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In Liebe verführt

In Liebe verführt

Titel: In Liebe verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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der Kapitän in der schmalen Tür stand.
    »Kann ich Euch irgendetwas bringen, Sir?«, fragte Biggins und wunderte sich, dass sein sonst so lässiger Kapitän eine eher finstere Miene machte.
    »Ja, bringt Brot und Käse in meine Kajüte für Miss Barratt, bitte. Und dann mir eine Portion aufs Deck. Dazu eine Karaffe Burgunder.« Er wandte sich ab und setzte säuerlich über die Schulter hinzu: »Und sorgt dafür, dass Ihr laut und deutlich klopft, und wartet, bis Euch die Dame hereinbittet. In Bezug auf ihre Privatsphäre ist sie empfindlich.«
    »Das klang ja nicht besonders glücklich, wie?«, bemerkte der Koch, nachdem Cosimo verschwunden war, und holte ein Rad Cheddarkäse vom Regal. »Irgendetwas hat ihn wohl verärgert.«
    »Ich wette, dass es diese Miss Barratt war«, brummte Biggins und füllte eine Karaffe mit Rotwein aus einem Fass. »Irgendwas stimmt da nicht.«
    »Wir hatten aber doch eine Passagierin erwartet «, wandte der Koch ein und schnitt kräftige Scheiben Käse und danach Roggenbrot ab.
    »Das schon, aber nicht diese«, stellte der andere Mann mit einem viel sagenden Nicken fest. »Ich habe gehört, wie sich der Kapitän gestern Abend mit dem Schiffsarzt unterhalten hat. Ich sag dir, das ist eine geheimnisvolle Sache, Silas.«
    »Also wenn du mich fragst, ist alles geheimnisvoll, wenn man mit diesem Kapitän unterwegs ist«, stellte der Koch fest. »Hast du eine Ahnung, wo wir dieses Mal hinfahren?«
    Biggins schüttelte den Kopf. »Natürlich nicht. Das weiß keiner hier. So wie üblich.«
    »Na ja, aber er bezahlt gut«, meinte Silas und zuckte mit den Schultern.
    Cosimo kehrte an Deck zurück, wo sich in Bezug auf den Wind absolut nichts getan hatte. Das lockende Land lag immer noch kaum erkennbar fern am Horizont. Er lehnte sich auf die Reling und starrte hinab auf die unbewegliche Wasseroberfläche. Seine Stimmungslage machte ihm zu schaffen. Es ließ sich nicht leugnen, dass es Meg Barratt irgendwie gelungen war, ihm zu nahe zu treten. Dass sie sich so stur weigerte, seine charmanten Versuche, ihr Vertrauen zu gewinnen, zur Kenntnis zu nehmen, ärgerte ihn maßlos. Und das war ungewöhnlich. Normalerweise ließen ihn kleinere Fehleinschätzungen dieser Art völlig kalt, und er kehrte einfach mit neuer Munition und anderer Taktik zu seinem Angriff zurück.
    Er wandte sich mit einer entschlossenen Bewegung von der Reling ab. Miss Barratt hatte nichts so Besonderes an sich, als dass sie nicht mit der einen oder anderen Technik zu gewinnen war. Er würde es noch einmal versuchen. Er eilte zurück zur Kombüse, wo Biggins gerade einen glänzenden roten Apfel auf das Tablett mit Käse und Brot legte, das er vorbereitet hatte.
    »Das nehme ich«, sagte Cosimo und nahm das Tablett vom Tisch. Er inspizierte es mit gerunzelter Stirn. »Wein«, befahl er. »Ein Glas Burgunder.«
    »Aye, Sir.« Biggins hob eine Augenbraue in Richtung auf den interessiert zusehenden Koch und goss schnell aus der schon gefüllten Karaffe Wein in ein Glas, das er auf das Tablett stellte. »Noch etwas, Käpt’n?«
    »Da war doch noch Salami«, sagte Cosimo. »Und zwar eine besonders köstliche, wenn ich mich recht erinnere. Schneide bitte ein paar Scheiben ab, Silas.«
    »Aye, Sir.« Silas nahm die dicke, glänzende Wurst von einem Haken über seinem Kopf. »Die ist tatsächlich lecker, Sir, das versichere ich Euch. Die Franzmänner wissen wirklich, wie man Wurst macht.«
    »Bei ein paar anderen Dingen sind sie auch nicht schlecht«, stellte Cosimo fest und dachte dabei an ihren spektakulären Kriegserfolg während der letzten paar Jahre. Österreich, Rom, die Schweiz… alle waren in Napoleons Hände gefallen. Was dem kleinen Korsen an wahrhaft blauem, französischem Blut fehlte, machte er durch Ehrgeiz für Frankreich wieder wett, ganz zu schweigen von seinem persönlichen Ehrgeiz. Und damit war er mit seinen Gedanken am Anfang seiner Mission. Napoleon war das Ziel seiner derzeitigen Reise, und wenn es ihm gelingen sollte, seinen jetzt zunichte gemachten Plan zu retten, der ihm so narrensicher erschienen war, sollte er besser jetzt höchstpersönlich das Tablett zu Miss Barratt bringen.
    Wie ein erfahrener Ober legte er das Tablett auf die linke Handfläche und machte sich auf den Weg den Flur entlang zu seiner Kajüte. Er klopfte dreimal laut. Gus schnarrte eine Einladung, und er hörte, wie Meg sagte: »Ach, sei doch still, du dummer Vogel!«
    Meg öffnete die Tür und bedeutete ihm wortlos hereinzukommen. »Ich habe

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