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In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

Titel: In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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da was.“ Er zeigte ihr auf die Brust und als sie dorthin sah, stupste er ihr auf die Nase. – Oh Mann, den Witz hatte mein Opa schon als Kind mit mir gemacht und die Vampirin fiel auch noch drauf rein. Elias kringelte sich vor Lachen und ließ sich dann von seiner wütenden Schwester am Kragen seines schwarzen Kapuzenpullis auf den Fahrersitz ziehen.
    „Ok ay, Anastasija“, sagte ich, nachdem wir mit dem Auto Richtung Schule losgefahren waren. „Pass gut auf, du bekommst einen wichtigen Auftrag von mir. Sobald der Bus aufgemacht wird, stürmst du los und sicherst uns die hintere Fünferreihe. Da können wir uns schön breitmachen. Ach ja, und es darf sich bloß keiner auf den mittleren Platz setzen, es sei denn, man will die Rache der Eva Schmidt zu spüren bekommen.“
    „Ok ay“, gluckste Ana und versank kurz in ihren Gedanken.
    „Ganz einfaches Muster: Vampire ans Fenster, ich zu Elias , Eva und Aisha nebeneinander und es wird keine Verletzten geben.“
    „Aisha und ich wollten eh im Bus Karten spielen. Sie meinte , Eva liest die meiste Zeit?“
    „Ja, man kann es kaum glauben, dass sie das kann“, scherzte ich.
    „Ihr zwei werdet die arme Aisha und mich wohl kaum unterhalten. Mein Bruder wird dir bestimmt die Hälfte der Zeit seine Zunge in den Hals stecken und die andere Hälfte hast du deine in seinem.“
    Elias lachte und ich schmunzelte innerlich vor mich hin. Rein zufällig hatte ich gestern Nacht auf dem Balkon gestanden, um Minka klarzumachen, dass ein Spaziergang auf dem Dach keine gute Idee war, und da hatte ich Ana und Melissa im Park gesehen. Melissa hatte ihre Hand gehoben und sie auf Anas Wange gelegt, danach hatte es einen kurzen, aber sehr zärtlichen Gute-Nacht-Kuss gegeben. Ich kann euch sagen, ich war geschmolzen wie Eis. Nur Minka, das blöde Vieh, hatte die Gelegenheit genutzt und war über die Liege und das Geländer aufs Dach gesprungen. Elias musste dann eine kurze Bergungsaktion starten, aber ähnlich wie bei mir konnte er ihr nicht böse sein. Ich durfte dann die fiese Katzenmama spielen, die sie zurechtwies.
    W ir kamen an der Schule an und diesmal standen hier neben den Demonstranten auch eine Menge Eltern, die gar nicht über den Umstand glücklich waren, dass ihre Kinder mit Vampiren wegfahren mussten. Ein Bus parkte vor der Schule und hatte bereits die Klappen für den Stauraum hochgefahren. Wir parkten in der Nähe der Schule und schon als ich aus dem Auto stieg, hatte ich ein ungutes Gefühl im Bauch.
    Elias zog mich fest an seine Seite, als wir an den Demonstranten vorbei zum Bus gingen. Gott sei Dank hatte der Direktor für ein entsprechendes Polizeiaufgebot gesorgt und wir konnten mehr oder weniger unbehelligt passieren. Obst und Gemüse blieben uns erspart, aber nicht die wüsten Beschimpfungen. Eine Frau hatte sogar ein kleines, vielleicht vier Jahre altes Mädchen an der Hand. Es hatte blonde Zöpfe und bereits einen Hass in den Augen, der mich zum Erschaudern brachte.
    Nachdem unser Gepäck im Bus verstaut war, schirmten die Vampire mich mit ihren Körpern ab. Meine Mitschüler standen alle brav bei ihren Eltern oder in kleinen Grüppchen, nur Eva und Aisha waren noch nicht da. Aisha holte Eva für gewöhnlich vor der Schule ab, da die beiden nah beieinander wohnten . Eva trieb sie bestimmt gerade in den Wahnsinn, weil sie mal wieder nicht in die Gänge kam.
    „Verschwindet wieder in eure Löcher , ihr seelenlosen Bestien!“, keifte die Frau mit der kleinen Tochter an der Hand. Moment, wo war die Kleine hin?
    Elias bemerkte meinen verdatterten Blick und blickte über die Straße. Dann ging alles ganz schnell. Ich hörte einen LKW hupen und im nächsten Moment wurde ich ruckartig in Anastasijas Arme geschubst. Elias verschwand so schnell, dass es aussah, als hätte er sich in Luft aufgelöst. Die Vampirin starrte ängstlich in Richtung eines schlitternden LKWs, der mit quietschenden Reifen eine Vollbremsung hinlegte und gegen ein Straßenschild donnerte.
    „Elias“, brachte ich flüsternd heraus. Anastasija zog mich fest in ihren Arm und küsste meinen Kopf.
    „Keine Angst, es geht ihm gut“, beruhigte sie mich.
    Die Menschenmasse bewegte sich von uns weg und hin zum Unfall. Der Fahrer des LKWs schien mit dem Schrecken und einer Platzwunde am Kopf davongekommen zu sein. Dann hörte man ein Kind kreischen und der Grund dafür rollte sich unter dem Unfallwagen hervor. Elias hielt das strampelnde und schreiende kleine Mädchen mit den blonden Zöpfen im Arm

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