Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In Liebe und Tod

In Liebe und Tod

Titel: In Liebe und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
Heuhaufen?«
    »Egal.« Reo stieß einen abgrundtiefen Seufzer aus. »Es war ein anstrengender Tag, mehr kann ich dazu nicht sagen. Ich habe einen Richter dazu gebracht, sich noch heute Abend mit dem Einspruch zu befassen, und wenn ihm nichts an einer Mahlzeit oder ein paar Stunden Freizeit liegt, entscheidet er vielleicht noch heute Nacht. Sobald ich etwas von ihm höre, kriegen Sie Bescheid.«
    »Das will ich hoffen«, meinte Eve und legte auf.
    Sie verlor mal wieder zu viel Zeit mit irgendwelchen Kämpfen gegen das System. Wer auch immer Natalie und Bick ermordet oder ihren Mörder angewiesen hatte, hatte wahrscheinlich längst begonnen, die belastenden Dateien zu löschen oder zu verändern, dachte sie.
    Deshalb konnte sie nur hoffen, dass McNabs Behauptung stimmte, dass auch eine verdeckte Spur für die elektronischen Ermittler noch zu riechen war.
    Falls die Bluthunde der Polizei in diesem Fall versagten, hätte sie noch einen anderen blitzschnellen und gescheiten Spürhund an der Hand.
    Während sie dies dachte, bog sie durch das offene Tor in ihr Grundstück ein.

5
     
    Da sie in Gedanken immer noch bei ihrer Arbeit war, war sie nicht dafür gewappnet, sich sofort mit Summerset zu streiten, als sie durch die Haustür trat.
    »Brauchen Sie Ummeldeformulare?«
    »Huh? Was?« Sie zwang ihre Gedanken in die Gegenwart zurück, was ihr sofort leidtat. Denn dadurch wurde ihr bewusst, dass sie der knochigen, wie immer in strengem Schwarz gewandeten Gestalt des nervtötenden Majordomus ihres Mannes gegenüberstand. »Können Sie sich nicht ein anderes Haus suchen, in dem Sie rumgeistern? Ich habe gehört, dass eins unten in der Zwölften Ost zum Kauf angeboten wird.«
    Obwohl es technisch beinahe unmöglich war, wurden seine Lippen tatsächlich noch schmaler als bisher. »Ich nahm an, da Sie nicht mehr hier zu wohnen scheinen, bräuchten Sie vielleicht die für eine Ummeldung erforderlichen Formulare.«
    Sie zog ihren Mantel aus, warf ihn über den Treppenpfosten und giftete zurück: »Ja, besorgen Sie die Formulare, ich fülle sie dann aus.« Sie wandte sich zum Gehen. »Nur sagen Sie mir noch: Mit wie vielen Ms schreibt man den Namen Summerset?«
    Damit ließ sie ihn alleine in dem prächtigen Foyer zurück.
    Roarke war wahrscheinlich schon zu Hause, dachte sie, doch sie würde warten, bis sie außer Hörweite der teuflischen Ohren wäre, bis sie vor einen der hausinternen Scanner träte, um nach ihm zu sehen.
    Am liebsten wäre sie direkt ins Schlafzimmer gegangen und hätte sich zwanzig Minuten auf ihr Bett gelegt.
    Da der Fall jedoch auf ihrer Seele lastete, marschierte sie in ihr Büro.
    Dort war er, füllte zwei Gläser mit Wein und stellte zur Begrüßung fest: »Du hattest einen langen Tag, Lieutenant. Ich dachte, dass du ein Schlückchen gebrauchen kannst.«
    »Schadet sicher nicht.« Entweder der Mann hatte seherische Fähigkeiten, oder sie war verdammt berechenbar. »Bist du schon lange da?«
    »Seit zwei Stunden.«
    Stirnrunzelnd warf sie einen Blick auf ihre Uhr. »Es ist später, als ich dachte. Tut mir leid. Wahrscheinlich hätte ich anrufen sollen.«
    » H ätte nicht geschadet.« Trotzdem trat er vor sie, reichte ihr das Glas, legte seine freie Hand unter ihr Kinn und sah ihr, bevor er sie zärtlich küsste, forschend ins Gesicht. »Du hattest einen langen, harten Tag.«
    »Ich hatte schon kürzere und leichtere.«
    »Und so wie du aussiehst, ist der Tag für dich noch nicht vorbei. Ein Stück Fleisch?«
    »Warum sprechen alle hier in Rätseln?«
    Lächelnd strich er mit der Fingerspitze über das Grübchen in der Mitte ihres Kinns. »Du könntest ein Steak vertragen. Ja, Pizza lässt sich einfacher am Schreibtisch essen«, fuhr er fort. »Aber betrachte eine anständige Mahlzeit, bei der du ein Besteck benutzen musst, einfach als Wiedergutmachung dafür, dass du dich nicht gemeldet hast.«
    »Das klingt fair.«
    »Wir werden oben im Wintergarten essen.« Bevor sie protestieren konnte, nahm er sie am Arm und führte sie in Richtung Lift. »Dort bekommst du sicher wieder einen klaren Kopf.«
    Er hatte wahrscheinlich recht, und in seiner Welt war es ein Leichtes, richtiges Fleisch, ordentliche Beilagen und einen mit Kerzen gedeckten Tisch in einer eleganten Umgebung zu bestellen, in der ein behagliches Feuer prasselte und von der aus man durch dicke Scheiben das Funkeln der Lichter der Großstadt sah.
    Manchmal war sie überrascht, weil sie keinen Kulturschock durch das Zusammensein mit ihm

Weitere Kostenlose Bücher