Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In Liebe und Tod

In Liebe und Tod

Titel: In Liebe und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
Verführung pur benutze, habe ich bei ihm damit jedes Mal Erfolg.« Pfeifend marschierte sie davon.
    »Diese Bemerkung habe ich herausgefordert«, murmelte Eve und wandte sich ebenfalls zum Gehen.
    Die Tür von Groves Büro stand offen, und Eve sah eine Frau mit langem, leicht gewelltem, blondem Haar, die zurückgelehnt in einem karamellfarbenen Ledersessel saß und ihre lackierten Fingernägel betrachtete, während sie in ein Headset sprach. Statt einer Bluse trug die Frau ein Stück spitzenbesetzten Stoffs im Ausschnitt der Jacke ihres dunkelblauen Kostüms.
    Es gab eine Vase voller frischer Blumen, einen verchromten Kleiderständer, an dem ein weißer Schal neben einem langen, roten Mantel hing, und auf dem Schreibtisch stand ein leuchtend roter Becher mit einem aufgedruckten, weißen L. Als sie merkte, dass jemand hereingekommen war, sagte die Blondine in ihr Headset »Einen Augenblick« und sah Eve aus ihren leuchtend grünen Katzenaugen an. »Kann ich Ihnen helfen?«
    Eve zückte ihre Dienstmarke und Lilah rollte mit den Augen.
    »Es tut mir leid, aber ich muss Sie später zurückrufen«, wandte sie sich wieder dem Anrufer zu. »Spätestens um zwei werden Sie die Informationen haben. Ja, auf jeden Fall. Bis dann.« Sie nahm das Headset ab, legte es auf ihren Schreibtisch und stellte mit gereizter Stimme fest: »Ich habe doch eben erst mit einer von Ihnen gesprochen.«
    »Und jetzt sprechen Sie bitte mit mir. Ich bin Lieutenant Dallas.«
    »Wenigstens arbeite ich mich rangmäßig nach oben. Hören Sie, das mit Bick und Natalie tut mir entsetzlich leid. Es ist ein fürchterlicher Schock für alle, die die beiden kannten. Aber ich muss meine Arbeit tun.«
    »Ich auch. Zwischen Ihnen und Bick soll auch neben der Arbeit was gelaufen sein.«
    »Auf alle Fälle sind Sie wesentlich direkter als dieser Detective, der vorhin mit mir geredet hat. Es war nur ein harmloser Büroflirt, weiter nichts.«
    »Und außerhalb des Büros?«
    Sie zuckte geschmeidig mit den Schultern. »So weit sind wir leider nicht gekommen. Dafür hätte ich noch etwas Zeit gebraucht.«
    »Dann haben Sie also kein Problem damit, im Territorium anderer Frauen zu wildern.«
    Lächelnd blickte Lilah wieder ihre Nägel an. »Er war noch nicht verheiratet.«
    »Was haben Sie für ein Problem, Lilah? Schaffen Sie es nicht, sich einen Mann zu angeln, der noch nicht vergeben ist?«
    Eve sah den aufblitzenden Zorn. »Ich könnte jeden kriegen, den ich will.«
    »Außer Bick.«
    »Himmel, Sie können ganz schön zickig sein.«
    »Und ob. Warum ausgerechnet Bick?«
    »Er sah fantastisch aus, war beruflich auf dem aufsteigenden Ast, hatte einen phänomenalen Körper. Er hat auf mich gewirkt, als wäre er auch als Liebhaber ein wirklich toller Hecht. Wir wären sicher sowohl im Bett als auch außerhalb ein gutes Team gewesen, deshalb habe ich mein Glück bei ihm versucht.«
    »Es muss Sie ziemlich verärgert haben, dass er nicht angebissen hat.«
    »Wenn er nicht mit mir in die Kiste wollte, war das sein Problem und sein Verlust. Aber wenn Sie denken, ich hätte ihn und seine Kleine deshalb umgebracht, sprechen Sie besser noch mal mit Ihrem Detective. Ich habe nämlich gleich zwei Alibis. Zwillinge, jeweils einen Meter fünfundachtzig groß, neunzig Kilo schwer und dumm wie Brot. Ich habe sie beide ausgepowert, auch wenn das bis drei Uhr früh gedauert hat.«
    »Wer war Bicks größter Kunde?«
    »James Wendall«, erklärte sie, ohne zu zögern.
    »Wer kriegt den jetzt?«
    Lilah legte ihren Kopf ein wenig schräg. »Das wurde noch nicht offiziell entschieden. Aber inoffiziell kann ich Ihnen sagen, dass ich dafür sorgen werde, dass er mir gegeben wird. Allerdings brauche ich keine Morde zu begehen, damit ich irgendwelche Kundenkonten kriege. Ich brauche nur gut zu sein.«
    »Das sind Sie bestimmt.« Damit ließ Eve Lilah einfach sitzen und kehrte wieder zu Peabody zurück.
    »Sie ist das, was meine Oma einen harten Knochen nennt.«
    »Und was soll das heißen?« Eve lenkte den Wagen auf die Straße und fuhr in Richtung des Reviers. »Einen Knochen schmeißt man weg, egal wie hart oder wie weich er ist. Aber sie ist ja wohl nicht der Typ, der sich einfach wegschmeißen oder abservieren lässt.«
    »Das heißt einfach - ach egal. Sie glauben, sie hat etwas damit zu tun?«
    »Könnte zumindest sein. Nur, dass eine Frau wie sie keinen Mord begehen muss, um zu kriegen, was sie will. Sie würde ihr Hirn und ihren Sexappeal benutzen, betrügen, vielleicht sogar

Weitere Kostenlose Bücher