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In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman)

In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman)

Titel: In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Küble , Henry Gerlach
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zurück, den er vorsichtig mit einer Hand balancierte, um nichts zu verschütten.
    »Also gut, versucht euer Glück. Er wohnt im zweiten Stock, die zweitletzte Kammer auf der rechten Seite.« Dann senkte er die Stimme. »Neben dem Spukzimmer, ihr wisst schon!«

    Kurze Zeit später standen Cunrat und Giovanni vor Kammertür des Conte. Giovanni trug eine Fackel, und Cunrat balancierte mit beiden Händen den Teller, nicht ganz so vorsichtig wie Sebolt Schopper, weshalb er auch schon etwas leerer geworden war. Sie klopften.
    Im Inneren hörte man Schritte, dann ging die Tür einen Spaltweit auf. Ein unheimliches Gesicht erschien im Fackellicht. Cunrat schrak zurück. Dem Mann fehlt das rechte Auge, dafür zog sich über seine ganze rechte Gesichtshälfte eine hässliche Narbe. Er musterte sie misstrauisch mit seinem linken Auge. Mit starkem, italienischem Akzent fragte er: »Werr seid ihr? Was wollt ihr?«
    »Der Wirt schickt uns, wir sollen Eurem Herrn eine klare Suppe bringen. So hat Doktor Steinhöwel es ihm aufgetragen«, erklärte Giovanni.
    »Er kann jetzt nicht Suppe essen, er schläft, und ich werde ihn nicht wecken. Verschwindet!«
    Ihre Mission schien beendet, bevor sie richtig begonnen hatte, und sie wandten sich zum Gehen. Doch da rief der Einäugige plötzlich: »Wartet! Gebt mir die Suppe! Ich habe noch nicht gegessen.«
    Er öffnete die Tür ganz, und die beiden sahen den Conte auf seinem Bett liegen. Er war mit einem Fell bis zum Kinn zugedeckt, offenbar hatte er gefroren. Ob er Fieber hatte? Oder war das die Wirkung des Gifts?
    »Gebt mir den Teller!«, befahl der Diener und nahm ihn mit der rechten Hand entgegen, während er mit der Linken versuchte, die Tür wieder zuzudrücken. Doch Giovanni hatte einen Fuß in die Tür gestemmt, sodass sie offen stehen blieb. Da platzierte der Einäugige den Suppenteller vorsichtig auf dem Tisch neben einer großen Truhe. Trotz des Halbdunkels war er geschickter als Cunrat, es gelang ihm, den Teller abzustellen, ohne auch nur einen Tropfen zu verschütten. Als er beide Hände wieder freihatte, versuchte er die Besucher zur Tür hinaus zu drängen. Doch Giovanni stemmte sich immer noch dagegen.
    »Hat Euer Herr denn kalt?«, fragte er harmlos.
    »Was interessiert euch das?«, erwiderte der andere unfreundlich. »Verschwindet jetzt!« Offenbar hielt er sie für neugierige Knechte von Sebolt Schopper. Doch Giovanni ließ sich immer noch nicht vertreiben. Auf Italienisch fragte er: »Hat Euer Herr eine kleine Verletzung am Kopf, wie von einem Schlangenbiss?«
    »Ein Schlangenbiss? Er hat einige Verletzungen, am Kopf und an den Armen … aber …«
    Da hielt er inne, und plötzlich schien er zu verstehen. »Meint ihr vielleicht zwei kleine Löcher? Nebeneinander?« Er nickte. »Ihr habt recht, es sieht aus wie der Biss einer Schlange!«
    Giovanni sah Cunrat an und sagte: »Er hat das Mal.«
    Also war auch der Conte ein Opfer des Gabelmörders geworden.
    »Hört zu, wenn Ihr Euren Herrn retten wollt, dann solltet Ihr sofort Meister Ismael rufen, den jüdischen Arzt in der Sammlungsgasse!«, riet Giovanni dem Einäugigen. »Der ist der Einzige in dieser Stadt, der ihm helfen kann.«
    »Meister Ismael. Ist gut. Ich danke euch!«
    »Sollen wir ihn benachrichtigen?«
    »Nein, nicht nötig, ich gehe.« Dann sah er hungrig auf die Suppe. »Gleich.«
    Eilig verabschiedete er die beiden und schloss die Tür.

    Cunrat und Giovanni gingen zurück in die Schankstube. Sie setzten sich auf ihre Schemel und leerten den Rest aus dem Weinkrug in ihre Becher.
    Da kam Sebolt Schopper mit zwei Tellern heran.
    »Hier ist eure Bohnensuppe.«
    »Aber wir haben doch keine Bohnensuppe bestellt!«, protestierte Giovanni.
    Sebolt sah ihn ärgerlich an.
    »Dein Freund hat mich nach Bohnensuppe gefragt. Und hier ist eure Bohnensuppe.«
    Schuldbewusst nahm Cunrat ihm die Teller ab und stellte sie auf den Schemel, der als Tisch zwischen ihnen stand. Schopper zog zwei hölzerne Löffel aus seinem Gürtel und legte sie dazu. Dann verschwand er.
    »Du mit deinen Furzideen!«, sagte Giovanni zu Cunrat, nahm aber mit seiner gesunden Hand einen Löffel und begann die Suppe zu schlürfen.
    »Er hätte es sein können«, erwiderte Cunrat maulend zwischen zwei Löffeln Suppe.
    »Hätte, hätte … Wenn wir nur wüssten, wer die Angreifer waren! Aber immerhin wissen wir jetzt, dass der Mörder nicht allein agiert. Er hat Helfershelfer. Also könnte es doch Jakob Schwarz sein.«
    »Vielleicht kann Sebolts

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