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in neuen Abenteuern

in neuen Abenteuern

Titel: in neuen Abenteuern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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war ein herrlicher Tag und Petra genoss den warmen Sonnenschein und die frische Luft.
    Helene wäre sicher nicht spazieren gegangen, wenn sie nicht beobachtet hätte, dass Carlotta allein aus dem Garten geschlüpft war. Die jüngeren Mädchen durften das Schulgelände nicht allein verlassen, sie mussten zu Wanderungen oder Stadtbesuchen immer jemanden mitnehmen. Ein paarmal war Helene schon der Verdacht gekommen, dass Carlotta sich nicht daran hielt.
    Diesmal hatte sie vom Fenster des Schlafsaals aus gesehen, wie Carlotta durch das Gartentor ging und vorsichtig das Schloss einschnappen ließ. Was sie wohl vorhatte? Sicher hatte sie ein paar Bekannte in der Stadt, von denen niemand wissen durfte.
    Helene war schlau. Sie wusste, dass sie nichts erreichte, wenn sie Petra vorschlug, Carlotta zu bespitzeln. Bei allem Respekt vor Helene würde Petra nie etwas so Hinterhältiges tun. Also war sie die Treppen hinuntergerannt, um Petra zu suchen.
    Nun waren beide unterwegs, um Pflanzen zu sammeln, wie Helene sagte. In Wahrheit hielt Helene Ausschau nach Carlotta. Sie entdeckte sie bald. Das Mädchen stieg genau vor ihnen, aber schon in ziemlicher Entfernung, den Hügel hinauf.
    „Ich möchte nur wissen, wer das ist“, sagte Helene beiläufig zu Petra. „Wir werden sie im Auge behalten. Vielleicht können wir den Heimweg nachher mit ihr zusammen machen.“
    „Das können wir sicher nicht“, meinte Petra. „Sie ist doch allein! Es muss also eine Schülerin der Oberklasse sein. Die wird nicht mit uns gehen wollen.“
    „Ach ja, das habe ich ganz vergessen“, sagte Helene. „Aber wir können ja trotzdem den gleichen Weg gehen. Wahrscheinlich kennt sie sich hier viel besser aus als wir.“
    Beide Mädchen beobachteten die schlanke Gestalt, die über den Hügel wanderte und ins angrenzende Tal hinabstieg. Dort waren auf einem weiten Platz viele Wohnwagen zu sehen und genau in der Mitte ein riesiges Zelt.
    „In Trenton muss ein Zirkus sein“, sagte Helene. „Aber dahin wird Carlotta doch wohl kaum gehen. Um diese Zeit ist sicher keine Vorstellung.“
    „Woher weißt du denn, dass es Carlotta ist?“, fragte Petra überrascht. „Carlotta darf doch gar nicht allein spazieren gehen. Kannst du wirklich aus der Entfernung erkennen, wer es ist?“
    Helene ärgerte sich über ihre eigene Dummheit. Sie wollte Petra auf keinen Fall verraten, dass sie sehr wohl wusste, wer das Mädchen vor ihnen war. „Ich habe sehr gute Augen“, redete sie sich heraus. „Aber du trägst ja eine Brille! Vielleicht kannst du deshalb nicht so weit sehen wie ich. Ich bin sicher, dass es Carlotta ist. Und es passt auch zu ihr, einfach so zu verschwinden.“
    „Ja, das stimmt“, sagte Petra. Irgendwie bewunderte sie dieses seltsame Mädchen. Sie erreichte immer, was sie sich in den Kopf gesetzt hatte.
    Die beiden folgten Carlotta zu dem weiten Platz. Sie sahen, wie sie mit einem jüngeren Mann sprach. Er lächelte Carlotta zu und nickte dann. Das Mädchen ging hinüber zu dem angrenzenden Weideplatz, auf dem ein paar wunderschöne Zirkuspferde grasten. Im nächsten Augenblick hatte sich Carlotta eins eingefangen und war auf seinen Rücken gesprungen. Dann galoppierte sie über das Feld. Sie konnte toll reiten. Dabei trug das Pferd noch nicht einmal einen Sattel.
    Petra und Helene starrten überrascht zu ihr hinüber. Sie trauten ihren Augen kaum. Regungslos standen sie da und beobachteten, wie Carlotta über das Feld ritt, erst im Galopp und dann im Trab. Der Mann, mit dem Carlotta gesprochen hatte, beobachtete sie auch. Er rief ihr etwas zu und deutete auf ein anderes Pferd. Das war ein plumperes Tier mit breitem Rücken und kräftigen Beinen.
    Carlotta glitt von ihrem Pferd, rannte zu dem anderen und sprang auf seinen Rücken. Sie flüsterte ihm ein paar Worte ins Ohr und sofort begann es loszulaufen.
    Und dann tat Carlotta etwas so Außergewöhnliches, dass Helene und Petra der Atem stockte. Sie stellte sich auf den Rücken des Pferdes und breitete ihre Arme weit aus. Sie ließ das Pferd im Kreis herumtraben, als befänden sie sich in einer Zirkusarena. Helene presste die Lippen zusammen und sagte: „Ich habe schon immer geahnt, dass mit Carlotta irgendetwas nicht stimmt. Nun wissen wir, was es ist. Sie ist vom Zirkus! Wie konnte Frau Theobald nur so ein Zirkusmädchen in Lindenhof aufnehmen? Was werden die anderen dazu sagen?“
    „Wir sollten Carlotta nicht verpetzen“, bat Petra inständig. „Es ist ihr Geheimnis und es geht uns nichts

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