In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)
zu sein“, maulte mein Vampir neben mir und seine Schwester lächelte ihm verstehend zu.
„Was?“, blaffte ich. „In zwei Jahren hab ich auch einen Führerschein und dann wirst du dich daran gewöhnen müssen.“
„Stimmt“, seufzte er.
Ich boxte ihm liebevoll in den Bauch. „Hast du was dagegen?“
„Nein!“ Er hob abwehrend die Hände. „Oh , mein Engel, du wirst bestimmt eine klasse Autofahrerin.“
Das sagten seine Lippen, aber der Rest von s einem Gesicht sagte e twas anderes.
„Leute , holt die Hühner rein, Miri macht den Führerschein“, sagte Eva, hob den Kopf aber nicht von ihrem Buch hoch.
Pff f! Ich verschränkte die Arme vor der Brust und starrte den Sitz vor mir an. Elias kramte lachend in seinem Rucksack und zog eine tragbare Spielkonsole hervor.
Da setzte sich d er Bus in Bewegung und mein Freund warf einen kritischen Blick zum Fahrer.
„Der macht das beruflich. Keine Sorge, der kann das“, erklärte ich.
Elias lächelte und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
„Spielst du mit mir?“
Mit ihm wollte ich immer spielen …
Miriam! , ermahnte mich seine Stimme in meinem Kopf.
Spanner! , keifte ich mental zurück.
„Komm , spiel mit mir, ja?“
Oh nein, dieser Welpenblick. Unfair!
„Ja, ja, was muss ich tun?“
Eh e ich mich versah, hatte ich ein zweites Gerät in der Hand und Elias schaltete beide ein.
„Darfst dir etwas aussuchen.“
Es war eine Art Spielesammlung mit Darts, Billard, Bowling, Karten, Wortratespielen und vielem mehr. Ich schrieb erst mal meinen Namen neben meine Figur und wählte dann das Bowling aus.
„Aber fair spielen. Lass mich nicht absichtlich gewinnen!“, e rmahnte ich ihn.
Ich glaub , die ersten beiden Stunden spielten Elias und ich alle Spiele durch. Ein einziges Mal gewann ich bei einem Wortspiel, aber auch nur, weil er das deutsche Wort nicht kannte.
„Mit dir zu spielen, macht keinen Spaß“, maulte ich und schaltete mein Gerät aus.
„Du hast gesagt , ich soll fair spielen“, erinnerte er mich.
Menno, ich wollte so sehr mit ihm schmusen ! Eva las immer noch und Aisha spielte Karten mit Ana. Die beiden schienen viel Spaß zu haben, Ana erzählte ihr sogar von Melissa und wie komisch es wäre, da die andere Vampirin um so viele Jahre älter war als sie. – Stimmt, das war ja Verführung Minderjähriger! Aber ich glaube, bei Vampiren muss man mit anderen Maßstäben messen.
Elias verstaute die Geräte wieder in seinem Rucksack .
„Und jetzt?“, fragte er.
Der Bus fuhr gerade eine Raststätte an. Bevor ich etwas sagen konnte, stand Eva auf.
„Ich muss pinkeln, wer noch?“
„Hier, ich“, meldete ich mich.
Elias tauschte einen kurzen Blick mit seiner Schwester aus und Ana erhob sich ebenfalls.
„Ich begleite euch, Makeup auffrischen“, log die Vampirin. In Wahrheit war sie mein Geleitschutz.
Auf der Toilette versuchte ich noch einmal mit Eva zu sprechen, aber meine Freundin blockte mich wieder ab. Es war einfach kein Herankommen an sie möglich. Beim Wiedereinsteigen in den Bus stellte ich fest, dass zwei Sitze vor unserer Reihe noch frei waren. Ich kniete mich auf einen der Sitze und rief nach Elias, der sich gerade etwas ansah, was Aisha ihm zeigte.
„Ich will schnell was mit Elias unter vier Augen besprechen“, log ich Eva und Ana an. Letztere grunzte ungläubig vor Lachen.
„Ja?“, fragte Elias, der plötzlich auf dem Sitz neben mir saß.
Wow, das ging ja schnell ! So rasch er da gewesen war, so langsam lief auf einmal die Zeit. Unsere Blicke verfingen sich ineinander und keiner wollte den anderen freigeben. Ich spürte jeden meiner Atemzüge, als meine Lippen magnetisch von seinem Mund angezogen wurden. Er umfasste mit einer kühlen Hand meinen Hinterkopf und zog ihn zu sich. Ich streichelte über die glatte blasse Haut seiner kühlen Wange und sog ihren köstlichen Duft ein. Als unsere Lippen aufeinandertrafen, entfuhr ihm ein erleichtertes Seufzen. Er zog mich auf seinen Schoß, ohne unsere Verbindung zu unterbrechen. Ich knabberte zärtlich an seiner weichen Unterlippe und als ihm dabei ein sehr leises Stöhnen entwich, stieß er mir eine Welle seines süßen Atems in die Nase. Ich dachte, ich würde in Ohnmacht fallen, aber er hielt mich fest und sicher an sein Herz gepresst.
Der Bus füllte sich wieder, doch wir ignorierten es. Für mich gab es nur Elias’ Lippen und seine Haare, an denen ich in seinem Nacken spielte.
„ Ach nee!“, sagte Marianna mit einem abschätzigen Blick auf uns. Sie ließ
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