dir gesagt, dass sie an ihrem Schreibtisch sitzt«, sagte sie zu ihm, wandte sich dann aber wieder an Eve. »Hast du schon was rausgefunden?«
    »Ich kontaktiere gerade ein paar Leute. Aber ich habe dir doch gesagt, dass ich mich bei dir melde, sobald sich irgendwas ergibt.«
    »Ich weiß, aber ...«
    »Sie hat letzte Nacht kaum ein Auge zugemacht«, warf Leonardo ein. »Und heute Morgen hat sie nichts gegessen.«
    »Ich stehe direkt neben dir«, fuhr ihn Mavis an. »Also rede gefälligst nicht über mich, als ob ich hirntot wäre oder so.« Sie entzog ihm ihre Hand. »Ich kann an nichts anderes mehr denken. Aber wie sollte ich das auch? Ich möchte dir bei deiner Suche helfen. Es muss doch irgendetwas geben, was ich tun kann.«
    »Du kannst nach Hause fahren und mich meine Arbeit machen lassen.«
    »Rede du nicht auch noch so mit mir«, schnauzte Mavis sie ungehalten an. »Als ob ich den Verstand verloren hätte, seit ich schwanger bin. Tandy ist meine Freundin, und sie steckt in Schwierigkeiten. Also werde ich ganz sicher nicht zu Hause rumsitzen und Däumchen drehen, solange sie nicht gefunden ist.«
    »Warum setzt du dich nicht hier hin?«, fragte Roarke, da traf Mavis’ Zorn auch ihn.
    »Ich muss aber nicht sitzen. Siehst du die hier?« Sie wies auf die violetten Gel-Boots, die sie trug. »Das nennt man Füße, und ich kann durchaus darauf stehen. Der Nächste, der mir sagt, dass ich mich setzen, legen oder etwas essen soll, kriegt von mir eine verpasst.«
    Vollkommene Stille senkte sich über den Raum, während drei Menschen Mavis ansahen, als wäre sie eine selbst gebastelte Bombe, von der niemand wusste, ob sie nicht vielleicht bereits gezündet war.
    »Ich bin stark und gesund.« Sie atmete hörbar ein. »Und ich werde nicht zu Hause auf meinem fetten, schwangeren Hintern sitzen, solange Tandy verschwunden ist. Sieh dich doch nur mal an.« Jetzt pikste sie Eve mit einem Finger an. »Glaubst du, ich würde dir nicht ansehen, dass du auch kein Auge zubekommen hast? Glaubst du, mir wäre nicht bewusst, um was für einen Riesengefallen ich dich gebeten habe? Du an meiner Stelle würdest dich auch nicht einfach beiseiteschieben lassen.«
    »Ich bin aber nicht an deiner Stelle, denn ich habe keinen fetten, schwangeren Hintern, auf den ich mich setzen kann. Ja, du hast mich um einen großen Gefallen gebeten, und wenn ich etwas bewirken soll, setzt du dich gefälligst hin, hältst die Klappe und lässt mich meine Arbeit machen. Blöde Kuh.«
    Wieder folgte ein Moment der Stille, während Mavis errötete. Dann aber reckte sie das Kinn. »Für dich immer noch superblöde Kuh.« Schließlich aber nahm sie Platz, und der gesamte Raum stieß einen erleichterten Seufzer aus. »Es tut mir leid.« Sie presste die Handballen vor ihre Augen. »Es tut mir leid. Ich muss mich bei euch allen entschuldigen. Aber zwingt mich nicht, wieder nach Hause zu fahren. Bitte nicht.« Sie ließ die Hände wieder sinken. »Bitte gebt mir irgendwas zu tun.«
    »Du kannst die zeitliche Abfolge aus meinen Notizen in den Bericht übertragen. Und du kannst Kaffee kochen.«
    »Okay. Okay.«
    »Ich kann auch den Kaffee kochen.« Leonardo blickte Mavis ängstlich an. »Ich hätte nämlich auch gern was zu tun.«
    Mavis griff nach seiner Hand und drückte sie an ihre Wange. »Vielleicht könntest du mir dein besonderes Rührei machen.« Als er sich zu ihr herunterbeugte, um sie sanft zu küssen, nahm sie sein breites Gesicht zwischen die Hände und erklärte ihm: »Du bist das Beste, was mir je begegnet ist, und es tut mir furchtbar leid.«
    »Nun, da wir uns alle geküsst und wieder vertragen haben ...«, begann Eve.
    »Dich habe ich noch nicht geküsst. Und dich auch nicht«, fügte Mavis mit einem verführerischen Lächeln in Roarkes Richtung hinzu.
    Er ging darauf ein, indem er vor sie trat und sanft mit seinem Mund über ihre Lippen strich.
    »... fangen wir vielleicht endlich mit der Arbeit an«, beendete Eve den angefangenen Satz.

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