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In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

Titel: In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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Art der Nahrungsaufnahme sogar leicht kannibalische Züge. Es lässt sich sehr leicht drüber streiten, was widerlich ist, also lassen wir es dabei, dass wir die Ernährung der jeweils anderen nicht so angenehm finden.“
    „Eins zu null für den Vampir“, sagte David lachend und sah entschuldigend unsere Oma an, die Elias mit offenem Mund anstarrte.
    „Unverschämter Bengel!“, keifte sie nach einem langen Moment des Schweigens. „Komm Manfred, wir gehen. Angela ! Friedrich! Ihr meldet euch, wenn ihr den rausgeschmissen habt.“ Oma stand auf, nahm ihre Handtasche in die eine und Opas Hemdkragen in die andere Hand und brauste mit beiden hinaus.
    Elias sprang auf und wollte hinterher, aber ich hielt ihn fest. Nicht dass ich ihn ernsthaft d aran hindern konnte, ihnen hinterherzulaufen, aber er war der Letzte hier, der sich für irgendetwas entschuldigen brauchte.
    „Es tut mir leid, das wollte ich nicht“, sagte er und sah beschämt in unsere Runde.
    „Mach dir keinen Kopf“, seufzte meine Mutter und begann den Tisch abzuräumen. „Sie war schon immer so dickköpfig.“
    „Sie kann es nicht leiden, wenn jemand anders recht hat“, bestätigte Tante Tessa die Aussage ihrer Schwester.
    „Ich hab ehrlich versucht, mich zurückzuhalten“, maulte Elias und ließ sich wieder auf den Stuhl sinken.
    „Elias“, sagte mein Vater und drehte sich zu meinem Vampir um. „Wir würden lügen, wenn wir behaupten, dass wir glücklich sind, weil Miriam sich ausgerechnet in einen Vampir verguckt hat. Aber, und das verspreche ich dir, wir versuchen unser Bestes, alte Vorurteile, die uns in die Wiege gelegt wurden, über Bord zu werfen und dich als die Persönlichkeit zu sehen, die du bist, nicht nur als Vampir.“
    „Ich danke Ihnen, Herr Michels.“
    „Bei der Gelegenheit würde ich mit dir gerne kurz unter vier Augen sprechen, wäre das möglich?“, fragte Papa und erhob sich.
    „Natürlich.“
    „Komm, wir gehen ins Wohnzimmer.“
    „Papa!“, protestierte ich „Du willst jetzt aber nicht das peinliche Gespräch über Kondome und Co. mit ihm führen, das du mit David durchgezogen hast, oder?“
    „Das hast du ihr erzählt?“, fragte Papa und starrte meinen Br uder amüsiert an.
    „Na klar! Ich bin direkt danach zu ihr und wir haben uns über dich kaputtgelacht.“ David zwinkerte mir grinsend zu.
    „Oh Mann … Komm Elias. Die eigenen Kinder …“, sagte Papa kopfschüttelnd und verschwand mit meinem Freund im Flur.
    Ich sah meine Mutter flehend an.
    „Ich hab keine Ahnung“, verteidigte sie sich und hob ihre Hände.
    N achdem ich Mama geholfen hatte, die Spülmaschine einzuräumen, setzte ich mich seufzend neben David und lehnte meinen Kopf an seine Schulter. Er sah von einem Comicheft auf und legte einen Arm um mich.
    „Sag mal , bist du langsam nicht zu alt für so was?“, fragte ich und deutete auf sein Heft.
    „Für so was ist man nie zu alt. Das ist Kunst, Miri, aber davon h ast du natürlich keine Ahnung.“
    Für den Kommentar zwickte ich ihn in den Oberschenkel, was leicht war, da David immer breitbeinig saß. Er schrie erschrocken auf, pfefferte den Comic in eine Ecke, packte mich um die Taille und wollte mich gerade wie einen aufgerollten Teppich unterm Arm in den Flur tragen, als uns Elias entgegenkam. Zuerst sah mein Freund etwas geschockt aus, dann strahlte er uns an.
    „Gibt es einen Grund dafür, dass du me ine Freundin wie einen Baumstamm trägst?“, wollte er wissen und David zuckte nur mit den Schultern.
    „Das Biest war widerspenstig, da wollte ich sie dir bringen. Sie könnte ein paar auf den Hintern gebrauchen.“
    Elias lachte laut auf.
    „Was hat sie denn getan?“, fragte er und ging in die Hocke, um mit mir auf Augenhöhe zu sein.
    „Sie hat mich gezwickt. So richtig schön in die Innenseite meines Oberschenkels.“
    Elias schüttelte nur den Kopf und tätschelte meinen.
    „Das macht man aber nicht, Kätzchen“, sagte er zu mir und ich hätte ihn am liebsten geboxt, aber er war schneller als ich und wich aus.
    „Du musst eindeutig härter durchgreifen“, tönte mein Bruder.
    „Ich sehe schon … die Katze fährt die Krallen aus.“
    „Hallo ihr zwei Hirnis, ich hänge hier immer noch!“, beschwerte ich mich und fing an, wie ein Fisch zu zappeln.
    „Hier , nimm sie, du bist stärker“, sagte David und übergab mich an Elias, welcher mich ebenfalls wie einen Teppich unter seinen Arm nahm.
    In dem Griff des Vampirs gab es keine Möglichkeit mehr, groß zu zappeln .

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