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In Liebe verführt

In Liebe verführt

Titel: In Liebe verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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erklären – es würde dem doch eine Weile auf dem Lande folgen müssen. Sie atmete tief durch. Das Schiff schwankte leise unter ihr, und ihr fiel auf, dass sie diese Bewegung gar nicht mehr wahrnahm.
    Gab es eine Möglichkeit, dieses Zwischenspiel zu verlängern?
    Bei Biggins’ Klopfen stellte sie diese Frage erst mal zurück. Er betrat die Kajüte mit seinem Helfer, beide trugen dampfende Wasserkrüge. Meg wartete noch zwei weitere Portionen ab, bevor die Wanne genügend gefüllt war. »Vielen Dank«, sagte sie warm. »Es tut mir Leid, dass ich Euch solche Mühe mache.«
    »Das ist doch keine Mühe, Madam«, wehrte Biggins ab und machte dem Jungen ein Zeichen, das schmutzige Geschirr abzuräumen. »Wenn wir vor Anker liegen, haben wir sowieso nicht viel zu tun.«
    Meg nickte verständnisvoll. Sie hatte gesehen, wie das Leben an Bord war, wenn das Schiff im Hafen lag. Die Tür schloss sich hinter den beiden, und sie warf das Nachthemd zur Seite und setzte sich mit einem Seufzer in das Bad. Sie schloss die Augen und begann erneut darüber nachzudenken, ob es wohl einen Weg geben könnte, dieses leidenschaftliche Intermezzo auszudehnen. Was natürlich nur eine Verschiebung des dann fälligen Aufenthalts auf dem Land bedeutete. Konnte sie dem Freibeuter wirklich mehr Zeit abringen?
    Sie bezweifelte es. Er hatte ihr erzählt, dass er auf einer Mission wäre, und sie vermutete, dass Frauen von außerhalb, egal wie erotisch sie waren, sich nicht mit dieser Mission würden vereinbaren lassen. Das war ja am vergangenen Abend schon erkennbar gewesen.
    Sie hörte, wie sich die Kajütentür öffnete und Cosimo leise rief: »Kann ich hereinkommen?«
    Ihr Herz schlug schneller. Sie lag hingegossen wie eine nackte Meeresnixe in der niederen Wanne. »Du bist doch schon drin, oder?«
    »Nur mit deiner Erlaubnis, falls du dich erinnerst«, erwiderte er. »Ich halte meine Versprechen.«
    »Das habe ich schon gehört.« Sie seifte sich den einen Fuß ein. »Wo ist Gus?«
    Die Frage war unnötig, denn in dieser Sekunde hüpfte der Papagei auf die Schwelle. »Gut’n Tag!«
    Cosimo erschien hinter ihm und lehnte sich an den Türrahmen. Sein Blick wanderte wohlwollend über ihren Körper, der in der flachen Badewanne kaum im Wasser verschwand. »Schade, dass nicht genug Platz für zwei ist.«
    »Ist es wirklich nicht«, sagte Meg bestimmt. Sie griff nach einem Handtuch auf dem Boden, stand in einem Schwall von Wassertropfen auf und wickelte sich in das Handtuch. »Was ist mit meinen Kleidern passiert?«
    »Biggs hat sich wahrscheinlich darum gekümmert«, meinte er beiläufig. »Ich vermute, er war der Meinung, dass sie eine Wäsche nötig hatten.«
    »Warum hast du mich nicht geweckt, bevor du fortgegangen bist?« Sie folgte ihm in die Kajüte, ohne sich um die nassen Spuren zu kümmern, die ihre Füße auf dem Mahagoniboden hinterließen.
    »Meine liebe Meg, das wäre äußerst grausam gewesen«, sagte er und schloss sie samt Handtuch in die Arme. »Glaube mir, du hättest selbst den Schall der Trompeten zum letzten Gericht nicht gehört.«
    »Mag sein«, gab sie zu und küsste seinen Mund dicht über sich. »Hast du deine Aufgabe erledigt?«
    Wieder erschien jener Schatten kurz in seinem Blick, doch diesmal nur für eine Sekunde, dann sagte er: »Lästig, mit Murray zu tun zu haben. Er macht mich verrückt mit seinen Regeln und Vorschriften. Die Marine braucht dies und das, und sie müssen genaue Berichte abliefern.« Er schüttelte den Kopf und ging hinüber zum Kartentisch. »Mit Bürokratie kann man keine Kriege gewinnen.«
    »Nein, das glaube ich auch nicht«, stimmte sie ihm zu, obwohl sie wusste, dass seine Klage an der Wahrheit vorbeiging. Doch selbst nach der Intensität der letzten Nacht hatte sie nicht das Gefühl, ein Anrecht auf die Wahrheit zu besitzen. Sie stellte sich hinter ihn, als er sich über den Kartentisch beugte, und legte ihre Arme um seine Taille. »Wirst du denn den ganzen Tag mit irgendwelchen Arbeiten beschäftigt sein?« Sie ließ das Handtuch herunterfallen.
    Er streckte die Hände nach hinten und strich über den kühlen, nackten Körper an seinem Rücken. »Das hängt davon ab.«
    »Wovon genau?« Sie knabberte an seinem Nacken.
    »Davon, was so für Ablenkungen geboten werden.«
    Arabella war schon den ganzen Morgen im Salon auf und ab getigert und hatte unentwegt aus den langen Fenstern auf die Küstenpromenade gestarrt. Sie wollte, dass Jack endlich aus London zurückkam. Boris und Oscar, ihre

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