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In Liebe verführt

In Liebe verführt

Titel: In Liebe verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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schlafen nicht der Sinn dieses Unternehmens.
    Ordentlich gestapelte Pakete füllten den Platz im Bug. Sie schaute hinein und fand Kaffee, Tee, Käse, einen halben Schinken und einen Laib Brot. Damit würden sie den ganzen Weg nach Toulon nicht überstehen. Also war wohl vorgesehen, dass sie Halt machten, um Vorräte zu besorgen. Weitere Forschungen brachten ein Fässchen mit Wasser, einen Kessel, eine Pfanne und einen Stieltopf zum Vorschein.
    Sie duckte sich unter der Tür durch nach draußen. »Wie machen wir heißes Wasser?«
    »Irgendwo sollte ein Sack mit Holzkohle und ein Kohlebecken sein«, sagte Cosimo. »Aber heute Nacht kochen wir nicht. In einem der Schränke unter der Koje sollte Cognac und Wein sein. Bring mir Wein und etwas Brot und Käse.«
    »Sofort, Kapitän«, sagte sie mit einem zackigen Salut. »Darf ich für mich selbst auch etwas holen, oder muss der Kajütenjunge nach seinem Kapitän essen?« Sie hob herausfordernd eine Augenbraue.
    »Führe mich nicht in Versuchung, Meg«, warnte er. »Ich darf das Ruder nicht verlassen, wenn wir bis zum Morgen in Bordeaux sein wollen.«
    Meg hüpfte hinunter in die Kajüte und stellte einen Teller mit Brot, Käse und Schinken zusammen. Sie fand den Krug mit dem Wein und brachte die Ergebnisse ihrer Sammlung an Deck. »Nicht allzu elegant, fürchte ich.«
    »Das ist prima so. Jetzt geh hinunter und leg dich etwas schlafen.«
    »Ich bin überhaupt nicht schläfrig und möchte gern an deinem Picknick teilnehmen«, wehrte sich Meg. »Ich kann nicht auf Befehl schlafen, Cosimo.«
    »Das wirst du schon noch lernen«, sagte er feixend. »Du wirst lernen, jede Gelegenheit wahrzunehmen, die sich dir bietet. Aber dafür wirst du keinen Lehrer brauchen.« Er griff nach dem Krug und hielt ihn an die Lippen.
    Meg runzelte in der Dunkelheit die Stirn. Er hatte sich ein wenig verändert, doch sie konnte nicht genau sagen, in welcher Beziehung. Irgendetwas an seiner Haltung war anders, sein Benehmen war zurückhaltender, als bewege er sich in einer privaten Welt. Vielleicht war das notwendig, wenn ein Spion seine Arbeit im Feindesgebiet begann. Sie fand das interessant und war glücklicherweise nicht so dumm, das befremdlich zu finden.
    Sie nahm den Krug entgegen, als er ihn ihr anbot, brach das Brot, legte Schinken und Käse darauf und gab es ihm. Er nahm es mit einem Nicken als Dank entgegen, während das Boot in der sanften Brise durch die Nacht segelte. Das Wasser auf dem Fluss war viel ruhiger als das offene Meer, obwohl er an dieser Stelle so breit war, dass sie die Ufer kaum erkennen konnte. Meg hatte sich die Karten angesehen und wusste, dass sich das ändern würde, sobald sie sich Bordeaux näherten.
    Das ruhige Gleiten des Bootes hatte etwas Hypnotisches an sich, die Stille wurde nur ab und zu vom Schrei einer Möwe oder eines anderen Wasservogels unterbrochen. Meg erkannte, dass ein großes Schiff auf dem Meer selbst mitten in der Nacht ein sehr lauter Ort war. Das war ihr vorher gar nicht aufgefallen. Sie aß Brot und Käse und nahm die friedliche Stimmung in sich auf, bis ihr die Lider schwer zu werden begannen.
    »Vielleicht werde ich doch versuchen zu schlafen«, murmelte sie.
    Cosimo lachte leise. Er wusste, was dieses versuchen bedeutete. »Ein weiser Entschluss.«
    Sie erwiderte das Lachen. »Tja, Kapitän Cosimo, wie üblich weißt du es am besten.« Sie stand auf und streckte sich. »Bist du sicher, dass du mich nicht brauchst… und sei es auch nur, um dir Gesellschaft zu leisten?«
    »Ich brauche dich allerdings, Liebes, doch nicht zu dieser Stunde«, gab er zurück. »Küss mich und geh schlafen.«
    Sie beugte sich vor und drückte ihm einen leichten Kuss auf die Lippen, schmeckte Salz und Wein. »Ruf mich, wenn du mich brauchst. Ich werde nicht lange schlafen.«
    »Nein, ganz bestimmt wirst du das nicht«, stimmte er ihr zu. Meg sah sein kleines Lächeln nicht.
    Cosimo segelte, und Meg schlief, bis der Morgen dämmerte und der Himmel sich orange färbte. Sie waren nahe an der Stelle, an der sich die Gironde teilte, wo sie dann links als Dordogne und rechts als Garonne weiterführte, über die man direkt nach Bordeaux gelangte. Er hatte sich lange überlegt, welchem der beiden Flüsse er folgen sollte. Auf der Dordogne war weniger Verkehr, während sie auf der Garonne ihrem Ziel näher kommen konnten. Am Ende entschloss er sich, die riskantere Route zu wählen. Falls nötig würden sie die Rosa schon früher verlassen und in einer anderen Verkleidung

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