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In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

Titel: In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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Geburtsdatum stehen: 24.12.1990. Ein Christkind, wie süß! Was aber bedeuteten ISV und das G vor der Nummer oder das M danach? Er bemerkte, wie ich auf seine Hand starrte, und zog sie zurück unter den Tisch, wo er sie um seinen Bauch legte.
    Gemeinheit ! Ich versuchte mich wieder auf das Abschreiben des Stundenplans zu konzentrieren, was mir nicht wirklich gelang. Plötzlich sog er zweimal kurz und schnell die Luft ein, dann kam ein ganz leises und gequältes „Hatschi.“
    Diese plötzliche Regung von ihm kam so überraschend, dass i ch erschrak. Erst wenige peinliche Sekunden später fiel mir ein, dass ich ihm ja Gesundheit hätte wünschen können. Na toll, ich Idiotin! Das wäre DIE Gelegenheit gewesen, mit ihm zu sprechen. Er hätte sich bedanken müssen, argh! Aber egal, er saß ja noch das ganze Jahr neben mir, zumindest in diesem Raum. Irgendwann würde er mit mir sprechen müssen!
    Frau Piepenbrock war mittlerweile bei m Mittwoch des Stundenplans angekommen. Ich wünschte, die Woche hätte mehr Schultage. Wenn sie fertig war, würde sie uns bitten, dass sich jeder ein Blatt von ihrem Papierstapel mitnimmt, und sich dann von uns verabschieden.
    Ich wusste schon genau, was ich tun würde, wenn ich nach Ha use kam. Ich würde in mein Zimmer gehen, die Tür hinter mir abschließen und die ganze Freude und Aufregung rauskreischen, die Musik laut aufdrehen, mich auf mein Bett werfen und von Elias träumen! Wenn mein Traumbild doch nur eine Stimme hätte!
    Ich merkte, wie er seine linke Hand hochnahm und seinen rec hten Arm um seinen verkrampften Bauch schlang.
    „Hatschi!“
    Das war meine Gelegenheit!
    „Gesundheit “, sagte ich mit zittriger Stimme. Blöde Kuh, reiß dich zusammen!
    Elias blickte mich an und schien zu überlegen, ob er darauf e twas sagen sollte. Ich wollte am liebsten sterben! Er sollte endlich sprechen oder seinen Blick von mir lösen! Mein Gesicht wurde kochend heiß … Ich musste puterrot sein.
    Ich entschied , das Schweigen zu brechen, indem ich ihn direkt etwas fragte: „Erkältet?“ Blöde Frage, aber was Besseres fiel mir nicht ein. Im Sommer ist man doch nicht erkältet! Konnten Vampire überhaupt krank werden? Das musste ich heute unbedingt im Internet nachschauen.
    Er schüttelte den Kopf. Immer noch kein Ton von ihm.
    Mir entfuhr ein kleiner Seufzer und ich musste kurz an Ben denken. Bei ihm war ich nicht so aufgeregt gewesen; sogar wenn der Schulhof-Gott Mark neben mir stand, war ich ruhiger. Okay, der interessierte mich auch nicht wirklich.
    „Brauchst du ein Taschentuch?“ , bohrte ich nach. Ich hatte mir fest vorgenommen, hartnäckig zu bleiben. Ich würde ein Wort aus ihm rausquetschen.
    „Hatschi“, bekam ich nur als Antwort. Er schüttelte wieder den Kopf, das Gesicht von mir abgewandt.
    „Hör mal, das klingt aber nicht gut.“ Gott, ich klang wie meine Mutter! Er sah mich wieder forschend an. Hätte ich doch bloß mein Maul gehalten …
    „Ja, es ist so etwas wie eine Allergie“, sagte er plötzlich.
    Ich brauchte einen Defibrillator, denn mein Herz stand für wenige Sekunden still. Er hatte wie Anastasija eine samtweiche Stimme mit leichtem Akzent, nur viel dunkler. Ich nahm an, dass Anastasija seine Zwillingsschwester war, denn wenn man genauer hinschaute, sahen die zwei sich sehr ähnlich. Die Gesichtszüge der Vampirin waren allerdings etwas weicher.
    „Wogegen bist du denn allergisch? “, fragte ich, da er mich immer noch anstarrte. Meine Frage brachte ihn zum Grinsen, aber er offenbarte mir nicht seine Zähne.
    „Sonnenlicht. Meine Augen vertr agen es noch nicht wirklich.“
    „Oh, das kenne ich . Wenn ich direkt in die Sonne sehe, muss ich auch niesen“, plauderte ich aus dem Nähkästchen. Oh Mann, das interessierte ihn sicher nicht die Bohne. Hasst ihr es auch so, in peinlichen Momenten noch viel peinlichere Dinge zu sagen, die dann die ganze Situation noch um Welten verschlimmern?
    „Ich hoffe, dass es sich bei mir auch bald legen wird. Im Moment reicht schon bloßes Tageslicht. Ich muss nicht mal in die Sonne sehen.“ Er wirkte hilflos und frustriert.
    Aus Reflex streichelte ich ihm kurz über den Rücken und sprach ein paar aufmunternd e Worte á la „Wird schon werden“. Er fühlte sich so wunderbar kühl an, am liebsten hätte ich mich in seine Arme geschmissen, um mich abzukühlen. Oh Gott, hatte ich ihm gerade wirklich über den Rücken gestreichelt? Vampire gaben Menschen, wie ich vermutete, nicht mal gerne die Hand und ich strich

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