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In Liebe verführt

In Liebe verführt

Titel: In Liebe verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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rang nur noch die Hände und schaute unglücklich zwischen Megs Eltern hin und her.
    »Da könnt Ihr ja nun wirklich nichts dafür«, entschied Sir Mark. »Ihr wart nicht verantwortlich für Meg, Bella. Und Euer Gemahl ebenfalls nicht. Schließlich wird sie an ihrem nächsten Geburtstag dreißig.«
    Lady Barratt begann, leise in ein Spitzentaschentuch zu weinen. Arabella kniete sich erneut neben sie. »Sie wird wieder zurückkommen, Madam. Ganz bestimmt.«
    Die Tür des Salons öffnete sich, und Jack trat ein, die Stiefel staubbedeckt, ebenso wie die Schultern seines Reitmantels. Er warf seinen Hut auf einen Sessel, und die Hunde stürzten sich mit erfreutem Bellen auf Jack. »Runter!«, befahl er scharf und schob sie weg. »Sir Mark, Lady Barratt, ich bin froh, dass Ihr schon hier seid.« Er küsste seine Frau kurz, dann verbeugte er sich vor der weinenden Lady auf dem Sofa und schüttelte Sir Mark die Hand.
    »Die Runner suchen sie auf dem Land«, sagte er. »Die Stadt habe ich schon bis zum letzten Zentimeter absuchen lassen, aber sie werden noch einmal nachsehen. Inzwischen haben wir verlauten lassen, dass Meg krank ist und im Bett liegt. Wenn Ihr es wünscht, könnten wir sagen, dass Ihr gekommen seid, um sie abzuholen, damit sie sich auf dem Land erholen kann.«
    »Eure Bediensteten?«, fragte Sir Mark.
    Jack hob eine Augenbraue. »Meine Bediensteten werden nur sagen, was ich ihnen zu sagen auftrage, Sir.«
    Der Baron schien mit dieser Erklärung zufrieden zu sein. Jack füllte ihm das Glas noch einmal. »Ich denke, es wird das Beste sein, wenn wir für ein paar Tage in Folkstone bleiben. Meine Frau…« Er deutete auf seine schluchzende Frau.
    »Ja, natürlich«, sagte Jack und zog an der Klingelschnur neben dem Kamin. »Es ist außerdem sehr gut, wenn Ihr hier seid, wenn sie zurückkommt.« Er wandte sich dem Butler zu, als er den Raum betrat. »Tidmouth, Sir Mark und Lady Barratt werden für eine paar Tage unsere Gäste sein.«
    Tidmouth verbeugte sich. »Sehr wohl, Sir.«
    »Bereitet das chinesische Zimmer vor«, sagte Arabella. Sie lächelte Lady Barratt zu. »Das liegt auf der Rückseite des Hauses, vom Lärm der Straße abgewandt, Madam. Und Becky wird sich um Euch kümmern.«
    »Ihr seid sehr freundlich, meine Liebe«, brachte Lady Barratt mit verweinter Stimme heraus. »Ich denke, ich werde mich für ein Weilchen hinlegen. Der Schreck…«
    »Ja, natürlich, ich begleite Euch.«
    Die beiden Frauen verließen den Salon, und Sir Mark wandte sich an Jack. »Nun sagt mir ehrlich, St. Jules, was glaubt Ihr, was geschehen ist?«
    Jack zupfte sich am linken Ohrläppchen. »Offen gesagt, Sir, habe ich keine Ahnung. Die Entfernung zwischen der Leihbücherei und diesem Haus an der Promenade beträgt kaum eine halbe Meile. Es hat sehr heftig geregnet, und möglicherweise hat Meg irgendwo Unterschlupf gesucht. Aber hätten wir dann nicht etwas von ihr gehört? Irgendjemand hätte sie in einem solchen Fall sicher gesehen.«
    Sir Mark schwieg. Er trank ein Schlückchen von seinem Sherry und sagte dann beinah wie zu sich selbst: »Ist es denkbar, dass sie freiwillig untergetaucht ist?«
    »Sie hätte Arabella diese Tortur bestimmt nicht angetan«, stellte Jack fest.
    Sir Mark nickte. »Nein, sicher nicht.«
    »Und ihren Eltern genauso wenig«, sagte Jack.
    »Wahrscheinlich nicht.« Sir Mark seufzte tief. »Ich weiß nicht, was ich davon halten soll.«
    Das Pochen des großen Klopfers an der Haustür unterbrach das Schweigen, dann hörten sie Arabellas Stimme. Sie klang verwirrt, dann überrascht. Sie betrat den Salon, den Blick auf einen Brief in ihrer Hand gerichtet. »Das ist wirklich sehr seltsam. Ein Mann hat gerade dies hier für mich gebracht.«
    »Ein Postbote, ein Kurier?«
    »Er war wie keiner von beiden gekleidet«, sagte sie, »sondern sehr elegant in grüne Seide. Er ritt ein schönes, hellbraunes Pferd. Und er sprach auch nicht wie ein Postbote.« Sie nahm ein schmales Papiermesser von dem zierlichen französischen Sekretär, schlitzte das Siegel auf und öffnete das Papier. Ihr Mund öffnete sich. Verdattert sah sie auf.
    »Er ist von Meg.«
    »Was?« Sir Mark sprang vor. »Lasst mich sehen!« Er hätte ihr das Papier beinah aus der Hand gerissen. Dann starrte er stirnrunzelnd darauf. »Was bedeutet das? Megs Handschrift ist das nicht.«
    »Darf ich, Sir?« Jack streckte seine Hand aus. Er starrte ebenfalls die eher männliche Handschrift an und warf dann einen Blick hinüber zu seiner Frau. Ihr Gesicht

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