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In Schönheit sterben

In Schönheit sterben

Titel: In Schönheit sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Goodhind
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an. Sie wollten auch nichts außer Antworten. Doherty war fest entschlossen, den Dingen auf den Grund zu gehen. Und Honey wollte den Gedanken loswerden, sie könnte Karen Pinkers Tod auf dem Gewissen haben.
    »Ich nehme an, Sie haben bereits erfahren, dass Ihre ehemalige Angestellte Karen Pinker ermordet wurde?«
    Serena Sarabande ließ sich auf dem großen schwarzen Ledersessel hinter ihrem Schreibtisch nieder. Mit aufreizendem Rascheln schlug sie langsam und elegant ein hübsches Bein über das andere. Währenddessen schautesie Doherty unverwandt in die Augen und schien Honeys Blick absichtlich zu meiden.
    »Das habe ich gehört, wenn ich auch wirklich nicht weiß, wie ich Ihnen da weiterhelfen kann.«
    »Kennen Sie irgendeinen Grund, warum sie sich auf der Baustelle befunden haben könnte?«
    Serena schüttelte den Kopf. »Absolut keinen.«
    »Sie wissen nicht, ob sie dort vielleicht jemanden kannte, vielleicht mit jemandem eine Beziehung hatte, der dort arbeitete?«
    Ein kaltes, verächtliches Lächeln trat auf Serenas Züge. »Das würde mich überhaupt nicht überraschen. Karen hatte schon immer viel für ungehobelte Gesellen übrig.«

Kapitel 35
    Honey war überzeugt, dass sie Luigi Benici nicht zum letzten Mal gesehen hatte. Das machte es nur noch dringender, mit Clint zu reden. Sie mochte es gar nicht, dass man sie mit seinen Verfehlungen in Verbindung brachte. Dass ihr jemand auf Schritt und Tritt folgte und sie auf unfreiwillige Spazierfahrten entführte, ging nun wirklich nicht.
    Sie hatte die verschrobene Idee, Clint davon zu überzeugen, dass er alles eingestehen und sich wortreich bei Luigi Benici entschuldigen sollte. Oder, falls er das nicht wollte, vielleicht eine Auswanderung nach Australien oder Alaska in Betracht zu ziehen.
    Clints Ex-Freundin, die ihm Unterschlupf gewährt hatte, wohnte in einem feststehenden Wohnwagen, den ihr ein Landbesitzer zur Verfügung gestellt hatte, der Biobauer war und in einem Blockhaus lebte.
    Das ganze Anwesen war von Wald, hohem Gras und viel wilder Natur umgeben. Es lag mitten im Forest of Dean, einer landschaftlich herrlichen Gegend, in der die Nachkommen der Bogenschützen aus der Schlacht von Agincourt 4 noch heute das Recht hatten, ihre Schafe überall auf dem Forstland zu weiden. Auch nach Jahrhunderten zahlte sich der Einsatz der Langbogen gegen die Franzosen aus.
    Alte Eichenwälder schmiegten sich zwischen die neuzeitlichen Kiefernanpflanzungen. Doherty fuhr einen holprigen Waldweg entlang.
    »Das ist gar nicht gut für meine Stoßdämpfer«, jammerte er, als sein Sportwagen gerade wieder einmal durch ein Schlagloch gerumpelt war. Sein Toyota MR2 war tiefergelegt und für zwei Personen recht angenehm, aber eindeutig nicht für Waldwege gebaut. Doherty war stolz auf sein Auto. Es gab von diesem Modell insgesamt nur 200 Exemplare, und bei jedem war die Nummer in das Leder der Sitze geprägt. Sein Auto war Nummer 192. Hier wäre allerdings ein Geländewagen mit Allradantrieb wesentlich praktischer gewesen.
    Sie rumpelten durch ein weiteres Schlagloch, und Honey stieß mit dem Kopf ans Wagendach.
    »Für mich ist es auch nicht gerade gut«, murmelte sie, während sie sich den Schädel rieb.
    Zu ihrer Überraschung stand neben dem Wohnwagen in dem lieblichen grünen Tal ein rosa Cadillac. Honey überkam ein ungutes Gefühl. Da sie zwei, drei Nächte in der Woche bei Doherty verbrachte, hielt sie sich nicht mehr so lange wie sonst im Hotel auf und konnte sich nicht mehr mit allen Gästen unterhalten, wie sie das immer gemacht hatte. Ihre Zeit im Green River Hotel brauchte sie nun gewöhnlich für Büroarbeiten. Die Plauderei mit den Gästen musste sie irgendwie dazwischenquetschen, wenn es ging.
    »Hallo!«
    Mary Jane schaute mit rosigen Wangen aus dem Wohnwagen und winkte wie verrückt. Sie schien in dieser bewaldeten Umgebung völlig in ihrem Element zu sein. Selbst groß und dürr wie eine junge Birke, trug sie heute einen leuchtend lindgrünen Trainingsanzug, bei dessen Anblick Robin Hood unverzüglich das Weite gesucht hätte.
    »Dich habe ich hier nun überhaupt nicht erwartet«, sagte Honey. Sie quälte sich mühsam aus dem Wagen und hieltsich mit der einen Hand den Kopf, mit der anderen das Hinterteil.
    »Hier empfange ich so gute Schwingungen«, verkündete Mary Jane. »Clints Freundin Anthea hat mir gesagt, dass es mit dem Sauerstoff zu tun hat und damit, dass es hier keine Lichtverschmutzung und negativen Auswirkungen der Zivilisation gibt. Ich denke

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