In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)
Einverständnis.
Ich befreite mich noch von meiner Unterwäsche und legte mich dann auf ihn. Mein Körper reagierte sofort auf das Gefühl seiner nackten Haut, auf seinen unbeschreiblichen Duft und die so vertraute Kälte. Alles in mir surrte und brummte, aber ich ignorierte es und küsste ihn weiter.
Als ich meine Lippen von seinen entfernte, gab Elias ein lustvoll jammerndes Geräusch von sich. Seine Augen waren geschlossen und nur langsam hoben sich seine Lider. Feuerrote Mohnblumenaugen starrten mich wie ihre Beute an.
„Trink einen kleinen Schluck, nicht das s du mich noch zerreißt!“
Das musste ich ihm nicht zweimal sagen und zu meinen Pantheraugen gesellte sich ein zweites Paar schwarz-roter Knopfaugen. Schließlich hörte er auf zu trinken und widmete sich ganz unserer Vereinigung. Jeder Muskel meines Körpers summte zu Elias’ Rhythmus.
Die Augen meines Schwans rückten immer näher an mich he ran. Erst waren sie noch oben an der Decke gewesen, aber jetzt hatte ich das Gefühl, sie packen zu können, als sie mit voller Wucht in mich eindrangen und meine Knochen und Muskeln sich veränderten.
„Schwan“, warnte ich Elias und stieß ihn mit der Kraft meines Beckens von mir runter. Diesmal vollzog ich die komplette Verwandlung, welche viel unangenehmer war als die zum Panther – besonders als sich der Schnabel bildete, das würde ich sogar als schmerzhaft bezeichnen.
Nachdem ich wieder einigermaßen Herr meiner Sinne war, sah ich hinüber zu meinem Vampir. Elias lag gekrümmt und zusammengerollt im Bett und japste nach Luft. Ich watschelte im wahrsten Sinne des Wortes zu ihm hinüber.
Alles ok ay? , fragte ich in der Hoffnung, dass er mich hören konnte.
Er öffnete kurz die Augen, dann riss er mich in seine Arme und drückte mein Federkleid gegen seine kalte Brust.
„Miri“, wimmerte er.
Ich legte meinen langen Hals über seine Schulter und wartete, bis er sich beruhigt hatte. Schließlich hob ich den Kopf und sah ihn an.
Ich versuch mal zu fliegen , dachte ich und sprang aus seiner Umarmung. Ich breitete meine Flügel aus und schlug ein paarmal zum Test mit ihnen.
„Miri, nein!“, rief mein Vampir und wollte nach mir schnappen, aber da war ich bereits abgehoben. Er fiel vornüber und blieb auf dem Bauch liegen.
Ich hatte das Gefühl , viel zu hektisch mit den Flügeln zu schlagen, beinahe so schnell wie ein Kolibri. Doch jedes Mal, wenn ich die Frequenz verlangsamte, sank ich. Fliegen ist echt anstrengend, aber so was von cool! Ich flatterte ein wenig im Zimmer herum und suchte mir eine geeignete Stelle zum Landen. Na, wie wäre es denn mit dem knackigen Vampirhintern da unten? Perfekt!
„Wage es ja nicht!“, warnte mich Elias.
Meine Landung war etwas unsanft und ich traf auch nur den Rücken, aber immerhin war ich wieder unten. Ich watschelte zu seinem Po und machte es mir dort bequem.
„Miri!“, schimpfte er , doch es klang vergnügt.
Ich stand auf und drehte mich als Antwort eine Runde auf der Stelle.
Backenmassage! , dachte ich und Elias grunzte.
Mir kam eine Idee und bevor mein Vampir den kleinsten Ei nwand bringen konnte, zwickte ich ihn mit meinem Schnabel fest in eine Pobacke. Er zuckte zusammen und rollte sich herum. Ich fiel wild mit den Flügeln schlagend von ihm herunter.
„Lass das!“, sagte er , sich vor Lachen kringelnd.
Mein Blick fiel auf sein bestes Stück und sofort schossen seine Hände davor. „Das würdest du nicht!“, flüsterte er mit aufgerissen Augen.
Jetzt musste auch ich lachen, was irgendwie gackernd schräg klang.
Plötzlich spürte ich ein ähnliches Gefühl, wie wenn man nach einer festen Umarmung losgelassen wird, und ich verwandelte mich wieder zurück.
Elias verschwand unter der Dusche und ich setzte mich aufs Bett, zog meine Kopfhörer an und hörte etwas Musik. Das tat ich wohl so laut, dass Ana hereinkam, um mir pantomimisch klarzumachen, dass mir davon die Ohren explodieren könnten. Es sah ulkig aus, wie sie da herumhampelte. Schließlich kam Elias ihr zu Hilfe, nur mit einem Handtuch bekleidet. Als das Lied ausklang, zog ich die Kopfhörer herunter.
„Ich geh duschen“, sagte ich, sprang auf und stürzte ins Bad ezimmer, wohl wissend, dass Elias noch gar nicht fertig gewesen war. Haha! Wer zuerst kommt, mahlt zuerst!
Während ich mich auszog und über den Sinn dieses komischen Sprichworts nachdachte, hörte ich , wie die beiden Vampirgeschwister anfingen, miteinander zu reden. Leider waren die Worte nicht verständlich
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