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In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

Titel: In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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na klar!“, sagte er und schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. „Und ich habe mich schon gewundert, weil dein Bruder komisch riecht.“
    Ich musste laut lachen und kugelte mich auf meinem Bett hin und her.
    „Und er“, keuchte ich vor Lachen, „behauptet immer, ich würde komisch riechen.“
    Elias ’ Augen wurden groß und funkelten. Ich hätte wetten können, dass sie soeben noch eine Nuance heller geworden waren.
    „Ich kann es erst an dir riechen, wenn du dich verwandeln kannst. Bis dahin bist du für mich ein normaler Mensch. Sicher ein von der Natur gewollter Welpenschutz oder so etwas.“
    Langsam hörte ich auf zu lachen und hielt mir den Bauch fest.
    „Magst du mich jetzt nicht mehr?“, fragte ich nun ganz ernst.
    „Natürlich mag ich dich noch. Du hast ja keine Ahnung …“ Den letzten Satz hatte er mehr oder weniger in seinen Hemdkragen genuschelt.
    „Warum waren deine Augen die letzten Tage so schwarz?“
    „Weil es mir nicht gut ging“, antwortete er und suchte mit seinen Augen den Boden nach Krümeln ab. Sicher fand er da eine ganze Menge. Ich bekenne mich hiermit als Keks-im-Bett-Esserin.
    „Wieso?“
    „Es lief alles ganz dumm“, sagte er und seufzte.
    Ja, das sah ich auch so und nickte zustimmend.
    „Zuerst verstand ich nicht, warum du plötzlich so komisch warst und … Ach Miri , ich kann nicht gut mit schlechter Laune umgehen. Ich lache gerne, weshalb ich dich auch sofort ins Herz geschlossen habe.“ An dieser Stelle setzte MEIN Herz kurz aus. „Jedenfalls kam ich an dem Tag nach Hause und meine Eltern waren nicht da. Meine Mutter war im sechsten Monat schwanger, aber an diesem Tag hatte sie Schmerzen gehabt und circa eine halbe Stunde vor unserem Telefonat verlor sie das Kind. Einen kleinen Jungen.“
    Deswegen also hatte jemand im Hintergrund geweint. Ich kam mir so mies vor, wie hatte ich nur etwas so Schlimmes von ihm denken können?
    „Vampire empfangen nur selten Kinder und wenn eine Vampirin ein Baby verliert, ist das sehr tragisch. Seitdem ist die Stimmung bei uns furchtbar frostig. Meine Mutter liegt wie im Wachkoma im Schlafzimmer und mein Vater ist auch nur körperlich anwesend. Anastasija und ich versuchen im Moment, unsichtbar zu sein.“
    „Das wird vergehen“, versuchte ich ihn zu trösten.
    „Ja, ich weiß“, gab er lächelnd zurück, aber das Lachen erreichte seine Augen nicht.
    „Schau uns nur an“ , sagte ich grinsend und deutete abwechselnd auf mich und ihn. „Du bist frisch geduscht und ich sehe aus wie ein abgeschlachtetes Schwein.“
    „Das tut mir leid!“, sagte Elias und betrachtete das getrocknete Blut auf meiner Hose, seine Mund winkel angewidert nach unten verzogen. „Ich hätte mich auch wegdrehen können.“
    „Ich stelle mir das mit einem Dolch im Rücken nicht so einfach vor“, scherzte ich und sah ihm dann fest in die Augen. „Wer hat das getan, Elias?“
    „Ich weiß es nicht. Es war kein Mensch, dessen bin ich mir sicher. Ein Mensch hätte es nie geschafft, die Waffe in mich zu bohren, dazu ist die Vampirhaut zu hart. Es war jemand … etwas, das wusste, wie wir auf Silber reagieren. Und es wusste, dass es mehr als nur einen normalen Dolch bedarf, um uns ernsthaft zu verletzen. Aber es kann kein Vampir gewesen sein.“
    „Wie reagiert ihr denn auf Silber?“
    „Es ist wie Gift für uns. Der Angreifer wusste das. Er wusste jedoch nicht, dass schon ein bisschen mehr zum Töten von Vampiren gehört, als mir einen Dolch in den Rücken zu rammen. Ich hatte noch keine Gelegenheit, es meinen Eltern zu erzählen. Anastasija wird das tun, sobald sie wach sind.“
    „Hmm“, brummte ich und nickte.
    „Möchtest du duschen gehen?“, fragte er und sah mich verschmitzt an.
    „Ja, aber … “, antwortete ich und brach im Satz ab. Wie konnte ich ihm sagen, dass ich Angst hatte, er würde die Gelegenheit wahrnehmen und sich verabschieden?
    „Ich warte hier“, flüsterte er und stellte sich auf. Auch ich stand auf und ging zu meinem Schrank. Er zeigte auf mein Bett. „Darf ich mich setzen?“
    „Ja … ja, na klar“, stotterte ich und umklammerte meine frischen Klamotten. „Ich beeile mich!“, versprach ich und er grinste.
    Im Badezimmer betrachtete ich erst mal meinen Gesamtzustand und seufzte. Ich zog alles aus und ließ Wasser in die Badewanne laufen, um die Sachen darin einzuweichen. Nachdem ich meine dreckigen Klamotten schon mal grob sauber geschrubbt hatte, widmete ich mich meinem Körper. Unter der Dusche rann

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